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RatgeberZucker und Süßwaren

  • 130 Länder

    produzieren weltweit Zucker

  • 6 Zuckerrüben

    braucht es zur Produktion eines Kilogramms Zucker

  • 33,4 kg

    Zucker Jahreskonsum pro Kopf in Österreich

Als Süßwaren bzw. „Süßigkeiten" werden Lebensmittel mit einem hohen Anteil an Zucker bezeichnet. Darüber hinaus bestehen sie zu großen Teilen aus Fetten, Farbstoffen und Aromen. Mit zunehmender Bevölkerung und steigendem Wohlstand steigt auch der Zuckerverbrauch an. Weltweit wird auf sechsmal soviel Fläche Zuckerrohr wie Zuckerrüben angebaut, wobei der Rübenzucker mittlerweile 20 Prozent der Weltzuckerproduktion ausmacht. Zu den größten Rohrzuckererzeugern zählen Brasilien, Indien und China. In der europäischen Landwirtschaft spielt hingegen nur die Zuckerrübe eine Rolle.

Nachhaltigen Zucker und Süßwaren kaufen – worauf Sie achten sollten

  • Biologische Produktion
    • Kaufen Sie Zucker aus kontrolliert biologischem Anbau und achten Sie auch bei Süßwaren auf Zutaten aus biologischer Landwirtschaft.
    • Bio-Zucker und Bio-Süßwaren-Produkte sind durch Labels und Gütezeichen wie das AMA-Biosiegel oder das EU-Bio-Logo gekennzeichnet.
  • Soziale Nachhaltigkeit und fairen Handel
    • Achten Sie bei Rohrzucker auf das FAIRTRADE-Siegel. Damit ermöglichen Sie den Produzentinnen und Produzenten in den Erzeugerländern ein geregeltes Mindesteinkommen zu menschenwürdigen Arbeitsbedingungen und unterstützen Initiativen zur Verbesserung der Gesundheits- und Bildungssituation.
  • Österreichische Herkunft
    • Greifen Sie zu Zucker und Süßwaren aus regionaler Erzeugung, denn damit unterstützen Sie Betriebe in Ihrer Region und tragen durch kürzere Transportwege zum Klimaschutz bei.
Zuckerrübe am Feld
© Pixabay

Zuckerrüben in Österreich

Die Zuckerrübe stellt hohe Ansprüche an die Beschaffenheit des Bodens, an Dünger, Pflanzenschutz und Fruchtfolge und erfordert von der heutigen Landwirtschaft viel Erfahrung. Die Aussaat der Zuckerrübe erfolgt je nach klimatischen Verhältnissen zwischen Mitte März und Anfang April. Der Witterungsverlauf bestimmt auch den Zuckergehalt der Rüben, der bei rund 20 Prozent liegt. Für einen Kilogramm Zucker werden 6 bis 7 Kilogramm Zuckerrüben benötigt, wobei eine Rübe bis zu 1.200 Gramm schwer werden kann. So kann aus etwa sechs Rüben ein Kilogramm Zucker gewonnen werden. Die restliche Rübenmasse wird zu Düngemittel und Viehfutter weiterverarbeitet. Die Ernte findet zwischen Mitte September und Ende November statt.

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Im Jahr 2018 wurden auf insgesamt 31.000 Hektar von rund 5.800 Rübenbaubetrieben ca. 2,15 Millionen Tonnen Zuckerrüben geerntet. Das entspricht einem Minus von etwa 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Die österreichische Zuckerproduktion findet in den zwei niederösterreichischen Zuckerfabriken in Tulln und Leopoldsdorf statt. Der in diesen Betrieben erzeugte Zucker wird unter dem Markennamen „Wiener Zucker“ vermarktet. Obwohl es nur diese beiden Standorte gibt, sind die Transportwege überschaubar, da sich die Hauptanbaugebiete zu drei Viertel in Niederösterreich, gefolgt von Oberösterreich und Burgenland befinden. Im Schnitt wird eine österreichische Zuckerrübe 80 Kilometer transportiert.

