Mobiltelefone
Mobiltelefone sind aus Alltag und Beruf nicht mehr wegzudenken und werden zunehmend Multifunktionsgeräte. So praktisch sie sind so sehr nehmen sie auch Einfluss auf die Umwelt – angefangen bei Elektrosmog über Skandale bei der Produktion bis hin zu Unmengen an Elektroschrott.
Schon gewusst?
Mit der Produktion und Nutzung von Mobiltelefonen gehen auch ökologische Probleme einher welche sind wie folgt:
• Elektrosmog
• Hoher Energiebedarf
• Bedenkliche Produktionsbedingungen
• Elektroschrott
Als Schritt in eine ökologischere und fairere Richtung, können KonsumentInnen beim Kauf von Mobiltelefonen auf bestimmte Dinge achten. Besonders aktuell ist das Fairphone, das erst kürzlich auf den Markt gekommen ist und ein Signal für Nachhaltigkeit im Mobilfunkbereich setzt.
Einkaufstipps
- Modell- & Herstellerwahl: Der Neukauf eines Mobiltelefons bedeutet zwar immer eine starke Umweltbelastung, aber als KundIn kann man zumindest ein umweltfreundlicheres Modell wählen. Leitfäden sind: Der jährlich erscheinende „Green Electronics Survey" von Greenpeace, das Handy-Ranking von NABU und E-Plus sowie der Eco Index von O2.
- Gebraucht kaufen: Auch bei Mobiltelefonen gilt, wer gebraucht kauft, schont Ressourcen. Umgekehrt: Wenn Ihr Gerät nicht mehr Ihren Ansprüchen genügt, aber funktionstüchtig ist, ist es unter Umweltaspekten sinnvoll, es zu verkaufen. Entweder über Gebrauchthandy-geschäften oder auf Internetplattformen wie rebuy, Zonzoo oder Wirkaufens
- Label Blauer Engel und Europäisches Umweltzeichen: Sie kennzeichnen energiesparende Geräte, die umweltfreundlich und recyclinggerecht konstruiert sind.
- Strahlungsarm: Wählen Sie ein Modell mit geringem SAR-Wert. Eine Auflistung der aktuell in Österreich verfügbaren, strahlungsarmen Geräte finden Sie auf topprodukte.at
- Nutzungsdauer: Es muss nicht immer das neueste Modell sein! Nutzen Sie Ihr Handy, solange es funktionsfähig ist. Denn für die Herstellung von Neugeräten werden Metalle benötigt, darunter Seltene Erden, deren Abbau oft mit Umweltproblemen zusammenhängt.
- Recyceln: Elektroschrott ist kostbar! In alten Handys stecken Edelmetalle, Seltene Erden und mehr. Das alte Handy gehört daher nicht in den Hausmüll, sondern wird fachgerecht recycelt: Auf den Mistplätzen und Recyclinghöfen von Entsorgungsbetrieben oder über Handysammelaktionen, die in Österreich regelmäßig durchgeführt werden (oft verbunden mit karitativen Aktionen). Mehr unter Carla Wien Handysammlung, www.rotenasen.at, www.diehandysammler.com
- Reparaturdienste: Lassen Sie alte Mobiltelefone reparieren und nutzen Sie es weiter. Spezialisierte Reparaturdienste (oft Handy-Shops) machen sogar Smartphones wieder flott.
- Umwelt- und Sozialstandards: Fragen Sie gezielt nach Umwelt- und Sozialstandards bei der Herstellung der Geräte, dadurch werden Hersteller und Händler auf die Problematik und den Kundenwunsch aufmerksam gemacht.
- Info-Plattform: Die Website www.topprodukte.at versteht sich als Info-Plattform für qualitativ hochwertige und energieeffiziente Produkte aus dem Bereich der Haushaltselektronik. Für Handys sind auf dieser Seite die SAR-Werte der einzelnen Typen angeführt.
- Ladegerät: Zukünftig sind Hersteller von Smartphones und Tablets dazu verpflichtet ein einheitliches Ladegerät zu nutzen. Die Gründe für diese Vereinheitlichung sind, die Verringerung von unnötigem Abfall, die Senkung der Kosten und die Vereinfachung der Nutzung. Ein Gesetzesentwurf wurde Mitte März 2014 verabschiedet, der bereits vorab mit dem Rat vereinbart wurde. Das bedeutet, dass nach einer dreijährigen Übergangsfrist und somit ab 2017 einheitliche Ladegeräte verwendet werden müssen. Die Hersteller könnten sich auf Mircro-USB-3.0-Anschlüsse einigen oder in den nächsten Jahren einen neuen Standard einführen.
