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RatgeberMöbel und Bodenbeläge

Komfort, Design und Funktionalität sind zwar die ersten Gedanken bei der Einrichtung des eigenen Wohnraums, doch neben optischen Gesichtspunkten sind auch gesundheitliche Aspekte und Auswirkungen auf Umwelt und Klima beim Möbelkauf sehr wichtig. Auch die Beschaffenheit des Bodens verleiht einem Raum einen gewissen Charakter und bestimmt das Wohngefühl. Bodenbeläge werden großflächig ausgelegt und umgeben uns praktisch überall, Umweltverträglichkeit und Gesundheitsschutz spielen daher eine große Rolle.

Möbel für Ihr Heim

Nachhaltige Möbel kaufen – worauf Sie achten sollten

  • Umweltgerechte Holzwirtschaft
    • Achten Sie beim Kauf von Möbeln darauf legale, umweltgerechte und sozial verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung und Holzwirtschaft zu unterstützen.
    • Die Gütezeichen FSC und PEFC sind gute Indikatoren dafür.
  • Lange Lebensdauer
    • Um Kosten zu sparen und die Umweltbelastungen gering zu halten, sollten Sie hochwertige Möbel kaufen, die eine lange Lebensdauer haben. Das reduziert die Umweltbelastung erheblich.
  • Schadstofffreiheit
    • Möbel atmen in ihrem Haus – sie atmen Stoffe ein und auch aus. Bevorzugen Sie daher schadstoffgeprüfte Holzmöbel und Holzprodukte, die umweltschonend hergestellt wurden.
    • Die Gütezeichen Blauer Engel und das Österreichische Umweltzeichen geben darauf Rückschluss.
  • Heimische Holzarten
    • Um Regenwälder zu schützen, achten Sie beim Kauf von Holzmöbeln darauf heimische Holzarten wie Buche, Ahorn, Esche, Eiche, Kirsche und Birke zu kaufen und von Tropenholz abzusehen.
    • Es ist generell immer ratsam nur solche Holzprodukte zu kaufen, bei denen das Herkunftsland und der Produktionsort genau deklariert sind.
Esstisch aus Holz
© Unsplash

Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung

Vor allem beim Kauf von Holzmöbeln gibt es viele Aspekte zu berücksichtigen. Holz ist nicht nur in Österreich der wichtigste nachwachsende Rohstoff. Seit Jahrtausenden arbeiten Menschen mit diesem lebendigen Werkstoff, der vor allem in Zeiten der Klimakrise an Bedeutung gewinnt. Wälder regulieren das Klima und leisten damit einen großen Beitrag zum Klimaschutz – allein im österreichischen Wald sind ca. 800 Millionen Tonnen CO2 gespeichert.

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Einen großen Beitrag zum Schutz der Regenwälder leisten Sie, wenn Sie Möbel aus heimischen Holzarten wie Buche, Ahorn, Esche, Eiche, Kirsche und Birke erwerben und von Tropenholz absehen. Achten Sie also beim Kauf von Holzmöbeln darauf, Produkte aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern zu erwerben, die ohne Raubbau oder Kahlschlag, umwelt- und sozialverträglich erwirtschaftet wurden. Sie erkennen solche Produkte an den Gütesiegeln FSC oder PEFC.

Jedes Jahr werden weltweit rund 13 Millionen Hektar Waldflächen für kommerzielle Zwecke abgeholzt. Oft werden große Regenwaldflächen illegal kahl geschlagen. Neben unzähligen Tier- und Pflanzenarten, die dadurch gefährdet sind, sind die Urwälder riesige CO2 Speicher, die das Klima regulieren.

Holztisch
© Unsplash

Schadstoffe in Holzmöbeln

Je nach Herstellungsverfahren und Verarbeitung können Möbel Schadstoffe enthalten, die das Raumklima belasten und langfristig die Gesundheit schädigen können. Holzwerkstoffe (z.B. Spanplatten) enthalten häufig Formaldehyd oder Phenole. In Vorprodukten wie Lack, Leim und Öl können ebenfalls gesundheitsschädliche Substanzen enthalten sein.

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Stoffe wie PCP, Lindan, TBTO und Dioxine können krebserzeugend und erbgutverändernd wirken und die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen. Daher kann es Sinn machen Möbel mit unbehandelten Oberflächen zu kaufen, die stattdessen gehobelt wurden, d.h. dass sie eine geschnittene Oberfläche haben, die auch ohne Lack geschlossen ist. Behandelte Holzoberflächen sind vor allem im Außenraum zu empfehlen, wobei hier auf schadstofffreie Behandlungsmittel zu achten ist.

Nachhaltige Gütezeichen

Produkte, die mit dem Österreichischen Umweltzeichen zertifiziert wurden, enthalten in den Behandlungsmitteln maximal 10 Prozent gesamte flüchtige organische Kohlenwasserstoffe (TVOC) und Inhaltstoffe wie beispielsweise halogenierte Lösungsmittel, Flammschutzmittel und aromatische Kohlenwasserstoffe werden ganz ausgeschlossen. Der Einsatz von Kobaltverbindungen und Verbindungen auf der Basis von Blei, Cadmium, Chrom VI ist auf 0,1 Prozent bzw. 50 ppm begrenzt. Um sicherzugehen, dass Sie garantiert schadstofffreie Möbel aus nachhaltiger Waldwirtschaft kaufen, achten Sie daher auf die Gütezeichen Österreichisches Umweltzeichen und Blauer Engel.


