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KategorienWissenswertWorauf beim Sammeln und Lagern von Nüssen achten?

Der Herbst ist die ideale Zeit, um Nüsse zu sammeln – ein gesunder Snack direkt aus der Natur. Ob Walnüsse, Haselnüsse, Esskastanien oder Bucheckern. Während etwa 90 Prozent der in Österreich erhältlichen Walnüsse importiert werden, bieten ungenutzte Nussbäume in Gärten und an Straßenrändern eine hervorragende Möglichkeit für eine lokale Ernte. Mit einigen einfachen Tipps lässt sich die Ernte optimal nutzen und nachhaltig lagern.

Ernte mit Rücksicht

Wer Nüsse im öffentlichen Raum sammelt, sollte wissen: Ragen Äste von privaten Grundstücken über öffentliche Wege, dürfen die Nüsse am Ast nicht geerntet werden. Nur Nüsse, die bereits auf den öffentlichen Boden gefallen sind, dürfen aufgesammelt werden. Respekt gegenüber Grundstücksbesitzer:innen und der Natur sollte immer im Vordergrund stehen. Im Naturschutzgebiet ist das Sammeln somit nicht erlaubt.

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Im eigenen Garten ist es ratsam, laufend herabgefallene Walnüsse zu sammeln, um zu verhindern, dass sie im feuchten Gras schimmeln oder von Schädlingen wie den Raupen des Apfelwicklers befallen werden.
Für alle ohne Garten bzw. Nußbaum bieten zwei Projekte tolle Möglichkeiten, wie man kostenlos Nüsse findet:

  • Mundraub kartiert öffentlich zugängliche Obst- und Nussbäume über eine interaktive Karte, die von allen genutzt werden kann.
  • Obststadt Wien pflanzt und pflegt Obst- und Nussbäume an zehn öffentlichen Standorten, die für alle zugänglich sind.

Walnüsse – Geduld zahlt sich aus

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Walnüsse reifen von Mitte September bis Ende Oktober und sollten keinesfalls vom Baum geschlagen werden. Die Ernte beginnt, sobald die Nüsse von selbst vom Baum fallen, sich ihre grüne Schale dunkel färbt und sich aus ihrer Hülle lösen. Diese Hülle sollte entfernt werden – am besten mit Handschuhen, da sie Gerbsäure enthält, die Flecken verursachen kann.

Tipp: Nüsse sollten auf keinen Fall abgewaschen werden, da sonst Pilzsporen in die Hülle eindringen könnten. Lasse die gesammelten Nüsse einen Tag an geschützter Stelle liegen, und nutze dann eine Bürste um Hüllenreste zu entfernen.

Trocknen: Walnüsse entfalten ihr volles Aroma erst nach einer Trocknungszeit von drei bis sechs Wochen. Dazu breitet man die Nüsse einlagig in Holzkisten oder auf Gittern an einem warmen, luftigen Ort aus und wendet sie regelmäßig. Du kannst sie aber auch frisch vom Baum essen. Vor dem Genuss solltest du jedoch die weiße Haut abziehen, da sie Bitterstoffe enthält, die erst beim Trocknen verloren gehen.

Haselnüsse – sicher lagern

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Auch Haselnüsse können im Herbst (September bis November) geerntet werden. Nach dem Sammeln sollten sie an einem gut belüfteten Ort für mehrere Wochen getrocknet werden. Mäuse sind große Liebhaber von Haselnüssen, daher empfiehlt es sich, die Nüsse sicher und außer Reichweite der kleinen Nager zu lagern.

Haltbarkeit: Ungeschälte Haselnüsse sind bis zu sechs Monate haltbar, eingefroren sogar bis zu einem Jahr. Geschälte Nüsse sollten luftdicht verpackt im Kühlschrank gelagert und zügig verbraucht oder tiefgekühlt werden.

Esskastanien und Maroni – süß nach dem Rösten

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Die stacheligen Hüllen von Maronis/Esskastanien verbergen eine Delikatesse, die besonders nach dem Rösten oder Kochen ihr süßliches Aroma entfaltet. Nach dem Sammeln wird die pieksige Hülle entfernt, und die Kastanien können direkt verarbeitet werden.

Zubereitung: Esskastanien eignen sich perfekt zum Rösten im Backofen oder in der Pfanne. So entfalten sie ihren vollen Geschmack und werden zu einem beliebten Herbstgenuss.


Bucheckern – Rösten ist Pflicht

Bucheckern, die Früchte der Rotbuche, enthalten roh leicht giftige Stoffe. Diese werden jedoch durch Rösten, Backen oder Überbrühen abgebaut. Danach sind sie eine köstliche und gesunde Zutat für Müslis oder Salate.

Eicheln – Wässern für den Genuss

Eicheln, die Früchte der Eiche, sind roh ungenießbar und enthalten Bitterstoffe, die Bauchschmerzen verursachen können. Um diese essbar zu machen, entfernt man zuerst die braune Schale und wässert die Kerne, wobei das Wasser mehrfach gewechselt wird, bis es klar bleibt – ein Prozess, der bis zu zwei Tage dauern kann. Danach lassen sich die Eicheln als vielseitige, nussige Zutat weiterverwenden – ob gemahlen als Mehl, im Müsli oder als koffeinfreier Kaffeeersatz.

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Nachhaltig lagern

Grundsätzlich sollten Nüsse nach dem Trocknen kühl, trocken und luftig gelagert werden, um eine lange Haltbarkeit zu gewährleisten. Entweder hängt man sie in Netzen oder Jutebeuteln auf, dann sind sie gut durchlüftet und vor Nagern besser geschützt. Oder du kannst sie in Körben oder Holzsteigen lagern, kontrolliere dann regelmäßig auf eventuelle faulige Stücke. Kühl gelagert halten sie sich bis zu zwölf Monate.

Wer die Nüsse schält, sollte sie luftdicht im Kühlschrank aufbewahren und schnell verbrauchen, um Schimmelbildung zu verhindern. Oder einfrieren, dann sind sie bis zu einem Jahr haltbar, verlieren aber mit der Zeit an Geschmack. Beim Auftauen dann bitte Verpackung öffnen, damit die Feuchtigkeit gleich entweichen kann.

So machen Nüsse das ganze Jahr über Freude – ob frisch verzehrt, in Salaten, Müslis oder beim Backen. Mehr Rezeptideen findest du hier.