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KategorienWissenswertProblematische Inhaltsstoffe in Kosmetika erkennen

Gerade bei Kosmetika oder Pflegeprodukten wie Seifen oder Cremen, welche direkt mit unserer Haut in Berührung kommen, sollte man genauer hinsehen - besonders hinsichtlich bedenklicher Inhaltsstoffe wie hormonell wirksame Substanzen, allergieauslösende Duftstoffe oder Erdöl. Um sich zurecht zu finden und diese Stoffe schnell zu erkennen, helfen Apps und Gütesiegel.

Für Kosmetikprodukte besteht Deklarationspflicht, das heißt, dass alle Inhaltsstoffe aufgelistet sein müssen die in dem Produkt enthalten sind. Diese Auflistung ist außerdem durch eine internationale Vereinbarung (INCI:„International Nomenclature of Cosmetic Ingredients“, deutsch: „Internationale Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe“) insofern vereinheitlicht, dass die Inhaltsstoffliste auch in einer vergleichbaren Form dargestellt werden müssen. Das einfache und schnelle Erkennen problematischer Inhaltsstoffe ist aber nicht nur für Allergiker:innen wichtig, sondern auch für Konsument:innen, die diese Stoffe meiden möchten.

Unerwünschte Stoffe per App erkennen

E-Nummern, Polyethylen, Acrylates Copolymer – die sichtbaren Inhaltsstoffe auf den Produktverpackungen sind oft nicht so schnell zuzuordnen. Inzwischen gibt es jedoch bereits technische Unterstützung in Form von Apps, diese machen es deutlich einfacher sich im Dschungel der Inhaltsstoffe zu orientieren. Wir stellen euch hier zwei Apps vor die es sowohl für iOs als auch für Android Smartphones gibt:

© CodeCheck

CodeCheck
Die App der gleichnamigen Plattform bietet Konsument:innen umfangreiche Produktbewertungen und -informationen, durch das Scannen des Strichcodes eines Produktes erhält man schnell Informationen ob sich darin schädliche Stoffe, wie beispielsweise Parabene, Silikone, Palmöl oder Mikroplastik befinden. Sehr bedenkliche Inhaltsstoffe sind rot markiert, bedenkliche orange, leicht bedenkliche hellgrün und unbedenkliche dunkelgrün. Zusätzlich dazu, kann man auf die einzelnen Inhaltsstoffe tippen, um mehr Information dazu zu erhalten, z.B. Funktion und Problematik des jeweiligen Stoffes. Die App funktioniert übrigens neben kosmetischen Produkten auch für Lebensmittel und weiteren Konsumgütern. Zur Plattform www.codecheck.info und zum App-Download: codecheck-app.com

Logo ToxFox
© BUND

ToxFox
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) – Friends of the Earth Germany hat eine App entwickelt, die durch das Scannen des Strichcodes auf den Produkten den Konsument:innen helfen soll, Schadstoffe in Kosmetikprodukten aufzuspüren. Die App beschränkt sich allerdings auf bestimmte Schadstoffgruppen, die als besonders kritisch gesehen werden wie hormonelle Schadstoffe und Nanopartikel. Weitere Informationen und Download: www.bund.net/themen/chemie/toxfox/

Kosmetik mit Gütesiegel

Wer nicht auf technische Hilfsmittel wie Apps zurückgreifen möchte kann sich natürlich auch an Gütesiegeln orientieren. Bei abspülbaren Kosmetika, sogenannten „Rinse-off Kosmetikprodukten“ (z.B. Seife, Duschgel, Shampoo, Zahnpasta, u.v.m.) empfiehlt es sich auf das Österreichische Umweltzeichen zu achten, da dieses viele bedenkliche Inhaltsstoffe ausschließt und zusätzlich noch auf die Umweltverträglichkeit der Produkte achtet.

In unserem Ratgeber Kosmetische Produkte haben wir noch weitere Informationen zu nachhaltiger Kosmetik und empfehlenswerten Gütesiegeln zusammengestellt.

Das Recht auf Auskunft wahrnehmen mit der Scan4ChemApp

Frau mit Handy
© Unsplash

Anders als bei Kosmetik gibt es bei anderen Produkten keine Deklarationspflicht, weshalb hier das Erkennen von „besonders besorgniserregenden Stoffen“, kurz SVHCs (Substances of Very High Concern) schwieriger und meist nicht auf den ersten Blick möglich ist. Zwar müssen diese Stoffe inzwischen laut dem EU-Chemikaliengesetz streng reguliert werden, in unserem Alltag findet man sie aber trotzdem in den verschiedensten Produkten.

Deshalb wurde die Scan4Chem App vom Verein für Konsumenteninformation (VKI) und GLOBAL 2000, mit Unterstützung des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) und des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK) im Rahmen des EU-Projektes AskREACH entwickelt. Die App hilft Konsument:innen ihr Recht auf Auskunft zu diesen besonders besorgniserregenden Stoffen in Produkten des täglichen Lebens nutzen, indem man einfach den Barcode eines Produktes scannt und über die App eine Anfrage an das betreffende Unternehmen senden. Dieses hat dann 45 Tage Zeit auf die Anfrage zu antworten. Somit erhöht sich der Druck auf die Unternehmen schädliche Substanzen durch sichere Alternativen zu ersetzen.

Quellen und weitere Informationen: