Ratgeber6 Tipps für umweltschonendes Waschen und Reinigen Mit umweltschonenden Reinigungsmitteln und der richtigen Dosierung leistest du einen wichtigen Beitrag, um Umwelt und Gewässer, aber auch die eigene Gesundheit zu schützen. Egal ob Sanitäranlagen, Küche, Möbel oder Textilien – für jeden Bereich und jede Oberfläche im Haushalt gibt es spezielle Wasch- und Reinigungsmittel. Mehr Substanzen führen aber nicht zwangsläufig auch zu mehr Sauberkeit und Hygiene. Mehr als sieben Kilogramm verbraucht eine Person in Österreich alleine an Waschmitteln pro Jahr – eine ganze Menge. Doch oft ist weniger mehr, denn eine zu hohe Dosierung belastet Mensch und Ökosystem und durch einen bewussten Umgang lassen sich nicht nur Ressourcen, sondern auch Geld sparen. 1. Setze Wasch- und Reinigungsmittel sparsam ein Achte auf die richtige Anwendung von Waschmitteln und Reinigern und versuche Überdosierung zu vermeiden – so gelangen weniger waschaktive Substanzen in Gewässer und Umwelt. Orientiere dich dabei an den Hinweisen des Herstellers für einen effektiven und effizienten Gebrauch und nutze Dosierhilfen bzw. setze die Produkte entsprechend der Wasserhärte ein. Es gibt eine große Anzahl an Wasch- und Reinigungsmitteln am Markt – im Grunde kommt man im Haushalt aber mit wenigen Grundreinigern aus: Allzweckreiniger für Flächen und Böden Spülmittel für Geschirr Kalklöser für Bad und WC Scheuermittel gegen hartnäckige Ablagerungen Waschmittel für Textilien 2. Greife zu schonenden Mitteln oder setze auf Do-It-Yourself Der Einsatz von starken Reinigern ist im Haushalt mit der Aufschrift „desinfizierend“, „bakterizid“, „biozid“, „antibakteriell“, „mit Aktivchlor“ oder „reinigt hygienisch“ nur in Sonderfällen notwendig (z.B. bei Infektionskrankheiten) – für den herkömmlichen Gebrauch tun es auch natürliche Hausmittel wie zum Beispiel: Aktivsoda gegen Fett: Bei der Reinigung von Flächen z.B. in Küche oder Bad kann Waschsoda locker mit gängigen Reinigern mithalten, ist dabei aber viel schonender Natron gegen Ablagerungen und Verstopfungen: Bei starken Verschmutzungen (z.B. im Backrohr) oder gegen einen verstopften Abfluss (in Kombination mit verdünntem Essig) hilft Natron. Damit Natron seine Wirkung entfalten kann, vor dem Schrubben bzw. Abwaschen oder Nachspülen mehrere Stunden einwirken lassen. Essig oder Zitronensäure gegen Kalk: Verdünnte Essigessenz oder Zitronensäure lösen Kalkablagerungen effizient und sorgen dafür, dass es in Küche, Bad und WC wieder schön glänzt. Waschmittel lassen sich übrigens auch selbst herstellen: Für eine Flüssigseife beispielsweise benötigt man als Grundzutaten nur Kernseife, Waschsoda und Wasser. Ein paar Tropfen ätherisches Öl je nach Vorliebe z.B. Pfefferminze, Zitrone oder Lavendel sorgen zusätzlich für einen angenehmen Duft. Auf Plattformen wie Smarticular finden Do-It-Yourself-Begeisterte unterschiedliche Anleitungen: für Flüssigwaschmittel, aber auch für Waschmittel aus Kastanien oder Efeu. 3. Achte auf die Umweltverträglichkeit von Inhaltsstoffen Kaufst du Waschmittel und Reiniger, dann greife auf Produkte mit Umweltlabels zurück – sie garantieren höhere Ansprüche an Umweltverträglichkeit. Das Österreichische Umweltzeichen und das EU-Eco-Label garantieren bei gleicher Waschleistung wie herkömmliche Produkte weniger Umweltbelastung und geringeren Energie- und Wasserverbrauch. Das Label ECOGARANTIE kennzeichnet Produkte, die rein natürliche, pflanzliche und mineralische Inhaltsstoffe enthalten und auf gentechnische Veränderungen und Tierversuche verzichten. Für Produkte mit Austria Bio Garantie dürfen keine synthetischen Stoffe oder Gemische (inklusive Nanopartikel) in der Rezeptur verwendet werden. Somit sind Mikroplastik, synthetische Polymere und Nanoverbindungen in den Produkten nicht enthalten. Greife auf Produkte zurück, die nur zu geringen Anteilen aus gefährlichen oder bedenklichen Chemikalien wie ätzenden Säuren, Duftstoffen, Konservierungsstoffen, Desinfektionsmitteln