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RatgeberErfrischungsgetränke und Säfte

  • 55,2 l

    jährlicher Pro-Kopf-Verbrauch von Limonaden

  • 22,8 l

    jährlicher Pro-Kopf-Verbrauch von Obst- und Gemüsesäften

  • bis zu 30 Stk.

    Würfelzucker je Liter enthalten Limonaden

Ob frisch gepresster Obst- oder Gemüsesaft, sprudelndes Mineralwasser oder erfrischende Limonaden – die Österreicherinnen und Österreicher trinken jährlich knapp 150 Liter antialkoholische Getränke. Obwohl Erfrischungsgetränke und Säfte ein gesundes Image haben, enthalten diese oft bis zu 30 Stück Würfelzucker pro Liter. Der Begriff "Fruchtsaft" schreibt jedoch einen Fruchtgehalt von 100 Prozent vor. Zahlreiche heimische Betriebe produzieren Frucht- und Gemüsesäfte in hochwertiger Qualität. Ein Griff zu Mehrweggebinden schont Ressourcen und das FAIRTRADE-Gütesiegel kennzeichnet Produkte die unter den Aspekten einer sozialen Nachhaltigkeit und des fairen Handels hergestellt wurden.

Nachhaltige Erfrischungsgetränke und Säfte kaufen – worauf Sie achten sollten

  • Regionale Produkte
    • Sie unterstützen damit Klein- und Mittelbetriebe in Ihrer Nähe.
    • Sie sparen CO2 durch die kürzeren Transportwege.
  • Biologische Produktion
    • Entscheiden Sie sich für Produkte aus kontrolliert-biologischem Anbau und achten Sie auf Bio-Labels wie BIO Austria, AMA-Biosiegel oder auf das EU-Bio Logo.
    • Um sicher zu gehen, dass keine Zusatzstoffe enthalten sind, greifen Sie zu Direktsäften, am besten aus biologischer Produktion.
  • Soziale Nachhaltigkeit und fairen Handel
    • Bevorzugen Sie Getränke, die das FAIRTRADE-Gütesiegel tragen, wenn Sie Säfte aus Südfrüchten (Mangos, Passionsfrucht) kaufen.
    • Das FAIRTRADE-Siegel garantiert den Produzentinnen und Produzenten ein geregeltes Mindesteinkommen zu menschenwürdigen Arbeitsbedingungen.
  • Verpackung
    • Vermeiden Sie Wegwerf-Verpackungen wie Einweg-PET-Flaschen, Getränkedosen oder Einweg-Glasflaschen und greifen Sie zu Mehrweggebinden.
Ein Glas Fruchtsaft und verschiedene Obstsorten
© Pixabay

Wieviel Obst steckt wirklich drin?

Am liebsten konsumieren Österreicherinnen und Österreicher Apfel-, Orangen-, und Mangosaft, gefolgt von Johannisbeer- und Multivitaminsaft. Im Jahr 2018 wurden hierzulande rund 443 Millionen Liter Fruchtsaft und 890 Millionen Liter Limonade abgesetzt. Dabei werden die Fruchtsaftgetränke immer beliebter und konnten einen Zuwachs von fast 8 Prozent zulegen. Doch auch wenn Säfte Frucht enthalten, können diese nicht als gleichwertiger Ersatz zu Obst verstanden werden. Denn klar ist, dass frische Früchte mehr Nährstoffe und weniger Kalorien haben als Säfte, die einen hohen Zuckergehalt enthalten und damit die positiven Aspekte der Vitaminzufuhr vermindert werden.

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Sobald der Begriff „Fruchtsaft“ auf dem Etikett steht, ist ein Fruchtgehalt von 100 Prozent vorgeschrieben. Die Beigabe von Zucker ist nach EU-Verordnung nicht mehr erlaubt. Auch nicht als Korrekturzucker, um die Säure des Saftes auszugleichen. Konservierungs- und Farbstoffe dürfen ebenfalls nicht zugesetzt werden und hinzugefügte Vitamine müssen gekennzeichnet werden. Bio-Säfte hingegen erlauben gar keine Vitamin-Zusätze.

