Diese Seite nutzt Cookies. Durch die fortgesetzte Benützung der Seite stimmen Sie der Cookienutzung zu. Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie in derDatenschutzerklärung.

Aquaculture Stewardship Council (ASC)

Das Label kennzeichnet Fische und Meeresfrüchte aus kontrollierten, zertifizierten Fischzuchtbetrieben. Es sei laut WWF neben BIO das beste verfügbare Label für Zuchtfisch, habe aber weiterhin Verbesserungsbedarf.

Qualitäts-Check

  • Anspruchsvoll
      2 von 3 erfüllt
  • Unabhängig
      3 von 3 erfüllt
  • Kontrolliert
      3 von 3 erfüllt
8 von 9
Qualitätskriterien erfüllt
  • Anspruchsvoll
    • nicht erfüllt

      Geht über gesetzliche Mindeststandards hinaus und es sind keine Verletzungen dagegen bekannt

    • erfüllt

      Überarbeitet regelmäßig die Vergabekriterien

    • erfüllt

      Verleiht Zertifizierung erst nach Kontrolle

  • Unabhängig
    • erfüllt

      Unabhängige und kompetente Entwicklung der Vergabekriterien

    • erfüllt

      Zeichengeber, Zeichennehmer und Zertifizierungsstellen sind voneinander unabhängig

    • erfüllt

      Zielsetzung, Trägerschaft und Kriterien sind öffentlich zugänglich

  • Kontrolliert
    • erfüllt

      Regelmäßige und umfassende Kontrolle der Einhaltung der Vergabekriterien

    • erfüllt

      Externe Dritte kontrollieren die Einhaltung der Vergabekriterien

    • erfüllt

      Nachbesserungen und Sanktionen bei Nicht-Einhaltung der Vergabekriterien

Nachhaltigkeits-Tipp

Die beste Kaufentscheidung gegen Überfischung ist, wenn du keinen Fisch kaufst oder zumindest zu heimischen Fischarten wie z.B. Saibling, Bachforelle oder Karpfen, am besten BIO, greifst.

 

Was das Label verspricht

Fisch

Meeresfrüchte

Verbesserungsvorschläge

  • Adaptierung der Kriterien

    Verschärfung der Kriterien hinsichtlich Futtermittel und Medikamenteneinsatz.

  • Weiterentwicklung des ASC-Systems

    Erfüllte Anforderungen sollten für die Konsumentinnen und Konsumenten klarer ersichtlich sein (z.B. durch ein abgestuftes Label).

Beschreibung

Bei dem Label ASC handelt es sich um ein Managementlabel, welches Arbeitsbedingungen und soziale Kriterien für den Firmenstandort festlegt. Ebenso geht das Label auf Umweltkriterien ein. Es gibt Umweltstandards für Süßwasserforellen, Pangasius, Tilapia, Lachs, Muscheln, Schnecken und Schrimps aus Aquakulturen. Der Aquaculture Stewardship Council (ASC) wurde 2010 vom WWF und IDH (der „Sustainable Trade Initiative“ aus den Niederlanden) gegründet. Es handelt sich dabei um eine unabhängige und gemeinnützige Organisation.

Durch das Label soll verantwortungsvolle nachhaltige Aquakultur für die Konsumentinnen und Konsumenten kenntlich gemacht und gefördert werden. Manche Umweltschutzorganisationen kritisieren die Umweltstandards als nicht weitreichend genug (u.a. den Anteil an marinem Fischmehl im Futter, Vorgaben im Medikamenteneinsatz, Nutzung des Siegels bereits während der Umstellungsphase).

Die Hauptaufgabe des ASC besteht darin, die globalen Standards für verantwortungsvolle Aquakultur zu verwalten, die im Rahmen der WWF-„Aquaculture Dialogues“ entwickelt wurden.

Kriterien im Detail

  • Nachhaltige Fischerei oder art- und umweltgerechte Züchtung: Einhaltung der rechtlichen Vorschriften des jeweiligen Landes, Bewahrung der natürlichen Umwelt und der Biodiversität, Wasser- und Gewässerschutz, Schutz der Artenvielfalt und der Wildbestände, verantwortungsvoller Umgang mit Tierfutter und anderen Ressourcen, kein unnötiger Einsatz von Antibiotika und Chemikalien.
  • Soziale Verantwortung: es müssen unter anderem die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter:innen, der Verzicht auf Kinderarbeit, die Versammlungsfreiheit, die Beziehungen zur Bevölkerung vor Ort, faire und angebrachte Löhne, keine Diskriminierung gewährleistet werden.

