RatgeberNachhaltige Konsuminitiativen in Österreich Du möchtest etwas für die Umwelt tun? Bottom-up-Initiativen sind lokale Projekte, bei denen Bürger:innen mit kreativen Lösungen aktiv werden – von Urban Gardening bis Repair-Cafés. Erfahre in diesem Ratgeber, wie du solche Initiativen findest, selbst startest und Teil einer Bewegung wirst, die Nachhaltigkeit und Gemeinschaft fördert. Jetzt mitmachen und Zukunft gestalten! 1. Informiere dich über lokale Initiativen Recherchiere, welche Nachhaltigkeitsprojekte es in deiner Umgebung gibt, z.B. Foodcoops, Repair-Cafés oder Urban Gardening Projekte. Nutze dafür zum Beispiel Plattformen wie „Partizipation.at“, „Wirmachen.wien“ oder „Nachhaltig in Graz“ (NIG), die Initiativen in deiner Region vernetzen. 2. Starte klein Beginne mit einfachen Aktionen wie der Teilnahme an einer Saatgut-Tauschbörse oder einem Repair-Café in deiner Nachbarschaft. 3. Bilde ein Netzwerk Sprich mit Gleichgesinnten und schließe dich bestehenden Gruppen an oder gründe eine eigene Initiative. Plant gemeinschaftliche Aktionen. Mehr zu dem Thema findest du in unserem Beitrag zu „Bottom-Up-Initiativen in Österreich: Nachhaltig Handeln und Vernetzen“. 4. Engagiere dich in deinem Arbeitsumfeld Schlage die Bildung eines „Nachhaltigkeitsteams“ in deinem Unternehmen vor, um gemeinsam Protokolle für Abfallentsorgung, Energieeinsparung oder nachhaltige Reinigungsprodukte zu entwickeln. 5. Fördere nachhaltige Mobilität Setze dich für Carsharing-Gemeinschaften oder Fahrradinitiativen in deinem Wohngebiet ein. Mehr dazu findest du im Beitrag „Co-Working & Co.: Nutzungskonzepte für städtische Räume“. 6. Teile dein Wissen Organisiere Informationsveranstaltungen oder Workshops zu Nachhaltigkeitsthemen in deiner Gemeinde. 7. Beteilige dich an Bürgerenergieprojekten Informiere dich über Möglichkeiten, in lokale erneuerbare Energieprojekte zu investieren. Zum Beispiel bei der österreichischen Koordinationsstelle für Energiegemeinschaften. © pexels Was sind Bottom-up-Initiativen? Bottom-up-Initiativen sind Projekte, die von Bürger:innen oder lokalen Gemeinschaften ins Leben gerufen werden. Im Gegensatz zu Top-down-Ansätzen, bei denen Entscheidungen von oben nach unten getroffen werden, entstehen hier Ideen und Lösungen direkt an der Basis. Im Umwelt- und Nachhaltigkeitsbereich zeichnen sich diese Initiativen besonders durch: Starkes Engagement der Teilnehmer:innen Lokale Verankerung und Netzwerke Kreative und praxisnahe Lösungsansätze Flexibilität und Anpassungsfähigkeit Sie ermöglichen Engagement und Involvierung von Zielgruppen und können so eine Dynamik zum Überwinden dieser Trägheit leisten. Diese Initiativen treiben den Wandel von unten an und machen nachhaltiges Handeln im Alltag greifbar: Arten von Bottom-up-Initiativen Es gibt verschiedene Formen von Bottom-up-Initiativen im Nachhaltigkeitsbereich. © pexels Klimaschutz-Gruppen Lokale Klimaschutz-Gruppen setzen sich dafür ein, den CO₂-Ausstoß zu senken und den Klimawandel aktiv zu bekämpfen. Hier bietet das EU-Umweltbüro einen Überblick an Umweltschutzorganisationen in Österreich. © unsplash Nachbarschafts-Sharing-Initiativen Projekte zum Teilen von Ressourcen innerhalb einer Gemeinschaft. In diesem Beitrag erfährst du mehr zu „Tauschen und gemeinsames Nutzen“. Hier findest du einen Gastbeitrag dazu von Anja Franzmeyer: Tauschbörse & Sharing (Fesch’markt und Fesch’Tauschbörse Mitorganisatorin), sowie eine Reportage über die österreichische Sharing Economy. Leihläden Bereits in ganz Österreich gibt es Orte an denen du dir Dinge, welche nicht so häufig gebraucht werden ausborgen kannst. Mehr dazu findest du im Beitrag „Leihläden in Österreich: Gemeinsam nutzen“. © pexels Guerilla-Urbanismus Aktionen von Bürger:innen, die durch kleine, kreative Eingriffe den öffentlichen Raum lebenswerter machen und auf Verbesserungspotenziale hinweisen. Beispiele sind Begrünung von Brachflächen, temporäre Sitzgelegenheiten, Umgestaltung von Parkplätzen, etc. Urban Gardening Projekte Gemeinschaftsgärten in Städten, die von Anwohner:innen initiiert und gepflegt werden. Hier findest du einige Gemeinschaftsgärten in Österreich. Saatgut-Tauschbörsen Immer wieder werden Saatgut-Tauschbörsen an dieversen Orten organisiert. Informiere dich oder nutze Netzwerke wie www.samen-tauschen.org zum Austausch und zur Erhaltung von alten und regionalen Pflanzensorten. Gemeinschaftskompostierung Nachbarschaftliche Projekte zur gemeinsamen Verwertung organischer Abfälle. Für Wien beispielsweise www.gartenpolylog.org/gemeinschaftlich-kompostieren. Fahrradinitiativen Initiativen, welche sich für das einfachere Vorankommen mit dem Fahrrad einsetzen. Zum Beispiel www.radlobby.at. Carsharing-Gemeinschaften