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Grüner Knopf

Das Label kennzeichnet Kleidung, die unter besseren sozialen und ökologischen Standards hergestellt werden als herkömmliche.

Qualitäts-Check

  • Anspruchsvoll
      3 von 3 erfüllt
  • Unabhängig
      3 von 3 erfüllt
  • Kontrolliert
      3 von 3 erfüllt
9 von 9
Qualitätskriterien erfüllt
  • Anspruchsvoll
    • erfüllt

      Geht über gesetzliche Mindeststandards hinaus und es sind keine Verletzungen dagegen bekannt

    • erfüllt

      Überarbeitet regelmäßig die Vergabekriterien

    • erfüllt

      Verleiht Zertifizierung erst nach Kontrolle

  • Unabhängig
    • erfüllt

      Unabhängige und kompetente Entwicklung der Vergabekriterien

    • erfüllt

      Zeichengeber, Zeichennehmer und Zertifizierungsstellen sind voneinander unabhängig

    • erfüllt

      Zielsetzung, Trägerschaft und Kriterien sind öffentlich zugänglich

  • Kontrolliert
    • erfüllt

      Regelmäßige und umfassende Kontrolle der Einhaltung der Vergabekriterien

    • erfüllt

      Externe Dritte kontrollieren die Einhaltung der Vergabekriterien

    • erfüllt

      Nachbesserungen und Sanktionen bei Nicht-Einhaltung der Vergabekriterien

Nachhaltigkeits-Tipp

Bei Kleidung und Textilien ist eine sozial- und umweltverträgliche Produktion natürlich wünschenswert. Aber bevor du ein neues Kleidungsstück kaufst, frage dich immer, ob du das auch wirklich brauchst bzw. du dieses nicht auch Second Hand kaufen könntest.

Was das Label verspricht

Kleidung & Textilien

Beschreibung

Der Grüne Knopf verbindet erstmals als staatliches Siegel Anforderungen an Textilien und an das gesamte Unternehmen. Nur wenn das Produkt und das Unternehmen alle Anforderungen einhalten, kann der Grüne Knopf vergeben werden. Das ist das Besondere am staatlichen Textilsiegel: Das ganze Unternehmen wird geprüft. Einzelne Vorzeigeprodukte alleine reichen nicht aus.

Um einem Kleidungsstück das Siegel „Grüner Knopf“ verleihen zu dürfen, muss das Unternehmen bei der Produktion 26 Kriterien erfüllen, zum Beispiel

  • Verbot von Kinderarbeit bei der Herstellung
  • Zahlung von Mindestlöhnen
  • Recht auf Vereinigungsfreiheit und kollektive Verhandlungen
  • Verzicht auf gefährliche Chemikalien
  • Einsparung von Kohlendioxid (CO2)

Zusätzlich muss das Unternehmen seine Sorgfaltspflicht anhand von 20 Kriterien nachweisen, beispielsweise internationale Mindeststandards wie die Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte.

Das staatliche Siegel wird schrittweise weiterentwickelt und soll perspektivisch die gesamte Lieferkette abdecken, vom Baumwollfeld bis zum Bügel. Bereits zwei Jahre nach Einführung wurde Ende 2021 eine weiterentwickelte, noch anspruchsvollere Version des Siegels vorgestellt, der Grüne Knopf 2.0. In der Regel werden diese Revisionsprozesse von Siegeln alle 3 bis 5 Jahre vorgenommen.