Apfelsaft im Glas und halbierter Apfel
© Shutterstock

Nektar, Direktsaft, Saft aus Konzentrat oder Fruchtsaftgetränke?

Hier gibt es große Unterschiede, die bei Konsumentinnen und Konsumenten regelmäßig für Verwirrung sorgen:

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  • In Nektar beträgt der Fruchtanteil je nach Fruchtsorte 25 bis 50 Prozent. Der Rest sind Wasser und Zucker.
  • Ein Direktsaft ist ein Saft, in dem sich ausschließlich zu 100 Prozent die ursprünglichen, fruchteigenen Bestandteile der verarbeiteten Früchte wiederfinden. Die Früchte werden gleich nach der Ernte gepresst und schonend pasteurisiert, anschließend dürfen die Hersteller dem Saft natürliches Fruchtaroma zusetzen. Wird der Saft nicht gefiltert, erhält man einen naturtrüben Saft.
  • Beim Saftkonzentrat beträgt der Fruchtanteil ebenfalls 100 Prozent. Dem Saft wird im Ernteland mehr als die Hälfte des fruchteigenen Wassers entzogen, um dieses später im Herstellerland wieder hinzuzufügen. Beim Konzentrieren gehen allerdings natürliche Aromen verloren, die dem Saft am Ende wieder zugesetzt werden.
  • Sogenannte Fruchtsaftgetränke enthalten nur zwischen sechs und 30 Prozent Fruchtsaftgehalt, dem Wasser, Zucker und Zusatzstoffe wie Säuerungsmittel, Aromen und Farbstoffe zugesetzt werden.

Limonade mit Eiswürfeln in einem Glas
© Unsplash

Mineralwasser und Limonaden

Der Verbrauch an Mineralwasser hat sich über die letzten Jahrzehnte vervierfacht. Heute trinken die Österreicherinnen und Österreicher rund 90 Liter Mineralwasser im Jahr. Allein 2018 wurden über 710 Millionen Liter Mineralwasser in Österreich verkauft. Im Vergleich dazu lag der Konsum in den 1970-ern bei nur sechs Litern pro Person. Dieser Anstieg ist auf die europaweite Vereinheitlichung des Mineralwasserrechts der 1980er Jahre zurückzuführen, als auch auf den Einzug der PET-Flaschen in die Supermärkte.

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Heute liegen kohlensäurearmes und kohlensäurefreies Mineralwasser im Trend, jedoch nimmt stark sprudelndes Wasser den größten Anteil ein. Im Gegensatz zu Mineralwasser, enthalten Erfrischungsgetränke wie Limonaden oft bis zu 25 bis 30 Stück Würfelzucker pro Liter. Trotz des hohen Zuckergehaltes erfreuen sich Limonaden in Österreich einer zunehmend steigenden Beliebtheit. Dabei nehmen Cola-Getränke beinahe die Hälfte des Marktes ein.

Orangen und ein Glas Orangensaft
© Unsplash

Fruchtsäfte aus fair gehandelten Früchten

Orangensaft ist der meist getrunkene Fruchtsaft weltweit, dessen Frucht, die Saftorange, überwiegend von brasilianischen Plantagen stammt. Die oft als Monokulturen geführten Plantagen verursachen irreparable ökologische Schäden und dazu kommt, dass kleine Betriebe zunehmend von multinationalen Konzernen verdrängt werden. Die Saftherstellung liegt zu 50 Prozent in der Hand von nur drei großen Konzernen. Zudem unterliegt der Orangenhandel starken Preisschwankungen, die sich auf das Einkommen und die prekären Arbeitsbedingungen der Plantagenarbeiterinnen und Plantagenarbeitern auswirken.

