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KategorienWissenswertObst und Gemüse aus dem Gewächshaus

Viele Obst- und Gemüsesorten sind mittlerweile ganzjährig verfügbar. Doch wie ist das möglich? Sie werden entweder aus fernen, wärmeren Ländern importiert oder im Gewächshaus angebaut.

Wie funktioniert ein Gewächshaus?

Ein Gewächshaus ist eine lichtdurchlässige Konstruktion – zumeist aus Glas- oder Plexiglaselementen – die eine ganzjährige, wetterunabhängige und kontrollierte Zucht von Pflanzen (Obst und Gemüse, aber auch Blüh- und Zierpflanzen) ermöglicht. Je nach Innenraumtemperatur unterscheidet man zwischen Kalthäusern (bis 12°C), temperierten Häusern (12 bis 18°C) und Warmhäusern (über 18°C).

Das Prinzip ist bei allen gleich: Das einfallende Sonnenlicht erwärmt den Boden und die Pflanzen. Durch die geschlossenen Glasflächen findet ein geringer Luftaustausch statt und die erwärmte Luft im Innenraum kühlt nur wenig ab – es kommt zu einem Wärmestau, der sogenannte „Glashauseffekt“ tritt ein.

Zudem kommen technische Hilfsmittel zum Einsatz, um durch Heizung, Belüftung, Beschattung und Bewässerung ein ideales Mikroklima herzustellen, das – nahezu unabhängig von Jahreszeit und Außentemperatur – ideale Bedingungen für diverse Pflanzen schafft.

Obst- und Gemüseanbau im Gewächshaus

Obst- und Gemüse wird in großen Gewächshäusern gezüchtet, die über modernste Technik verfügen. So wird zum Beispiel der ganzjährige Anbau von Tomaten, Paprika, Zucchini und Gurken ermöglicht. In Österreich findet man die meisten Glashäuser für den Gemüseanbau im Burgenland und in der Umgebung von Wien. Aber auch in wärmeren Regionen wie Spanien oder Italien stehen große Gewächshäuser, in denen neben Gemüse beispielsweise auch Erdbeeren produziert werden – allerdings teilweise unter fragwürdigen sozialen Bedingungen.

In Österreich findet sehr viel Tomatenanbau im Gewächshaus statt, wo die Tomaten in sogenannten „Ganzjahreskulturen“ nicht mehr in der Erde wachsen, sondern auf Kokosfaser- oder Steinwollmatten stehen und mit einer exakt ihren Bedürfnissen abgestimmten Nährlösung versorgt werden. Im Gegensatz dazu ist bei Bio-Tomaten diese Form des Anbaus nicht erlaubt, da hier die Pflanzen auch im Gewächshaus in Erde gepflanzt werden müssen.

Gewächshäuser und Nachhaltigkeit

Obst und Gemüse aus Gewächshäusern gilt aufgrund des hohen Energieverbrauchs (für Heizung, Wasserpumpen, automatische Belüftung, Beschattung etc.) als wenig nachhaltig. Es wird jedoch immer mehr auf erneuerbare Energie gesetzt und neue, ressourcenschonende Methoden entwickelt. In wärmeren Ländern sorgt die Sonne zwar für ausreichend Wärme, Wasserverbrauch und lange Transportwege wirken sich allerdings auch hier negativ aus.

Ein österreichisches Vorzeigebeispiel für klimafreundliche Gemüseproduktion im Gewächshaus ist die Thermal-Gemüsewelt von Frutura in Bad Blumau in der Steiermark, in der Tomaten, Paprika und Gurken in Bio-Qualität gedeihen. Für die Beheizung wird Thermalwasser verwendet und durch den regionalen Anbau sind kurze Transportwege garantiert.

Wer komplett auf Obst und Gemüse aus dem Gewächshaus verzichten möchte, sollte seinen Menüplan darauf abstimmen und beim Einkauf auf Saisonalität achten. Hilfe bietet dabei der Saisonkalender von Bewusst Kaufen.