Mobiltelefone und Österreich
Das Leben ohne Mobiltelefone ist nicht mehr denkbar. Im Schnitt senden die ÖsterreicherInnen 575 SMS pro Jahr, telefonieren 1.760 Minuten lang und verbrauchen rund 4 MB Datenvolumen (Stand 2011).
Im Jahr 2013 haben die ÖsterreicherInnen 6,8 Milliarden SMS gesendet, das ist ein Minus von 19% gegenüber 2012. Das Datenvolumen betrug 113,6 Millionen GB, das ist ein Plus von rund 57% gegenüber 2012. 13,5 Millionen aktive SIM-Karten bedeuten eine Marktdurchdringung von 159%.
Elektrosmog
Seit Mobiltelefone und Handymasten allgegenwärtig sind, gibt es auch die Diskussion über Gefahren durch Handystrahlung. Unter Elektrosmog versteht man üblicherweise elektromagnetische Felder bzw. Wellen - beim Mobilfunk gehen diese von den Antennen der Sendemasten und Telefone aus. Aus der Kommunikationstechnik ist bekannt, dass Übertragungsstrecken vor Störeinwirkungen von außen geschützt werden: Zum Beispiel durch Installationskabel für Telefone oder hochwertige Netzwerkkabel. Wenn elektromagnetische Felder also auf Kabel und Leitungen wirken und die Signalübertragung stören können, dann ist auch eine Wirkung auf die Signalübertragung zwischen den Körperzellen des Menschen möglich. Genau aus diesem Grund wurden Grenzwerte definiert, die elektromagnetische Felder (EMF) reduzieren. Kritiker befürchten, dass elektromagnetische Felder bereits unter diesem Grenzwert negative biologische Auswirkungen haben.
- Elektrosmog: Die Seite www.senderkataster.at bietet Informationen über Standorte von Handymasten in Österreich und deren verwendete Übertragungstechnik
Elektromagnetische Belastung
Die tatsächliche Belastung durch Funkquellen ist von Entfernung, Frequenz und Abstrahlcharakteristik (Antenne) abhängig. Die gesamte Belastung setzt sich aus Rundfunk-Quellen im UKW- und UHF-Bereich und den Mobilfunknetzen (GSM, UMTS, LTE, WiMAX) zusammen. Hinzu kommen lokale Funksysteme wie WLAN und Bluetooth.
Grundsätzlich wird versucht, die Funktechnik effizient zu halten. Also etwa nur mit der maximal nötigen Sendeleistung zu senden und die Energie der elektromagnetischen Wellen mit intelligenten Antennen effizient zu nutzen. Weniger störanfällige Übertragungsverfahren brauchen weniger Sendeleistung. So setzt man auch bei Sendemasten auf möglichst kleine, engmaschige Zellen mit geringer Sendeleistung. Die sind jedoch teurer, was dazu führt, dass mehr Sendemasten notwendig werden. Hinzu kommt, dass Rundfunk und Mobilfunk mit der zehnfachen Leistung senden müssen, um die Dämpfung von Gebäudewänden zu überwinden. Das heißt, dass in der Nähe von Rundfunksendeanlagen die Sendeleistungen bis an die Strahlenschutz-Grenzwerte heranreichen können.
SAR (Spezifische Absorbationsrate)
Der SAR-Wert ist das Maß für die Aufnahme elektromagnetischer Energie, die in Körperwärme umgewandelt wird. Der SAR-Wert wird in Watt pro Kilogramm (W/kg) Körpermasse angegeben. Er wird bei Mobiltelefonen und Basisstationen erhoben. Das international festgelegte Messverfahren bestimmt den SAR-Wert unter Volllast. Sprich, das Handy muss mit maximal möglicher Leistung in einem geschlossenen Raum senden. Eine Sonde misst an einer Menschenkopf-Nachbildung die Absorbationsrate. Das NOVA-Institut hat eine Liste zur Beurteilung der SAR-Werte von Handys erstellt:
Grenzwerte | Belastung | Klasse | SAR-Wert (W/kg) |
NOVA-Vorsorge-Wert |
| A+ | Unter 0,20 |
| Sehr gering | A | 0,20 bis 0,40 |
Blauer Engel | Gering | B | 0,40 bis 0,60 |
TCO | Mittel | C | 0,60 bis 1,00 |
| Hoch | D | Über 1,00 |
Energiebedarf
Elektronische Geräte, darunter fast eine Milliarde Handys und zwei Milliarden Fernseher, stünden derzeit weltweit für 15 Prozent des Stromverbrauchs in Privathaushalten, erklärt die Internationale Energie Agentur IEA. Bis zum Jahr 2022 werde sich ihr Energiekonsum verdoppeln, bis 2030 verdreifachen: Die dann erreichten 1.700 Terawattstunden sind so viel wie derzeit die Haushalte in den USA und in Japan gemeinsam an Strom verbrauchen. Die IEA-Experten sind davon überzeugt, dass bei den elektronischen Geräten noch viel Einsparpotenzial besteht: Ihr Stromverbrauch könnte schon mit der heute verfügbaren Technik mehr als halbiert werden. Davon würde auch die Stromrechnung der Haushalte profitieren.
