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KategorienWissenswertBlumenerde, Dünger und Nützlinge – ein kleines ABC der Pflanzenpflege

Um deine Pflanzen zu schützen und deren Wachstum zu fördern, dabei aber Umwelt und Biodiversität nicht zu gefährden, empfiehlt es sich auf biologischen Pflanzenschutz, torffreie Erde und natürliche Düngemittel zu setzen. Hier ein kleines ABC der Pflanzenpflege.

A…wie allgemeine Tipps

Gesunde Pflanzen erhält man nicht nur durch die Zufuhr von Düngemitteln, sondern auch durch die passende Auswahl der Pflanzen für den jeweiligen Standort. Außerdem sollte auf regelmäßigen Fruchtwechsel, Mischkulturen sowie die richtige Bodenbearbeitung geachtet werden. Denke an das regelmäßige Gießen, aber prüfe vorher, ob die Erde im Pflanzgefäß bereits trocken ist, tendenziell werden Pflanzen zu viel, statt zu wenig gegossen. Ein „Mulchen“ der Pflanzen setzt die Verdunstung vom Wasser im Boden herab und unterdrückt zusätzlich das Unkrautwachstum. Für das „Mulchen“ eignen sich zum Beispiel Rasenschnitt, selbst gehäckselter Gehölzschnitt, Sägespäne oder Rindenmulch.

Tipp: Auf der Seite Wurzelwerk findest du  Infos, Tipps und Anleitungen rund um die Themen Gemüsegarten, Selbstversorgung und Haltbarmachen der eigenen Ernte – auch Onlinekurse werden angeboten. Und im Folgenden erfährst du mehr darüber, wie du deinen Garten klimafit machen kannst.

B…wie Blumenerde

Eine wichtige Voraussetzung, dass deine Pflanzen gut gedeihen ist die Wahl der richtigen Erde. Sie kann aus unterschiedlichen organischen und mineralischen Stoffen bestehen wie z.B. Ton, Humus, Substratkompost oder Sand. Dabei gilt es qualitativ hochwertige Produkte zu kaufen, die die Umwelt nicht zusätzlich belasten. Der Großteil der konventionellen Blumenerde besteht aus Hochmoortorf. Für den Abbau werden jedoch großflächige Moorlandschaften zerstört, die einen großen Beitrag dazu leisten, den Kohlenstoff auf der Erde zu binden. Daher sollte bevorzugt torffreie Erde verwendet werden. Achtung: Bio-Erde ist nicht gleich torffreie Erde. Kaufe auch nur so viel Pflanzenerde, wie du in einer Saison verbrauchen kannst – denn die fertigen Substrate zersetzen sich mit der Zeit. Blumenerden enthalten bereits eine gewisse Düngermenge. Diese wird jedoch im Laufe der Zeit von den Pflanzen aufgebraucht. Eine regelmäßige Nachdüngung ist deshalb empfehlenswert.

Arten von Pflanzenerde
KS I: Kultursubstrate mit geringem und mittlerem Nährstoffbedarf, z.B. Aussaat und Anzuchterden, da Keimlinge und Setzlinge empfindlicher sind als umzutopfende Pflanzen
KS II: Kultursubstrate mit höherem Nährstoffbedarf z.B. die meisten Blumenerden
KS III: Kultursubstrate für Moorbeetpflanzen (z.B. für Rhododendron und Azaleen) niedrig gedüngt mit saurem pH-Wert
KS IV: Kultursubstrate für Sonderkulturen z.B. Kakteen, Epiphyten und Orchideenerde

D…wie Dünger

Zum Düngen werden organische Dünger wie Kompost, Langzeitdünger aus Klee, Kräuterextrakte wie Brennesseljauche oder Regenwurmkompost empfohlen, die das Bodenleben und den Humusaufbau fördern. Humus speichert nämlich besonders viel Kohlenstoff im Boden und trägt damit zum Klimaschutz bei. Verwerte wenn möglich deine biogenen Küchenabfälle mit Hilfe von Regenwürmern zu Regenwurmhumus. Für weniger erfahrene Gärtner:innen tut es auch ein herkömmlicher Komposthaufen im Garten. Grundsätzlich gilt: Verwende Dünger nur bei Bedarf und in Maßen. Die Ursache für schlechtes Pflanzenwachstum ist häufiger eine Überdüngung als ein Mangel. Für sogenannte „Schwachzehrer“ wie Blumen oder Kräuter gilt zum Beispiel: Eine Schaufel hochwertiger Kompost pro m² und Jahr reicht aus.

N…wie Nützlinge

Anstatt Schädlinge durch chemische Mittel von deinen Pflanzen fernzuhalten, kannst du deinen Garten das auch quasi selber erledigen lassen. Sogenannte Nützlinge werden als natürliche Feinde eingesetzt, um Schädlinge zu vernichten. Viele Nützlinge kommen in Gärten mit großer Artenvielfalt sowieso vor, manchmal ist es jedoch notwendig, diese gezielt zu fördern. Vögel und Insekten freuen sich zum Beispiel über geeignete Verstecke, Nistplätze und Nahrungsangebot. Durch das Anbringen von Vogelnistkästen, Futtersystemen, Sandarien (Sandbeete für Wildbienen, die in der Erde nisten) oder Insektenhotels (z.B. ein alter Baumstamm mit vielen Löchern) kannst du die Artenvielfalt in deinem Garten fördern und Nützlinge anziehen. Bevorzuge nach Möglichkeit beim Kauf von Nistplätzen Produkte aus natürlichen Materialien wie Holz, da diese in den Naturkreislauf rückgeführt werden können. Mehr über Wurmkiste und Nistplätze für Wildbienen

P…wie Pflanzenschutzmittel

Pflanzenschutzmittel sind Schädlings- und Unkrautbekämpfungsmittel, die zum Schutz von Pflanzen eingesetzt werden. Setze diese nur wenn unbedingt notwendig bzw. in Maßen ein. Gib biologischen Pflanzenschutzmitteln den Vorzug gegenüber Pestiziden (chemisch-synthetischen Mitteln.) Biologische Pflanzenschutzmittel sind zum Beispiel Produkte auf natürlicher, pflanzlicher Basis wie Fenchelöl, Pechnelkenextrakt, Präparate auf Rapsölbasis oder Algenextrakt. Um sicherzugehen, dass Pflanzenschutzmittel ökologisch und toxikologisch unbedenklich sind, empfiehlt es sich, auf Labels wie das Österreichische Umweltzeichen zu achten.

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