Kristallzucker auf Löffel
© Pixabay

Die Zuckerquote

Der Zuckermarkt wurde traditionell zu einem hohen Grad reguliert. So war innerhalb der Europäischen Union für eine lange Zeit die EU-Zuckermarktordnung bestimmend, die ein Quotensystem zur Regulierung der Produktionsmengen sowie die Etablierung eines wirksamen Außenschutzes zur Aufgabe hatte. Mit September 2017 wurde das Quotensystem in der Europäischen Union abgeschafft und damit auch die Verpflichtung zur Zahlung des Rübenmindestpreises.

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In Europa haben als Reaktion nach dem Fall der Quotenregelung zahlreiche Bauern ihre Flächen ausgebaut. Womit sich die Zuckerrübenanbaufläche in der Europäischen Union im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt 16 Prozent vergrößert hat. Dies trug zu einem Überangebot an Zucker und fallenden Preisen bei. Österreich hat als einziges Land der Europäischen Union die Anbaufläche von einst 6.000 Rübenanbaubetrieben um 25 Prozent von 42.792 Hektar auf 31.246 Hektar reduziert.

Kristallzucker aufgehäuft auf dunklem Hintergrund
© Pixabay

Weltweiter Zuckermarkt

Zucker zählt zu den wichtigsten Welthandelsprodukten, welches in mehr als 130 Ländern produziert und weltweit konsumiert wird. Mit über 30 Prozent wird ein hoher Anteil international gehandelt. Der Zuckermarkt ist durch den Welthandel stark geprägt. Brasilien, Indien und die Europäische Union zählen zu den wichtigsten globalen Produzenten, die zusammen knapp die Hälfte des weltweiten Zuckers erzeugen.

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Seit Beginn der 1970er Jahre stieg die weltweite Erzeugung von etwa 75 Millionen Tonnen auf den Höchststand von 191,8 Millionen Tonnen im Wirtschaftsjahr 2017/18. Global wurde 2017/18 37,4 Prozent der Weltzuckererzeugung in Asien produziert, 24,1 Prozent in Südamerika, 16,5 Prozent in Europa, 11,8 Prozent in Nord- und Mittelamerika sowie 4,0 Prozent in Afrika. Davon entfielen 77 Prozent auf Rohr- und 23 Prozent auf Rübenzucker.

In den letzten 20 Jahren wurde die Rohrzuckererzeugung um fast 70 Prozent gesteigert.

Fast drei Viertel der weltweiten Zuckerexporte wurden 2017/18 durch die fünf größten Exporteure Brasilien, Thailand, Australien, die Europäische Union und Guatemala bedient. Die größten Importeure waren China, Indonesien, die USA und die Europäische Union.

In 79 Ländern, hauptsächlich in Lateinamerika, Asien und Afrika, wird Zuckerrohr angebaut.

Viele dieser Länder sind aus wirtschaftlichen Gründen auf den Zuckerrohrexport angewiesen. Stark schwankende Preise am Weltmarkt und eine hoch subventionierte Konkurrenz in den Industriestaaten bringen die Kleinbauernfamilien in den Produktionsländern in eine schwierige Situation. Durch das FAIRTRADE Netzwerk wird für diese Produzentinnen und Produzenten eine faire und sichere Marktsituation hergestellt. Fairer Handel ermöglicht ein sicheres Einkommen, Produktion und Arbeit zu menschenwürdigen Bedingungen und die Förderung von Entwicklungsinitiativen in den Produktionsländern.

Gugelhupf mit Zucker und Deckchen
© Pixabay

Globaler Zuckerkonsum

Ob als Kristallzucker, Staubzucker oder Zuckerwürfel: Mit zunehmender Bevölkerung und steigendem Wohlstand geht auch ein erhöhter Zuckerverbrauch einher. So lag etwa in den letzten 10 Jahren die durchschnittliche Wachstumsrate des Verbrauchs bei 1,4 Prozent und mit 2017/18 erreichte der weltweite Verbrauch von Zucker einen Höchststand mit 174,1 Millionen Tonnen.