Produktion
Ein wachsender Anteil der Unterhaltungselektronik wird in Entwicklungs- und Schwellenländern hergestellt. Jedes zweite Handy zum Beispiel wird in China produziert. Nicht nur die Arbeitsbedingungen und Arbeitsrechte werfen Probleme auf, auch der Abbau der Metallrohstoffe, die für die Produktion gebraucht werden sowie Elektronikschrottexporte, die in Entwicklungsländern gesundheitliche und ökologische Probleme verursachen.
Ausbeuterische Arbeitsbedingungen
Niedrige Löhne, exzessive Überstunden, Verletzung des Vereinigungsrechts (Gewerkschaft), Probleme mit Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz sowie die wachsende Arbeitsplatzunsicherheit aufgrund von Zeitverträgen und Zeitarbeitsfirmen sind die bekanntesten Probleme im Bereich der Handyproduktion. Belegt wird dies unter anderem durch Studien von makelTfair, die Arbeitsbedingungen in China und auf den Philippinen untersucht haben. Erschreckende Details: Beschäftigte mussten 100 bis 180 Stunden pro Monat zusätzlich arbeiten ohne einen Zuschlag auf den Mindestlohn von 75 bis 85 Euro im Monat zu erhalten.
Rohstoffabbau unter gefährlichen Bedingungen
Ein Mobiltelefon enthält ungefähr 30 verschiedene Metalle. Diese Rohstoffe kommen häufig aus Minen in Afrika oder Asien und werden nicht selten unter Verletzung internationaler Konventionen abgebaut. Die Arbeitsbedingungen vieler Bergleute ist gesundheitsschädigend und gefährlich. Die Umwelt wird oft nachhaltig geschädigt.
Rohstoffabbau Umweltprobleme
17 Metalle umfasst die Gruppe der „Seltenen Erden“, darunter Lanthan oder Neodym. Zur Herstellung von Akkus oder Bildschirmen (auch von Smartphones) sind sie unverzichtbar. China kontrolliert 97 Prozent der Weltproduktion. Dort wurden oft Auflagen missachtet, etwa beim Abbau mit Säuren, die Metalle aus Bohrlöchern waschen: Hier entstehen radioaktive Abfälle und giftige Abwässer (z. B. Schwefelsäure), die das Grundwasser verunreinigen können. Seit dem Jahr 2010 hat China den Abbau gedrosselt, um Umweltschäden zu verringern und eine exzessive Förderung zu verhindern. Die Folge: Die Preise der Seltenen Erden schnellte nach oben.
Umweltprobleme durch Elektronikschrott
In Österreich fallen jährlich ca. 100.000 bis 120.000 Tonnen Elektroschrott an, EU-weit sind es laut Schätzungen bis zu 10 Millionen Tonnen pro Jahr. Wiederverwendung und Recycling von einzelnen Bestandteilen sind Möglichkeiten zur Reduktion von Elektronikschrott. Bei der Ablagerung alter Geräte auf Deponien oder Verbrennung des Schrotts werden giftige Chemikalien frei und gelangen in die Luft und in den Boden. Aus diesem Grund ist die Entsorgung von Elektroschrott auf Mülldeponien bereits in vielen europäischen Ländern verboten. Recycling spielt jedoch nicht nur bei den wachsenden Müllbergen eine wichtige Rolle. In elektronischen Geräten werden seltene Metalle verarbeitet, deren Vorkommen durch den industriellen Abbau schon stark reduziert wurden. Der Marktpreis für Indium (in Flachbildfernsehern) ist beispielsweise in den letzten 5 Jahren um das Sechsfache gestiegen. Der Preis für Ruthenium (in Festplattenlaufwerken) hat sich in nur einem Jahr versieben facht. Durch gut entwickelte Recyclingverfahren könnte ein Großteil dieser Rohstoffe wiederverwendet, und die Versorgung somit sichergestellt werden.
