Klimafreundlich leben mit… „LUSHROOM“

Was hat euch dazu bewegt, LUSHROOM zu gründen und welche Mission verfolgt ihr damit?

Wir wollen eine nachhaltige, lokale und nährstoffreiche Lebensmittelproduktion für alle zugänglich machen. Pilze sind ideal für die urbane und dezentrale Versorgung – sie benötigen wenig Platz, liefern hochwertige Proteine und wachsen auf recycelten Materialien wie Kaffeesatz. Unsere Mission: Jeder soll unabhängig von Ort, Zeit oder Vorwissen frische Bio-Pilze züchten können – effizient, sauber und ganzjährig.

Gründer Jürgen Müller und Kollege Michael vor zwei Lushroom Geräten — © LUSHROOM

Was waren die größten Herausforderungen bei der technischen Umsetzung des LUSHROOM-Systems?

Die größte Herausforderung war es, ein System zu entwickeln, das wirklich einfach und vollständig sporenfrei zu reinigen ist – und das trotz hoher Luftfeuchtigkeit und organischem Materialeinsatz. Nur so können wir langfristig hygienische Bedingungen und stabile Erträge gewährleisten. Die konstruktive Lösung dafür war ein zentraler Meilenstein in der Produktentwicklung.

Gründer Jürgen Müller vor einem LUSHROOM Gerät — © LUSHROOM

Was ist der Unterschied zwischen LUSHROOM-Pilzen und Pilzen aus unseren Wäldern oder aus dem Supermarkt?

Unsere Pilze wachsen unter konstant kontrollierten Bedingungen – ohne Pestizide, mit garantierter Frische und voller Nährstoffdichte. Im Vergleich zu Supermarktware werden sie nicht verpackt, transportiert oder gelagert – sondern direkt vor Ort geerntet. Waldpilze sind saisonal und oft schwer verfügbar, während man mit LUSHROOM das ganze Jahr über hochwertige Speisepilze ernten kann – auch Sorten, die im Handel kaum erhältlich sind. Außerdem ist die Eigenzucht deutlich günstiger.

Auf eurer Website sprecht ihr auch von Urban Farming. Was ist damit gemeint und wie trägt LUSHROOM dazu bei?

Urban Farming bedeutet: Lebensmittelproduktion mitten in der Stadt oder direkt im Wohnraum. Unsere Geräte ermöglichen genau das – frische Pilze wachsen im Wohnzimmer, Keller, Restaurant oder Schulprojekt – ohne Ackerland, ohne Chemie, ohne Transportwege. Damit wird nachhaltige Selbstversorgung auch im urbanen Raum möglich.

Können uns Pilze und Microgreens dabei helfen, uns klimafreundlicher zu ernähren? Wenn ja, warum?

Absolut! Pilze sind reich an Eiweiß, Ballaststoffen und Mikronährstoffen – und dabei extrem ressourcenschonend. Sie benötigen im Vergleich zu tierischen Produkten nur einen Bruchteil an Wasser, Fläche und Energie. Werden sie lokal gezüchtet, entfallen auch Emissionen durch Transport und Kühlung. Microgreens ergänzen die Ernährung mit frischen Vitaminen und Antioxidantien. Beides sind perfekte Bausteine für eine klimafreundliche Ernährung.

LUSHROOM ist für zahlreiche Preise nominiert und will weiter hoch hinaus. Was sind eure Ziele für die nächsten Jahre?

Wir haben nun einen Produktionspartner direkt bei uns in Oberösterreich und können so der steigenden Nachfrage gerecht werden. Unser nächstes Ziel ist die Expansion nach Deutschland und Spanien, danach Schritt für Schritt in weitere EU-Länder. Parallel entwickeln wir die KI-Steuerung weiter, um die Geräte noch smarter, effizienter und vielseitiger zu machen. Langfristig wollen wir LUSHROOM als führende Marke im Bereich automatisierter, nachhaltiger Pilzzucht etablieren.

Lushroom Gerät mit großen Pilzen darin — © LUSHROOM

Welche Tipps habt ihr für unsere Leser:innen, die mit der Pilzzucht im Kleinen beginnen wollen?

Ein guter Einstieg ist die Pilzzucht auf Kaffeesatz mit fertiger Pilzbrut, die man online beziehen kann. Wichtig ist, auf Sauberkeit zu achten und ein möglichst konstantes, feuchtes Klima zu schaffen. So kann man mit einfachen Mitteln erste Erfahrungen sammeln – und entdecken, wie faszinierend und zugänglich nachhaltige Lebensmittelproduktion sein kann.

Vielen Dank für das Gespräch!

Erfahre mehr über „LUSHROOM“ und ihre Produkte sowie Pilzrezepte auf www.lushroom.at