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FAIRTRADE und andere Organisationen machen seit Ende der 90er Jahre auf die Arbeitsbedingungen auf den Orangenplantagen aufmerksam. Fair gehandelter Orangensaft im österreichischen Handel ist ein Verdienst dieser Initiative. So gelten im FAIRTRADE-System für den Handel mit Saft-Früchten wie Orangen oder Mangos Mindestpreise, die unabhängig von den Schwankungen auf den Märkten zu bezahlen sind. Davon können die durchschnittlichen Produktionskosten gedeckt werden, die in einem Betrieb unter menschenwürdigen Arbeits- und Lebensbedingungen entstehen. Für Investitionen, wie in Infrastruktur, Bildung oder Gesundheit, ökologische Verbesserungen und Organisationsentwicklung werden Prämien ausbezahlt.

Verschiedene Früchte und ein Krug mit Fruchtsaft
© Shutterstock

Bio – Qualität, die man schmeckt

Für die Produktion von Bio-Fruchtsäften wird Obst und Gemüse aus biologischem Anbau verwendet. Im biologischen Obstbau werden Krankheiten und Schädlinge durch den Einsatz und die Förderung von Nützlingen wie Marienkäfern und Raubmilben sowie natürlichen Pflanzenschutzmitteln bekämpft. Der Boden wird schonend bearbeitet und mit Bio-Kompost gedüngt. Mittlerweile bieten Bio-Betriebe ein großes Sortiment an Obst- und Gemüsesäften an. Die Säfte sind sehr gute Vitamin- und Mineralstofflieferanten.

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Bio-Fruchtsäfte

Bio-Fruchtsäfte sollten weitgehend naturbelassen sein. Das Anreichern mit Zucker, Vitaminen oder Fruchtfleisch ist in Bio-Betrieben nicht erlaubt. Laut der EU-Bio-Verordnung sind auch Bio-Fruchtsäfte aus Fruchtsaftkonzentrat erlaubt. Dabei wird der Saft nach dem Pressen „eingedampft“. Durch die reduzierte Menge ergeben sich ökonomische und ökologische Vorteile beim Transport des Konzentrats. Anschließend wird das Konzentrat mit Trinkwasser wieder auf das ursprüngliche Verhältnis verdünnt und abgefüllt.

Bio-Gemüsesäfte

Für Bio-Gemüsesäfte wird das Gemüse ohne chemisch-synthetische Düngemittel angebaut. Deshalb haben diese Säfte einen niedrigeren Nitratgehalt, als Säfte aus konventionell angebautem Gemüse.

„Light“ – Süßstoff Aspartam

Hersteller von kalorienreduzierten Nahrungsmitteln, wie Diät-Limonaden oder Light-Produkten, greifen auf Zuckerersatzstoffe zurück und versprechen eine gesündere Ernährungsweise. Dabei kommt häufig Aspartam zum Einsatz, ein synthetisch hergestellter Zuckerersatz, der auch bekannt ist unter den Namen Nutrasweet, Canderel oder der E-Nummer 951. Er enthält den gleichen Kaloriengehalt wie Zucker: 4 Kilokalorien pro Gramm, schmeckt aber 200-mal süßer als Industriezucker.

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Bei der Herstellung von Aspartam ist allerdings ein hoher Energieaufwand nötig und es kann Gentechnik zum Einsatz kommen. Außerdem steht der Zusatzstoff schon lange in der Kritik bei der Weiterverarbeitung im Körper bestimmte Nervengifte freizusetzen. Trotz dieser Bedenken ist Aspartam nach derzeitigem Stand der Forschung gesundheitlich unbedenklich, solange die tägliche Aufnahmemenge von 40 Milligramm pro Kilo Körpergewicht nicht überschritten wird. Menschen, die unter der seltenen Stoffwechselerkrankungen Phenylketonurie leiden, sollten Aspartam dennoch nicht konsumieren. Wer sich gesund ernähren will, sollte auf Light-Limonaden und Aspartam-gesüßten Lebensmittel verzichten und sich auf naturbelassene und zuckerfreie Lebensmittel konzentrieren.