Problem Entwicklungsländer
Da es in vielen Entwicklungsländern Asiens und Afrikas keine angemessenen Recycling- oder Abfallsysteme gibt, stellt Elektronikschrott dort ein zunehmendes Problem dar. Nicht nur wegen der dort steigenden Menge von Elektronikgeräten, sondern durch illegale Endlagerungsstätten von Industrieländern.
Recycling - nachhaltiger Mehrwert
Heutzutage gibt es weltweit mehr als 4 Milliarden Mobiltelefonnutzer, die in den vergangenen drei Jahren jeweils über eine Milliarde Handys gekauft haben. Würden drei von vier Verbrauchern ein ungenutztes Handy abgeben, könnten 240.000 Tonnen Rohstoffe eingespart und die gleiche Menge an Treibhausgasen reduziert werden (das entspricht einer Verringerung von 4 Millionen Autos auf den Straßen). Fakt ist - laut einer Studie von Nokia - dass weltweit nur 3 Prozent aller VerbraucherInnen ihre gebrauchten Mobiltelefone recyceln lassen.
Seitens der Hersteller wäre es möglich, umweltfreundlichere Geräte produzieren zu lassen, etwa Bio-Kunststoffe im Gehäuse zu verwenden. Eine Studie von Greenpeace mit dem Namen „Grüne Elektronik: Design der Zukunft“ untersuchte die Produkte von 16 internationalen Herstellern von Unterhaltungselektronik, darunter auch Handys. Eine positive Entwicklung auf dem Handy-Markt ist, dass 50 Prozent des Marktes, der von Apple, Samsung und Nokia beherrscht wird, mittlerweile frei von den gefährlichsten Chemikalien, wie Polyvinylchlorid (PVC) und bromierten Flammschutzmitteln ist. Apple gilt darunter als das einzige Unternehmen, dass diese Chemikalien komplett aus seinen Geräten verbannt hat.
Nachhaltige Produktkriterien
In der Bewusstkaufen Produktdatenbank finden Sie zu jedem Produkt auf der Produktdetailseite eine Nachhaltigkeitscheckbox, die Sie informiert, welche Nachhaltigkeitskriterien das Produkt erfüllen könnte.
Die Kriterien, die vom jeweiligen Produkte erfüllt werden sind grün eingefärbt und mit einem Häkchen markiert, die nicht erfüllten Kriterien sind grau eingefärbt und mit einem X markiert. Mehr Infos dazu...
Folgende Nachhaltigkeitskriterien können von der Produktgruppe "Mobiltelefone" erfüllt werden:
- Eingeschränkter Einsatz umweltschädlicher und gesundheitsschädlicher Inhaltsstoffe: Gewisse Stoffe dürfen in der Produktion oder im Produkt nur zu einem eingeschränkten Ausmaß verwendet werden.
- Geräte mit geringen SAR-Werten: Geräte der Klasse B (geringe Belastung): 0,40 bis 0,60 W/kg
- Langlebigkeit: Es muss für mindestens 2 Jahre eine kostenlose Garantie gewährt werden. Es muss die kostenfreie Funktionalität geboten werden, das Betriebssystem auf dem aktuellen Stand zu halten, wie auch die Möglichkeit alle persönlichen Daten ohne Zuhilfenahme von kostenpflichtiger Software vollständig zu entfernen um eine Zweitnutzung zu ermöglichen.
- Reparierbarkeit und recyclinggerechte Konstruktion: Geräte sind leicht zerlegbar, damit Gehäusekunststoffe und Akkumulatoren als Fraktionen von Materialien anderer funktioneller Einheiten getrennt und nach Möglichkeit verwertet werden können. Ebenso müssen gewisse Reparaturen wie Displaytausch möglich sein.
- Soziale Verantwortung: Hierbei werden besondere Leistungen im Sozialbereich verstanden. Zum Beispiel die Zahlung angemessener und fairer Preise entlang der Wertschöpfungskette sowie die Einhaltung der geltenden Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO Kernarbeitsnormen)
- Umweltschonende Produktion / ressourcenschonend: Darunter fallen Vorgaben an die Betriebe, dass diese z.B. ein Abfallwirtschaftskonzept bzw. ein Umweltmanagement System aufweisen müssen.
- Umweltschonende Verpackung: Bei einer umweltschonenden Verpackung wird auf die Herkunft der Verpackungsmaterialien geachtet und /oder es werden bestimmte Materialien für Verpackungen ausgeschlossen.
