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KategorienWissenswertDrei Gründe, beim “Black Friday“ nicht mitzumachen

Demnächst wird wieder mit dem „Black Friday“ bzw. „Cyber Monday“ der Vorweihnachtseinkauf eingeläutet und Konsument:innen werden durch (vermeintliche) Schnäppchen und Sonderaktionen zum Einkaufen animiert. Doch es spricht einiges gegen das Mitmachen.

Der letzte Freitag im November wird vielerorts zum „Black Friday“ erklärt, der Montag darauf zum „Cyber Monday“. Die Aktion stammt aus den USA – durch Spezialaktionen und Preisnachlässe kurbeln Konzerne eine Woche lang den Konsum an. Auch in Österreich beteiligen sich immer mehr und mehr Händler an dieser „Rabattschlacht“, seit Apple 2006 den „Trend“ erstmals nach Europa brachte. Aber profitiert man dabei als Konsument:in wirklich oder wird man eher dazu verführt, mehr oder neue Dinge zu kaufen, die man eigentlich nicht braucht oder gar nicht kaufen wollte? Mehr jedenfalls als Konsument:innen profitieren meist große Ketten, denn der „Black Friday“ ist vor allem eine gewinnbringende Verkaufsstrategie. Besonders beliebt bei „Schnäppchenjägern“ in Österreich sind elektronische Geräte, gefolgt von Bekleidung und Haushaltsgeräten. Rund 75 Prozent der österreichischsen Konsument:innen nutzen die Aktionstage bereits für ihre Weihnachtseinkäufe. Die beliebtesten Weihnachtsgeschenke sind Mode und Kosmetikprodukte.

Es gibt jedenfalls gute Gründe, auf den „Konsumrausch“ rund um den „Black Friday“ zu verzichten.

  1. Man spart meist weniger, als man denkt
    Onlineshops und auch immer mehr lokale Händler locken in der „Black Week“ mit scheinbar unschlagbar günstigen Angeboten. Laut einer Studie des Preisvergleichsportals Idealo sind die Preisnachlässe aber viel geringer, als gedacht. Die Analyse der Preisentwicklung von mehr als 2.500 Produkten rund um den Black Friday zeigt zwar, dass rund 3/4 der Produkte zwar günstiger als im Vormonat waren, die durchschnittliche Ersparnis aber nur bei acht Prozent lag.
  2. Wir werden zum Konsum „verführt“
    Rabatte funktionieren mit einem simplen, aber sehr effektiven psychologischen Mechanismus – sie aktivieren unser Belohnungssystem im Gehirn. Durch das frei werdende Dopamin – ähnlich wie beim Glücksspiel oder durch Drogen – erleben wir ein Stimmungshoch. Deshalb fördern solche Aktionen auch sogenannte Kaufräusche oder Kaufsucht. Zudem wird es für Händler immer schwieriger zu „normalen“ Preisen zu verkaufen. Doch das kurze „Glücksgefühl“ hält nicht lange an.

  3. Die Konsumspirale dreht sich weiter und die Ressourcenverschwendung wird angekurbelt
    Das eine oder andere Produkt erscheint eben gerade „so günstig“, dass Konsument:innen dazu animiert werden, Dinge zu kaufen, die sie nicht brauchen oder mehr Produkte, als sie eigentlich wollten. Oftmals verstauben die Produkte dann ungenutzt im Kasten, werden verschenkt oder als letzte Konsequenz entsorgt. Dieser „Konsumismus“ verbraucht Ressourcen und geht zu Lasten der Umwelt.

Green Friday – eine Alternative zu Black Friday und Cyber Monday?

Als Gegenbewegung zum „Black Friday“ haben einige Hersteller den 25. November zum „Green Friday“ erklärt und wollen zu einem bewussten Konsum und mehr Nachhaltigkeit aufrufen – oftmals auch mit Rabattaktionen für nachhaltige Produkte. So ist der „Green Friday“ zwar eine nachhaltigere Option, zielt aber auch auf Konsum ab und ist deshalb nur bedingt eine gute Alternative. Der bereits in Vergessenheit geratene „Buy-Nothing-Day“ erscheint als bessere Option, um dem vermeintlichen Konsumzwang etwas entgegenzusetzen.

Alternativen gegen den „Konsumismus“

Du brauchst aber tatsächlich gerade ein neues Produkt oder bist auf der Suche nach Weihnachtsgeschenken? Du musst nicht auf den „Black Friday“ bzw. „Cyber Monday“ warten bzw. automatisch an einen Neukauf denken. Auch Second-Hand z.B. bei Kinderspielzeug, Möbeln oder Mode und die Reparatur bei Elektrogeräten sind in vielen Fällen eine gute und umweltschonendere Option. Auf Tauschbörsen wie „willhaben“ oder „widado“ lassen sich viele gebrauchte Produkte kostengünstig finden.

Als sinnstiftende Weihnachtsgeschenke bieten sich zudem auch immaterielle Geschenke, Selbstgebasteltes oder Spendengeschenke (viele Sozial- bzw. Umweltorganisationen bieten spezielle Weihnachtsangebote an z.B. Unicef, Caritas, SOS-Kinderdorf , WWF oder Global 2000) um Freude zu schenken und dabei noch etwas Gutes zu tun.