Nachbarschaftliche Initiativen zum gemeinsamen Nutzen von Fahrzeugen und die Förderung von Mitfahrgelegenheiten. Die Umweltberatung hat eine Liste an Carsharing und Mitfahrbörsen in Österreich erstellt. Zero-Waste-Initiativen Gruppen, die sich für Müllvermeidung und ressourcenschonenden Konsum einsetzen. In Österreich unter www.zerowasteaustria.at zu finden. Repair-Cafés Orte, an denen Menschen zusammenkommen, um defekte Gegenstände gemeinsam zu reparieren. Hier findest du eine Reprtage zu „Do it yourself urbanism“. Österreichweit gib es das RepaNet und auf regionaler Ebene zum Beispiel Repair Cafe Tirol, Reparaturnetzwerk Wien oder „Graz Repariert“. © pexels Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi) Verbraucher:innen und Landwirt:innen schließen sich zusammen, teilen Risiken und Erträge der landwirtschaftlichen Produktion. Mehr erfährst du auf www.solawi.life. Hier kannst du auch auf einer Karte SoLaWis in deiner Nähe finden. Foodcoops Bei Foodcoops organisieren Bürger:innen eigenständig ihre nachhaltige Lebensmittelversorgung. Sie beziehen Produkte direkt von regionalen Erzeugern, fördern lokale Wirtschaftskreisläufe und schaffen durch gemeinschaftliches Handeln eine transparente, umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Konsummustern. Diese selbstorganisierten Gruppen stärken das Gemeinschaftsgefühl und zeigen, wie Veränderung auf lokaler Ebene gelingen kann. Mehr dazu findest du in unseren Interviews Nachgefragt bei… Foodcoop Einkaufsgemeinschaft (EKG) Linz und Nachgefragt bei… LEmüse – FoodCoop Langenzersdorf. © pexels Energiegemeinschaften: Lokale Gruppen, die gemeinsam erneuerbare Energiequellen nutzen und verwalten. Auf der Seite der österreichischen Koordinationsstelle für Energiegemeinschaften findest du weitere Informationen als auch eine Karte mit aktuellen Energiegemeinschaften. Solarthermie-Selbstbau Gruppen Gemeinschaften, die gemeinsam Solaranlagen bauen und installieren. In Österreich haat sich hier beispielsweise die Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie (AEE) entwickelt. Diese Initiativen fördern nicht nur Nachhaltigkeit, sondern auch den Zusammenhalt in der Gemeinschaft und ermöglichen es Menschen, aktiv an der Gestaltung einer nachhaltigeren Zukunft mitzuwirken. Erfolgsfaktoren für Bottom-up-Initiativen Damit deine Initiative erfolgreich wird, solltest du folgende Faktoren beachten: Einbindung der lokalen Gemeinschaft: Eine starke Verbindung zu den Menschen vor Ort ist entscheidend für den Erfolg. Kooperationen mit bestehenden Netzwerken: Nutze Ressourcen und Kooperationen mit bereits etablierten Initiativen und Organisationen. Emotionale Identifikation: Es ist wichtig, dass sich die Teilnehmer:innen mit der Initiative identifizieren können. Praktische Unterstützung: Es muss sowohl materielle als auch ideelle Unterstützung geboten werden, um Projekte erfolgreich umzusetzen. Bottom-up-Initiativen bieten dir die Chance, direkt in deinem Umfeld etwas zu bewirken. Sie fördern nicht nur Nachhaltigkeit, sondern auch den Zusammenhalt in der Gemeinschaft. In Österreich gibt es bereits eine gute Infrastruktur zur Unterstützung solcher Initiativen, wie die Klimaschutzinitiative klimaaktiv, KEM-Regionen, e5-Gemeinden und das Klimabündnis. Werde Teil der Bewegung und gestalte aktiv eine nachhaltigere Zukunft mit! Weitere Infos und Quellen:klimaaktiv.at – Bioökonomie: Nachwachsende Rohstoffe im Kontext klimaschutzpolitischer HerausforderungenKlima- und Energiefonds- EBU-Energiewende Bottom Up-Sozial Innovative Handlungsansätze und neu Akteurinnenwien.gv.at –Willkommen in der Do-it-yourself-Stadt!stadtmarketing.eu – 20 Initiativen & Ideen für Nachhaltigkeit in Städtenpartizipation.at – Partizipation BeispieleEU-Umweltbüro – Umweltorganisationen Österreichdie Umweltberatung – Repair Cafés; Carsharing und Mitfahrbörsen in Österreichösterreichischen Koordinationsstelle für Energiegemeinschaften – www.energiegemeinschaften.gv.at teilen teilen teilen E-Mail Was dich noch interessieren könnte Zurück Wissenswert Gemeinsam Energie erzeugen: Warum sich Energiegemeinschaften lohnen Gastbeitrag Anja Franzmeyer: Tauschbörse & Sharing Reportage Co-Working & Co.: Nutzungskonzepte für städtische Räume Wissenswert Fünf Wege für regionale Lebensmittel abseits vom Supermarkt Wissenswert Tauschen und gemeinsames Nutzen Reportage Sharing Economy: Tauschen, Teilen, Leihen Reportage Do it yourself urbanism Wissenswert Klimarat: 100 Bürger:innen, 93 Vorschläge, 1 Ziel: Österreich bis 2040 klimafit machen Auf nachhaltiger Spurensuche Leihläden in Österreich: Gemeinsam nutzen Nachgefragt Nachgefragt bei... 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