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RSPO

RSPO (Roundtable on Sustainable Palm Oil) versteht sich als aus freiwilligen Mitgliedern bestehende gemeinnützige Organisation mit dem Ziel "nachhaltige Anbaumethoden" zu fördern und damit zum Schutz der Umwelt, der Bevölkerung, der Arbeiter und der Fauna und Flora beizutragen.

Qualitäts-Check

  • Anspruchsvoll
      2 von 3 erfüllt
  • Unabhängig
      2 von 3 erfüllt
  • Kontrolliert
      3 von 3 erfüllt
7 von 9
Qualitätskriterien erfüllt
  • Anspruchsvoll
    • nicht erfüllt

      Geht über gesetzliche Mindeststandards hinaus und es sind keine Verletzungen dagegen bekannt

    • erfüllt

      Überarbeitet regelmäßig die Vergabekriterien

    • erfüllt

      Verleiht Zertifizierung erst nach Kontrolle

  • Unabhängig
    • nicht erfüllt

      Unabhängige und kompetente Entwicklung der Vergabekriterien

    • erfüllt

      Zeichengeber, Zeichennehmer und Zertifizierungsstellen sind voneinander unabhängig

    • erfüllt

      Zielsetzung, Trägerschaft und Kriterien sind öffentlich zugänglich

  • Kontrolliert
    • erfüllt

      Regelmäßige und umfassende Kontrolle der Einhaltung der Vergabekriterien

    • erfüllt

      Externe Dritte kontrollieren die Einhaltung der Vergabekriterien

    • erfüllt

      Nachbesserungen und Sanktionen bei Nicht-Einhaltung der Vergabekriterien

Nachhaltigkeits-Tipp

Palmöl ist oft gut versteckt, in Produkten, in denen wir es gar nicht erwarten. Dabei hat das weitverbreitete Pflanzenöl verheerende Folgen für Umwelt und Menschenrechte. Achte beim Einkauf auf Produkte mit europäischen Pflanzenölen und bevorzuge Bioprodukte.

Was das Label verspricht

Kosmetische Produkte

Reis & Teigwaren

Schokolade

Süßwaren

Wasch- & Geschirrspülmittel

Beschreibung

RSPO wurde im Jahr 2004 vom WWF, der Malaysian Palm Oil Association (MPOA), Unilever, AAK (nordisches Unternehmen für pflanzenbasierte Öle) und Migros ins Leben gerufen. Um eine nachhaltige Palmölindustrie zu gewährleisten und diese für den Endverbraucher transparent zu gestalten, wurden globale Standards, Kriterien und Ziele entwickelt, die von RSPO-zertifizierten Unternehmen zu erreichen sind.

Die Organisation besteht aus internationalen Partnern aus den folgenden Branchen:

  • Produzenten von Ölpalmen
  • Palmölverarbeiter oder -händler
  • Hersteller von Konsumgütern
  • Einzelhändler
  • Banken und Investoren
  • Umwelt- oder Naturschutz-Nichtregierungsorganisationen (NGOs)
  • Soziale oder Entwicklungs-NGOs

Die Kriterien im Detail

Folgende acht Prinzipien sollen laut RSPO eine nachhaltige Palmölproduktion sicherstellen:

  • Keine Rodung von Primärwäldern und ökologisch wertvollen Waldflächen für Plantagen
  • Schutz gefährdeter Tier- und Pflanzenarten auf der Plantage
  • Schutz von Wasser, Boden und Luft (das bedeutet unter anderem: kein Abbrennen von Wald)
  • Einhaltung gesetzlicher Regelungen, darunter Landnutzungs- und Eigentumsrechte
  • keine Kinderarbeit, dafür Bildungsangebote für die auf der Plantage lebenden Kinder
  • Einbindung und Förderung von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern sowie
  • Kontrolle der Plantagen durch unabhängige, autorisierte Prüfer:innen

Zertifizierung

Der Zertifizierungsprozess wird durch unabhängige, akkreditierte Prüfer durchgeführt, regelmäßige Kontrollen der Einhaltung der Prinzipien und Standard sind ebenso Teil des Prozesses wie Schulungen und ein transparenter Umgang mit eventuellen Verstößen.

Kritik

Nach Angaben von „Rettet den Regenwald“ ist das RSPO-Siegel nur bedingt aussagekräftig, da es die Rodung von Regenwald nicht grundsätzlich ausschließt. Das Label untersagt lediglich die Abholzung von Primärwäldern und Wäldern mit besonderem Schutzwert (sogenannte High Conservation Value Forests) – und selbst diese Regelung gilt erst seit dem Jahr 2008. Palmöl, das von Flächen stammt, die vor diesem Zeitpunkt abgeholzt wurden, darf weiterhin das RSPO-Siegel tragen, unabhängig davon, ob es sich um wertvolle Schutz- oder Primärwälder handelte. Damit ermöglicht das Zertifizierungssystem die Vermarktung von Palmöl als „nachhaltig“, obwohl für dessen Anbau zuvor Regenwald zerstört wurde.

Auch Greenpeace übt deutliche Kritik am RSPO. Demnach besitzen Plantagen-Unternehmen der RSPO-Mitglieder rund 283.000 Hektar Ölpalmen in geschützten Waldgebieten – das entspricht etwa 400.000 Fußballfeldern. Trotz der Vorgabe, dass alle nationalen Gesetze und Vorschriften vollständig einzuhalten sind, finden sich zahlreiche illegale Pflanzungen in diesen Gebieten. Ein ähnliches Problem besteht auch bei der indonesischen ISPO-Zertifizierung, bei der etwa 10 % der zertifizierten Betriebe Plantagen im geschützten Waldgebiet betreiben. Diese Verstöße zeigen, dass die bestehenden Zertifizierungssysteme in der Praxis häufig nicht ausreichen, um den Schutz der Wälder effektiv zu gewährleisten.

Vergabestelle

RSPO Malaysia Unit 13A-1, Level 13A, Menara Etiqa
No.3, Jln Bangsar Utama 1
59000, Kuala Lumpur
Malay

https://rspo.org/de/