Kontrolle

Das globalen Zertifizierungssystem ist von ISEAL anerkannt. Das Zertifikat ist für drei Jahre gültig. Die Betriebe werden jährlich einer „Überwachungsprüfung“ unterzogen, die eine Risikoanalyse erstellt, bei der die Verbesserungspläne und eine stichprobenartige Untersuchung der Einhaltung der Anforderungen im Mittelpunkt stehen.

Zur Überprüfung der Einhaltung von den sozialen Anforderungen des ASC gehören Gespräche mit Betriebsmitarbeitern, Anwohnern und anderen relevanten Beteiligten.

Jährliche Kontrolle mit anschliessender Zertifizierung durch sogenannte Conformity Assessment Bodies (CABs). Dies sind unabhängige Kontroll- und Zertifizierungsstellen, akkreditiert durch Assurance Services International (ASI).  Das Zertifikat ist für ein Jahr gültig.

Kritik

Das Fisch-Gütesiegel ASC ist das Resultat aus einem Verhandlungsprozess mit einer Vielzahl von Teilnehmern und deshalb eine Kompromisslösung aller Interessengruppen.

Bei Meeresfisch-Zuchtfarmen und beim Siegel ASC sieht Greenpeace eine ganze Reihe von Problemen:

  • Für die Aufzucht von Fisch in Farmen werden bis zu fünf Kilogramm Wildfisch als Futtermittel benötigt.

Die Antwort zu dieser Kritik wird auf der ASC Website wie folgt dargestellt: Heute wird nur noch rund 1 Kilo Wildfisch benötigt – oftmals sogar darunter. Aktuell machen Fischmehl und -öl weniger als 30 Prozent des Futters in der Zucht aus – und viel kommt mittlerweile aus Überresten aus der Verarbeitung. ASC-zertifizierte Farmen müssen den Anteil an Wildfisch im Futtermittel auf strenge Grenzwerte limitieren.“

  • Eine weitere Kritik von Greenpeace lautet: Je nach Fischart werden auch große Menge an Antibiotika und gentechnisch veränderte Soja-Futtermittel verwendet.

Auch diesbezüglich wird auf der ASC Website wie folgt Stellung genommen: Der ASC verbietet den zertifizierten Fischzuchten den wahllosen Einsatz von Antibiotika, um die Verbreitung der Antibiotikaresistenz einzudämmen. Es soll nur dann auf Antibiotika zurückgegriffen werden, wenn es sich nicht vermeiden lässt.

ASC verlangt weiters die Offenlegung von gentechnisch veränderten Inhaltsstoffen, damit Konsumenten informierte und bewusste Entscheidungen treffen können. Der ASC erlaubt ihre Verwendung aufgrund ihrer Bedeutung in vielen Teilen der Welt.

  • Weiters konnten Überprüfungen zeigen, dass nur 20 Prozent aller zertifizierten Farmen die ASC-Kriterien erfüllt haben.

Hierzu nimmt ASC in einem offenen Brief Stellung: Diese Aussage beruht auf einer Fehlinterpretation der Arbeitsweise des ASC und anderer Zertifizierungsprogramme. ASC-Standards, im Besonderen der ASC-Lachsstandard, werden weltweit unter sehr unterschiedlichen Bedingungen verwendet und nicht alle Anforderungen sind unter allen Umständen anwendbar. In diesen Fällen können Varianzabweichungen angefragt werden. Dies ist ein notwendiger Bestandteil jedes globalen Zertifizierungssystems und von ISEAL anerkannt. Der ASC folgt dabei einem strengen, völlig transparenten Prozess: Bei Varianzen werden Stakeholder wie NGOs oder lokale Gemeinden proaktiv informiert und können ihr Feedback geben. Die kanadische NGO SeaChoice hat erst vor kurzem einen Report veröffentlicht, in dem der ASC als transparentestes und inklusivstes unter den gängigen Zertifizierungssystemen für Aquakultur genannt wird.   

Vergabestelle

Dennis Wittmann, General Manager ASC für Deutschland, Schweiz und Österreich & Regional Manager Europe
Telefon: +49 176 832 211 20

http://www.asc-aqua.org/de

dennis.wittmann@asc-aqua.org

Kontrollstelle

Conformity Assessment Bodies (CABs). Dies sind unabhängige Kontroll- und Zertifizierungsstellen, akkreditiert durch Assurance Services International (ASI).
ASI Assurance Services International GmbH
Friedrich-Ebert-Allee 69
53113 Bonn

https://www.asi-assurance.org/s/

asi-info@asi-assurance.org