Kriterien im Detail

  • Eingeschränkter Einsatz schädlicher Inhaltsstoffe: Verbindliche Grenzwerte für Schwermetalle und andere Stoffe. Grenzwerte müssen bestehen für: Schadstoffe, Temperatur und pH-Wert in allen betroffenen Betrieben (z.B. Färbereien),  Einhaltung internationaler Standards wie die „ZDHC Wastewater Guidelines“.
  • Umweltschonende Produktion: Überwachung der Luftverschmutzung, Überwachung der Treibhausgas-Emissionen, Abwassergrenzwerte
  • Soziale Verantwortung: Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit, Einbehalten von Ausweispapieren, Verstöße gegen die Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Verbot von Diskriminierung am Arbeitsplatz, Physische und verbale Gewalt, Einschüchterung, sexuelle Belästigung und missbräuchliche Bestrafungen. Löhne entsprechen mindestens dem nationalen Mindestlohn oder Industriestandard (falls höher). Arbeitszeit ist begrenzt. Überstunden werden bezahlt. Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation werden eingehalten. Gewährleistung von Arbeitschutz und -sicherheit.
  • Verbot bestimmter Stoffe: Verbot besonders besorgniserregender Stoffe (nach der REACH-Verordnung).
  • z.T. aus kontrolliert biologischen Anbau:  Verwendung von Naturfasern aus Ökolandbau oder Verbot gefährlicher Pestizide und Prüfung auf agrochemische Rückstände

Kontrolle

Unabhängige Zertifizierungsstellen kontrollieren die Erfüllung der Kriterien. Bevor sie für den Grünen Knopf prüfen dürfen, müssen die Auditoren ein umfassendes Schulungsprogramm zu den Themen der unternehmerischen Sorgfaltspflichten sowie zum Prüfprozess des Grünen Knopfs durchlaufen. Die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) berät bei der Sicherstellung verlässlicher Audits. Jedes Jahr finden Überwachungsaudits statt. Sollte es Hinweise auf Unregelmäßigkeiten geben, kann es unangekündigte Kontrollen geben.

Kritik

Nichtregierungsorganisationen Femnet und Public Eye haben eine Analyse erstellt, für die sie vor allem die öffentlichen Berichte von 31 Unternehmen ausgewertet haben, die von Beginn an bei dem Grünen Knopf mitgemacht haben. Die öffentliche Berichterstattung vieler dieser Firmen sei unzureichend, zudem wiesen Standard und Prüfprozess Mängel auf, heißt es in der Analyse, die der SZ vorliegt. Es bestehe die Gefahr, dass durch ein „staatliches Siegel Greenwashing ermöglicht wird“, sagt Gisela Burckhardt, Vorstandsvorsitzende von Femnet. Weitere Kritikpunkte sind:

  • Der vom „Grünen Knopf“ geforderte Mindestlohn sei in vielen Ländern nicht ausreichend für ein Leben in Würde, kritisiert etwa die Christliche Initiative Romero. Sie fordert stattdessen die Zahlung existenzsichernder Löhne.
  • Auch die Sonderregelung für in der EU produzierende Unternehmen bewertet die Christliche Initiative Romero kritisch. Diese Untenrehmen müssen für die Produktzertifizierung keine Nachweise über die Einhaltung der sozialen Kriterien erbringen. Doch vor allem in Bulgarien und Rumänien – Ländern mit großer Textilproduktion in Europa – würden Arbeits- und Menschenrechte oft nicht eingehalten.
  • Der Branchenverbands „textil und mode“ warnt vor einem möglichen Etikettenschwindel: Unklar sei, wie das Bundesentwicklungsministerium die Einhaltung der Standards garantieren wolle. Wer die gesamte Lieferkette im Hinblick auf ökologische und soziale Aspekte prüfen wolle, brauche eine Kontrollinstanz. Doch allein die Produktion eines Herren-Oberhemdes umfasse bis zu 140 Produktionsstufen.

Vergabestelle

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Vergabestelle: RAL gemeinnützige GmbH
Fränkische Straße 7
53229 Bonn
Telefon: +49 228 68895 195

https://www.gruener-knopf.de/kriterien.html

vergabestelle@gruener-knopf.de

Kontrollstelle

Derzeit führen die Zertifizierungsstellen CERES, Control Union, DIN CERTCO, Prüfdienstleister Hohenstein, PFI Pirmasens sowie TÜV Nord Prüfungen durch.

https://www.ral-logolizenz.de/ueber-uns/

logolizenz@ral.de