oder Phosphaten bestehen. Achte zudem auf die biologische Abbaubarkeit von Wasch- und Reinigungsmitteln. Die Herstellung von synthetischen Tensiden für die Produktion von Waschmitteln verbraucht nämlich fossile Rohstoffe (wie Erdöl) und kann Wasserorganismen schädigen. Tipp: Wirf vor dem Kauf einen Blick in die Öko-Rein Datenbank für umwelt- und gesundheitsschonende Wasch- und Reinigungsmittel. Damit kannst du besonders empfehlenswerte Produkte ausfindig machen. Auch über die App Codecheck kannst du dich über Inhaltsstoffe bei Waschmitteln informieren. Labels und Gütezeichen für Haushaltsreiniger (7) Zurück Österreichisches Umweltzeichen EU Ecolabel Nordisches Umweltzeichen Ecogarantie Austria Bio Garantie Zertifizierte Bio-Produkte bi good CES Certified Sustainable Economics Standard Weiter Zum Label-Kompass Labels und Gütezeichen für Wasch- & Geschirrspülmittel (7) Zurück Österreichisches Umweltzeichen EU Ecolabel Nordisches Umweltzeichen V-Label Vegan Ecogarantie bi good CES Certified Sustainable Economics Standard Weiter Zum Label-Kompass 4. Wasche deine Wäsche effizient Wasche bei möglichst niedrigen Temperaturen, denn durch moderne Waschmaschinen und die stete Weiterentwicklung von Waschmitteln, wird herkömmlich verschmutzte Wäsche meist auch bei 30 oder 40°C sauber. So senkst du den Energieverbrauch und sparst Strom – je nach Alter der Waschmaschine kann bei einem Wechsel vom 60°C auf das 40°C-Programm zwischen 43 % (Baujahr 1995) und 47% (Baujahr 2004) Strom eingespart werden. Indem du Flecken vorbehandelst und Waschmittel nutzt, die auch bei niedrigen Temperaturen eine gute Waschleistung erzielen, kannst du die Waschtemperatur nachhaltig reduzieren. Belade die Waschmaschine voll und wasche nicht nur einzelne Kleidungsstücke, um Ressourcen zu schonen. Verzichte auf Weichspüler – deren Effekt ist nur minimal (keine Waschleistung, überwiegend Duftstoffe), doch die Umwelt wird unnötig belastet. Trockne die Wäsche nicht im Wäschetrockner, sondern an der Luft – so sparst du zusätzlich Energie. 5. Reduziere Verpackungsmüll Nicht nur der Inhalt, sondern auch die Verpackung hat Auswirkungen auf die Ökobilanz. Greife deshalb auf Produkte in umweltschonenden bzw. recyclebaren Verpackungen zurück und versuche Plastik zu vermeiden. Achte nicht nur auf die Packungsgröße, sondern auch auf die Ergiebigkeit von Waschmittel – seit 2005 muss diese auf der Verpackung angegeben sein. Nutze Nachfüllpackungen oder Refill-Stationen im Handel, um unnötigen Müll zu reduzieren. Reinigungs- und Waschmittel kommen nicht nur in flüssiger, sondern auch in fester bzw. Pulverform zum Einsatz. Da diese noch nicht mit Wasser vermischt sind verbrauchen sie weniger Platz und Verpackungsmaterial und sparen CO2. 6. Vermeide, dass schädliche Stoffe in die Umwelt gelangen Orange Quadrate auf der Rückseite (z.B. schwarzes X in orangem Quadrat) weisen auf gefährliche oder reizende Inhaltstoffe hin. Vermeide bzw. reduziere den Einsatz von gefährlichen Substanzen wie aggressiven Reinigungsmitteln, Biozidprodukten und anderen Haushaltschemikalien. Nutzt du sie trotzdem, achte bei Resten auf die richtige Entsorgung, denn von diesen Stoffen gehen zum Teil erhebliche Gefahren aus, wenn sie über den Abfluss oder den Hausmüll entsorgt werden. Sie gehören in den Sondermüll – viele Firmen und Abfallsammelzentren sowie Verkaufsstellen nehmen Reste oder verbrauchte Chemikalien zurück. Weiterführende Infos: Österreichisches Umweltzeichen: „Reine Wäsche – saubere Flüsse“ teilen teilen teilen E-Mail Was dich noch interessieren könnte Zurück Wissenswert Häufige Fragen zu (ökologischen) Waschmitteln Wissenswert Wäsche trocknen - aber richtig! Ratgeber Waschmaschinen und Trockner Ratgeber Geschirrspüler Ratgeber Nachwachsende Rohstoffe bei Konsumprodukten Wissenswert Frühlingsputz mit ökologischen Mitteln Wissenswert Spray drüber? Inspiration Essig: Einsatz im Haushalt und Garten Weiter