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Den höchsten Jahresverbrauch pro Kopf mit fast 60 Kilogramm haben Brasilien, Kuba, Australien und Israel, wohingegen die Europäische Union bei durchschnittlich 36,7 Kilogramm liegt. Asien und Afrika haben einen durchschnittlichen Verbrauch pro Person von 19,6 und 17,8 Kilogramm und China liegt nur bei 12,5 Kilogramm. Die Österreicherinnen und Österreicher konsumieren rund 33,4 Kilogramm Zucker im Jahr, wobei Männer 38 bis 51 Gramm und Frauen etwas weniger mit 37 bis 41 Gramm Zucker pro Tag zu sich nehmen. Bei Süßwaren beträgt der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch in Österreich rund 16,7 Kilogramm pro Jahr.

Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt die Aufnahme an freiem Zucker bei Erwachsenen auf unter 50 Gramm Zucker pro Tag zu reduzieren.

Das entspricht etwa 10 Teelöffel Zucker am Tag und beinhaltet auch alle Zuckerarten die Speisen und Getränken beigefügt werden. Allerdings hält die Weltgesundheitsorganisation eine Reduktion für Erwachsene auf 25 Gramm für sinnvoll, denn ein zu hoher Zuckerkonsum ist auch für Übergewicht und Diabetes mitverantwortlich.

Zuckerrüben auf dem Feld
© Pixabay

Ökologischer Zuckerrohr- und Zuckerrübenanbau

Beim Anbau von Zuckerrüben nach ökologischen Kriterien wird auf chemisch synthetische Pflanzenschutzmittel und leichtlösliche mineralische Dünger verzichtet. Eine gute Kombination aus der richtigen Fruchtfolge, der Wahl der Rübensorte und der Wahl eines geeigneten Standorts hilft gegen Schädlinge und Krankheiten ökologisch vorzugehen. Nur rund 2 Prozent der österreichischen Anbaufläche wird biologisch angebaut. Der Bio-Zuckerrübenanbau in Österreich existiert erst seit etwa zehn Jahren und ist neben Deutschland und der Schweiz eines der wenigen Länder, in dem überhaupt ein nennenswerter Bio-Rübenanbau betrieben wird.

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Für Bio-Zuckerrohr gelten grundsätzlich dieselben Grundsätze. Allerdings sind im konventionellen Zuckerrohranbau kontrollierte Brände üblich, um vor der Ernte die Blätter auf den Zuckerrohrfeldern abzubrennen. Damit sind die Zuckerrohrstangen zwar leichter und einfacher zu handhaben, allerdings bringt dies auch die Zerstörung von vielen Pflanzen und Tieren sowie gesundheitsschädlichen Rauch mit sich. Demnach ist diese Methode auch im biologischen Zuckerrohr-Landbau nicht erlaubt.

Bunte Bonbons
© Unsplash

Süßigkeiten: Vergleich konventionell zu biologisch

Als Süßwaren oder auch Süßigkeiten werden jene Lebensmittel bezeichnet, die einen hohen Anteil an Zucker haben. Darüber hinaus bestehen sie zu großen Teilen aus Fetten, Farbstoffen und Aromen. Bei konventionellen Süßigkeiten werden künstliche Aromen, Farb- und Süßstoffe eingesetzt, die bei der Herstellung von biologischen Produkten verboten sind. All diese Stoffe sind heutzutage immer häufiger Auslöser von Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien. Auf diese Zusätze wird in der Produktion von Bio-Süßigkeiten verzichtet. Sie werden durch natürliche Rohstoffe wie Pflanzenextrakte, die für Aroma und Farbe eingesetzte werden, ersetzt.