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KategorienWissenswertDie ökologische Einkaufstasche – Alternativen zum Plastiksackerl

Plastiksackerl trugen als schnelllebiges Wegwerfprodukt lange Zeit zum Müllaufkommen und zur Verschmutzung von Flächen und Räumen (Littering) bei. Österreich hat bereits 2020 ein Verbot für Einwegkunststofftaschen erlassen. Taschen aus Baumwolle, Papier oder Bioplastik sind mögliche Alternativen. Welche Vor- und Nachteile bieten sie, wie unterscheiden sie sich hinsichtlich ihrer Ökobilanz und was hat die Häufigkeit der Verwendung damit zu tun?

Material

Es gibt unterschiedliche Alternativen zu Plastiksackerln, darunter bereits vorhandene Taschen wie Umhängetaschen, Rucksäcke oder Fahrradtaschen. Zusätzlich gibt es faltbare Mehrweg-Tragetaschen, waschbare Mehrwegnetze für Obst und Gemüse, Taschen aus Recyclingmaterial, Papier, Bioplastik oder Baumwolle oder den guten alten Einkaufskorb. Doch bei allem gilt, weniger ist mehr – lieber Mehrweglösungen nutzen, als Plastiksackerl „nur“ durch andere Materialien zu erstzen, denn das verlagert nur die Umweltprobleme.

· Mehrweg-Stofftaschen:

Stofftaschen aus nachwachsenden Rohstoffen wie Baumwolle, Jute oder Flachs sind langlebig, können viele Male wiederverwendet werden und verursachen weniger Abfall, als Einwegprodukte. Sie können kein Mikroplastik freisetzen. Stofftaschen sind jedoch energieintensiv in der Herstellung und der Anbau kann Umwelt und Bevölkerung in den Produktionsländern stark belasten, deshalb ist es wichtig darauf zu achten, dass sie aus nachhaltigem Anbau stammen.

· Mehrweg-Kunststofftaschen aus Recyclingmaterial:

Diese bestehen aus wiederverwerteten Kunststoffen, die gesammelt, gereinigt und zu neuen Granulaten verarbeitet werden. Sie reduzieren den Bedarf an neuem Kunststoff und sind eine umweltfreundlichere Alternative, als Einwegplastik.

· Papiertragetaschen:

Papier ist biologisch abbaubar und kann recycelt werden. Allerdings ist auch die Herstellung energie- und wasserintensiv. Papiertaschen halten weniger lange als Stofftaschen und können bei großer Belastung oder Feuchtigkeit reißen und eignen sich daher nicht zu längerem Gebrauch.

· Bioplastik-Taschen:

Sie bestehen überwiegend aus nachwachsenden Rohstoffen wie beispielsweise Mais, Kartoffel oder Bambus, für deren Anbau landwirtschaftliche Flächen, als auch Düngemittel und Pestiziden genutzt werden. Sie sind auch nicht immer vollständig biologisch abbaubar und können Mikroplastik freisetzen.

· Mehrweg-Kunststofftaschen:

In Österreich korrekt entsorgte Sackerl werden größtenteils verbrannt oder recycelt, jedoch landet auch hierzulande ein Teil in der Natur, was Flüsse und Ökosysteme belasten und langfristige Schäden verursachen kann. Ein weiterer ökologischer Aspekt ist die Nutzung fossiler Rohstoffe bei der Herstellung herkömmlicher Plastiksackerl.

Wusstest du, eigentlich? Ein Einwegsackerl wird durchschnittlich nur etwa 25 Minuten genutzt bevor es im Müll landet!

Häufigkeit der Verwendung ausschlaggebend

Eine Studie zur Ökobilanz von Tragetaschen der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa über den ganzen Lebenszyklus einer Tasche verglich die Ökobilanz unterschiedlicher Materialen bei Taschen (darunter neues Plastikgranulat, Recycling-Plastik, Biokunststoff, Baumwolle und Papier) bei einmaliger Nutzung. Hier schnitt das Sackerl aus Recyclingkunststoff am besten ab, wenn man von einer Einmalnutzung ausgeht. Plastiksackerl aus neuem Granulat müssten mindestens 4,2-mal, Papiertaschen 7,4-mal und Baumwolltaschen 82-mal genutzt werden, um auf die gleiche Umweltbelastung (pro Nutzung) zu kommen. Dennoch kann auch Reyclingplastik zur Einmalverwendung nicht empfohlen werden, da auch hier für die Produktion CO2-Emissionen anfallen und nur ein geringer Anteil an Plastiktüten in der gelben Tonne beziehungsweise im gelben Sack landet und man stattdessen lieber gleich auf Mehrwegtragetaschen setzen sollte, denn je häufiger eine Tasche verwendet wird, desto besser. Die Entscheidung für eine bestimmte Tasche sollte also nicht nur auf dem Material basieren, sondern auch auf der Häufigkeit und Dauer ihrer Verwendung.

Fazit und Tipps:

  • Die beste Lösung ist Einwegsackerl zu vermeiden und eine Mehrwegtasche dabei zu haben und diese möglichst lange zu verwenden. Denn um wirklich umweltfreundlich zu handeln, ist es also wichtig, so wenig Taschen wie möglich, so lange wie möglich zu verwenden. Dies gilt nicht nur für Plastiksackerl, sondern auch für Taschen aus Papier oder Baumwolle.
  • Wenn dann doch einmal eine Einwegtasche im Einsatz ist – egal ob aus Kunststoff oder Papier – nutze die Tasche in weiterer Folge so oft wie möglich wieder. Wenn sie nach mehrmaliger Nutzung dreckig oder kaputt ist, kannst du sie immer noch als Müllbeutel nutzen.