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RatgeberHonig

  • 1,2 kg

    jährlicher Pro-Kopf-Konsum in Österreich

  • 426.000

    Bienenvölker in Österreich

  • 5.500 t

    jährliche Produktionsmenge in Österreich

Bienen spielen eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung des globalen Ökosystems. Nur durch die flächendeckende Bestäubung kann sichergestellt werden, dass Wildpflanzen erhalten bleiben und wichtige landwirtschaftliche Kulturen genug Erträge liefern. Im Zuge dessen wird Honig produziert, der am österreichischen Markt sehr gut ankommt. Beim Kauf sind jedoch einige Dinge zu beachten, um möglichst ressourcenschonend und nachhaltig zu konsumieren.

Nachhaltigen Honig kaufen – worauf Sie achten sollten

  • Österreichische Herkunft
    • Kaufen Sie Honig von Imkerinnen und Imkern aus Ihrer Region, denn damit unterstützen Sie Klein- und Mittelbetriebe in Ihrer Nähe und leisten einen Beitrag zur Erhaltung eines traditionsreichen Handwerks.
    • Außerdem sparen Sie dabei CO2 durch die kürzeren Transportwege.
  • Biologische Produktion
    • Bio-Honig enthält keine genmanipulierten Inhaltsstoffe.
    • Die Bio-Garantie beim Honigkauf bieten Labels wie BIO Austria, AMA-Biosiegel (mit Ursprungsgarantie) oder demeter.
  • Soziale Nachhaltigkeit und fairen Handel
    • Falls Sie sich für importierten Honig entscheiden, garantiert das FAIRTRADE-Siegel den Produzentinnen und Produzenten ein geregeltes Mindesteinkommen zu menschenwürdigen Arbeitsbedingungen.
  • Richtige Lagerung
    • Bewahren Sie Honig an einem dunklen und trockenen Ort auf. Die Honiggefäße sollten dicht verschlossen sein, damit weder Gerüche noch Feuchtigkeit angenommen werden.
    • Auch bereits kristallisierter Honig kann bedenkenlos konsumiert werden. Die Verfestigung ist ein natürlicher Prozess und hat keine negativen Auswirkungen auf den Geschmack und die Inhaltsstoffe.
    • Sie können kristallisierten Honig wieder verflüssigen, indem Sie ihn vorsichtig in einem
      Wasserbad bis max. 40 Grad Celsius erwärmen.
Biene bestäubt rosa Blume
© Unsplash

Bienen als Nutztiere: Schlüsselrolle Bestäubung

Die Bienenhaltung spielt für Natur und Landwirtschaft eine
gleichermaßen wichtige Rolle. Ein Großteil der Pflanzenwelt ist auf die Bestäubung durch die Biene angewiesen. Rund 80 Prozent der Erträge im Pflanzen- und Obstbau hängen davon ab, ob die Bienen ihrer Bestäubungstätigkeit nachgehen. Dies entspricht einem weltweiten volkswirtschaftlichen Nutzen von ca. 62 Milliarden Euro und macht die Biene, nach dem Rind und dem Schwein, zum drittwichtigsten „Nutztier“. Dieser indirekte wirtschaftliche Nutzen der Bienen aufgrund ihrer Bestäubungsfunktion ist rund 15 bis 20 Mal höher als der direkte wirtschaftliche Ertrag aus Honig und anderen Bienenprodukten.

Imker an Bienenstock
© Unsplash

Imkerei in Österreich

Die Imkereiwirtschaft erzeugt nicht nur Honig und andere Bienenprodukte, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts. In Österreich sichern rund 26.600 Imkerinnen und Imker mit ca. 354.000 Bienenvölkern die Bestäubung unserer Pflanzen. Typisch dabei ist die traditionelle kleinbetriebliche Struktur, welche ihren Schwerpunkt in Oberösterreich, Niederösterreich und Steiermark hat. Berufsimkerinnen und Berufsimker mit mehr als 150 Bienenvölkern gibt es in Österreich nur sehr wenige. Der Großteil (99 Prozent) übt das Handwerk als Freizeitbeschäftigung aus und bewirtschaftet im Durchschnitt 10,8 Völker.

Grüne Wiese
© Unsplash

EU-Verbot für Neonicotinoide

Ende April 2018 wurde der Einsatz von drei Arten von Neonicotinoiden im Freien von der EU Kommission verboten. Die Chemikalie, welche in der Landwirtschaft breite Anwendung findet und in erster Linie zur Behandlung von Saatgut verwendet wird, ist seit Jahren umstritten.

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Expertinnen und Experten zufolge können Neonicotinoide Insekten, wie beispielsweise Bienen, bereits bei einer niedrigen Dosierung lähmen oder sogar töten. Zudem beeinträchtigen sie das Lernvermögen und die Orientierungsfähigkeit der Tiere. Insgesamt sind 60 Prozent der Bienenbestände gefährdet. Zum Verbot hatte eine Abstimmung im Verwaltungsausschuss der EU Kommission geführt: Mehr als zwei Drittel aller Länder – darunter auch Österreich – stimmten für das Verbot. Aufgrund des Beschlusses musste der Einsatz der Neonicotinoide für Saatgutbehandlung sowie Spritzmittel unter freiem Himmel innerhalb von drei Monaten eingestellt werden. In Gewächshäusern sind die Mittel jedoch weiterhin erlaubt.

Viele Honiggläser
© Pixabay

Honigsorten und Inhaltsstoffe

Honig besteht aus mehreren Zuckerkomponenten: den Einfachzuckern Glucose und Fructose sowie den Zweifachzuckern Maltose  und Saccharose, wobei letzterer wiederum aus Glucose aufgebaut ist. Außerdem enthält Honig Mehrfachzucker und viel Wasser. Wieviel von diesen Zuckersorten jeweils genau enthalten ist, hängt von den Blüten, der Bienenart und der Region ab. Honig besitzt mehr als 200 Inhaltsstoffe und je nach Nektarquelle und Herkunft variieren Geschmack, Geruch, Konsistenz und Farbe. Die individuelle Zusammensetzung aus Frucht- und Traubenzucker, Wasser, Proteinen u.v.m. macht jeden Honig einzigartig.

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Dementsprechend breitgefächert sind die verschiedenen Honigsorten. Honig wird grundsätzlich in zwei Kategorien unterteilt: Waldhonig und Blütenhonig. Beim Waldhonig sammeln die Bienen Honigtau, der von Blatt- und Schildläusen produziert wird, und verarbeiten ihn dann im Bienenstock weiter. Zu dieser Sorte zählen zum Beispiel Eichen-, Tannen- oder Fichtenhonig. Den Blütenhonig hingegen, gewinnen Bienen aus dem Nektar verschiedener Blütenpflanzen, wie beispielsweise Linden, Raps oder Löwenzahn.

Honigtopf auf Holzbrett
© Unsplash

Kristallisierter Honig

Jeder Honig verfestigt sich früher oder später. Dieser physikalische Vorgang ist abhängig vom Anteil an Traubenzucker und Wasser im Honig sowie von der Umgebungstemperatur. Je mehr kristallisationsunfähiger Fruchtzucker den Traubenzucker dabei hindert, große Kristalle zu bilden, desto weniger kandiert der Zucker.

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Den Anteil von Traubenzucker und dessen Neigung zur Kristallisation kann man bereits an der Farbe erkennen. Helle Honigsorten härten leicht, während dunkler Honig länger flüssig bleibt. Eine Ausnahme bildet der Akazienhonig, dessen Fruchtzuckergehalt hoch und Traubenzuckergehalt  niedrig ist. Daher härtet  er oft erst nach vielen Jahren aus.

Eine weitere Rolle spielt die Lagerung: Bei längerer oder kühler Lagerung verfestigt sich auch Honig mit geringem Traubenzuckeranteil schneller. Wird der Honig jedoch in einer warmen Umgebung gelagert, verlangsamt sich der Prozess des Kandierens.Das ist vorteilhaft, da durch den Prozess der Kandierung die Wirkstoffe des Honigs länger konserviert bleiben.