- Verbot bestimmter Inhaltsstoffe: Verbot von z.B. chlor- oder bromorganischen Verbindungen als Flammschutzmittel, Blei, Cadmium und Quecksilber.
Das Fairphone
Das Fairphone wird von einem kleinen niederländischen Unternehmen seit rund 4 Jahren produziert. Ziel des Unternehmens ist es Smartphones unter möglichst fairen Bedingungen und möglichst nachhaltig zu produzieren. Besondere Aufmerksamkeit wird auf die Gewinnung der Rohstoffe gelegt. Denn laut Fairphone, besteht ein Smartphone aus zirka 40 verschiedenen Mineralien, welche alle spezifische Funktionen innehaben, und üblicherweise über den Bergbausektor in die Lieferkette gelangen. Diese Branche gilt als große Herausforderung hinsichtlich Nachhaltigkeit. Es wurden in der Produktion nur Fertigungsprodukte und Zulieferer gewählt die gerechte Arbeitsbedingungen gewährleisten und Verträge mit unabhängigen Minen in Afrika geschlossen um so genannte „konfliktfreie Rohstoffe zu beziehen". Von den Initiatoren des Projektes wurde aber bereits im Vorfeld mittgeteilt, dass es kein völlig faires Fairphone ist. Vielmehr stellt das einen Schritt in die richtige Richtung dar, der noch weiter verfolgt und verbessert werden soll. Ein wichtiges Ziel des Unternehmens ist es weiter zu versuchen, Verträge mit unabhängigen Minen sowie Herstellern von Komponenten abzuschließen die gute Arbeitsbedingungen gewährleisten.
Bezüglich technischer Bewertung, kann das Fairphone noch nicht mit anderen Markführern mithalten. Die gängige Bewertung ist, dass es sich dabei um ein ambitioniertes Projekt handelt bei dem ein Mittelklasse-Gerät herausgekommen ist. Das Fairphone stellt laut deutschen Experten das fairste Smartphone am Markt dar und der Ansatz an sich gilt als absolut richtungsweisend. Noch hervorzuheben ist, dass bei dem Telefon auf Zubehör wie Kopfhörer verzichtet und auch das Ladegerät ist kein Muss. Grund dafür ist die Annahme, dass jeder bereits mindestens ein Ladegerät besitzt und somit weiter Ressourcen gespart und Abfälle reduziert werden.
Geschichte des Mobiltelefons
Was heute so selbstverständlich ist - nämlich jederzeit und ortsunabhängig telefonisch erreichbar zu sein - war vor nicht einmal 20 Jahren nur für wenige möglich: Zwar gab es bereits Ende der 1950er Jahre die ersten verwendbaren Autotelefone im deutschsprachigen Raum, doch die Gespräche mussten noch handvermittelt werden, und der Preis vom Autotelefon lag quasi bei der Hälfte des Preises für den Wagen. Ab 1974 existierte in Österreich das B-Netz, in dem schon automatisch vermittelt wurde, jedoch musste der Standort des Gesprächsteilnehmers bekannt sein, um bei ihr/ihm anrufen zu können. 1985 war dann der Start des analogen C-Netzes. Es ermöglichte kleinere Endgeräte - klein bedeutete damals ein Kistchen mit Tragegriff und einem angeschlossenen Telefonhörer. In dieser Zeit stellte auch Motorola das erste kommerzielle Mobiltelefon vor. Flächendeckend eingeführt wurden die heute üblichen digitalen Mobilfunknetze schließlich Ende der 1980er bzw. Anfang der 90er Jahre, damit wurde das Mobiltelefon ein wirklich mobiles, weil kleines Endgerät.
Im deutschsprachigen Raum setzte sich zu dieser Zeit dafür der Begriff „Handy" durch. 1994 konnte erstmals ein Handy eine Kurznachricht, also ein SMS, verschicken. 1999 erschien das erste Mobiltelefon mit integrierter Kamera. Im selben Jahr wurde in Österreich auch das Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung beim Steuern eines Wagens verboten. Seit dem Jahr 2000 gibt es Telefone, die Musikdateien abspielen können. Heute geht die Entwicklung am Mobiltelefon-Markt zunehmend in Richtung Multifunktionsgeräte. So genannte Smartphones verfügen nicht nur über Funktionen wie Telefonie, sondern sind auch MP3-Player, Fotoapparat, Navigationsgerät und/oder Spielkonsole. Jeder der in Österreich tätigen Mobilfunkbetreiber, hat mittlerweile Multifunktionstelefone im Angebot.