Bodenbeläge

Nachhaltige Bodenbeläge kaufen – worauf Sie achten sollten

  • Angepasste Nutzung
    • Passen Sie den Bodenbelag gut an die Nutzung an – das heißt langlebige, strapazierfähigen und pflegeleichten Bodenbeläge im Innen- und Außenbereich und rutschfeste Bodenbeläge für Nassbereiche.
  • Schadstofffreiheit
    • Kaufen Sie Produkte, die keine gesundheitsschädlichen Kleber enthalten. Einen Hinweis darauf bieten die orangen Quadrate auf der Verpackungsrückseite – sie weisen auf enthaltene Schadstoffe hin.
    • Um garantiert schadstoffreduzierte, gesundheitlich unbedenkliche Produkte zu kaufen, achten Sie auf das Österreichische Umweltzeichen, den Blauen Engel und das EU-Ecolabel.
  • Heimische Hölzer
    • Verlegen Sie nur Holzböden aus heimischen Hölzern, die aus nachhaltiger, umwelt- und sozialverträglicher Bewirtschaftung stammen. Dazu gehören Buche, Ahorn, Esche, Eiche, Kirsche und Birke.
    • Vermeiden Sie besonders die Verwendung von Tropenhölzern.
    • Eine nachhaltige Bewirtschaftung garantieren die Gütezeichen FSC und PEFC. Vorsicht bei FSC-MIX – bei dieser Kennzeichnung muss nur ein bestimmter Prozentsatz an FSC-Holz enthalten sein. Dabei erfüllt nur ein kleiner Teil des Produkts die Nachhaltigkeitsanforderungen.
  • Soziale Standards
    • Achten Sie beim Kauf von Teppichböden darauf, dass sie nur fair gehandelte Teppiche kaufen, die sozial produziert wurden. Hier gilt es vor allem zu solchen Produkten zu greifen, die sicher keine Kinderarbeit einsetzen. Rückschluss darauf geben die Gütesiegel Fairtrade, STEP, Rugmark/GoodWeave.
  • Fachgerechte Entsorgung
    • Achten Sie auf die fachgerechte Entsorgung von alten Bodenbelägen. Fußböden aus Holz, Textilien und elastischen Materialien sollten keine Schadstoffe enthalten, die den Recyclingprozess stören.

Holz, Laminat oder Stein – der richtige Bodenbelag

Jeder Bodenbelag hat ganz spezifische Eigenschaften, die auf den Einsatzort, den Zweck und den Grad der Beanspruchung des Bodens abgestimmt werden sollten. Im Eingangsbereich und auf Stufen muss ein Boden beispielsweise viel widerstandsfähiger und pflegeleichter sein, als im Schlafzimmer, wo eher Ästhetik und Komfort gefragt sind.

Teppiche
© Shutterstock

Gemütlich und strapazierfähig: Teppichböden

Teppichböden sorgen für ein gemütliches und entspannendes Wohngefühl, und haben schalldämmende Eigenschaften. Die Reinigung mit einem Staubsauger ist einfach und unkompliziert. Außerdem sind Teppichböden äußerst strapazierfähig und zeichnen sich durch eine lange Haltbarkeit aus. Über Teppichböden lassen sich außerdem nur sehr geringe Wärmeverluste feststellen – ideal für wärmere Wohnbereiche. Bei ordnungsgerechter Verwertung und fachgerechtem Recycling sind schadstoffgeprüfte, nicht verklebte Teppichböden außerdem unbedenklich für Umwelt und Gesundheit.

Holzboden mit Couchsessel
© Shutterstock

Holzböden aus nachhaltiger Holzwirtschaft

Grundsätzlich sind Holzböden im Handel als Hobeldielen, Stabparkett oder Fertigparkett erhältlich. Man unterscheidet zwischen Massivholzböden und Fertigparkett. Viele Holzarten (z.B. Ahorn, Eiche oder Kastanie) sind extrem belastbar und langlebig und eignen sich für den Einsatz in vielen Bereichen. Man unterscheidet zwischen Harthölzern, Weichhölzern und dekorativen Hölzern. Holzböden sind zudem sehr resistent gegen Flecken und auch pflegeleicht.

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Durch Staubsaugen und feuchtes Wischen ist der Boden im Handumdrehen gereinigt. Oberflächliche Schäden können durch Abschleifen und frisches Versiegeln behoben werden. Holzböden haben eine natürliche Oberflächenwärme, die zu einem angenehmen Wohngefühl beiträgt. Die vielen unterschiedlichen Farbtöne und Maserungen bieten für jede Räumlichkeit die passende Lösung. Schadstoffgeprüfte Holzböden aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern sind gesundheitlich unbedenklich und schützen die Umwelt und das Klima.

Laminatboden
© Shutterstock

Kratz- und Stoßfest: Laminatböden

Laminatböden werden oft als preiswerte Alternative zu Holzböden verlegt. Im Gegensatz zu Echtholzböden bestehen sie nämlich aus mehreren, miteinander verbundenen Schichten.

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Die oberste Schicht (Overlay) bildet eine beharzte, widerstandsfähige Oberfläche. Unter dem Overlay liegt die Dekorschicht, auf dem die gewünscht Oberflächenoptik aufgedruckt ist. Die unteren Schichten bestehen aus einer Trägerplatte (HDF oder MDF) und einer imprägnierten Schicht, die vor Feuchtigkeit schützt. Laminatböden sind extrem kratz- und stoßfest und halten über lange Zeit eine hohe Dosis Sonneneinstrahlung aus ohne sich zu verfärben. Mit seinen robusten und pflegeleichten Eigenschaften eignet sich der Laminatboden daher auch sehr gut für Kinderzimmer und barrierefreie Räumlichkeiten.

Umweltverträglich und biologisch abbaubar: Linoleum

Natürliche Inhaltsstoffe machen Linoleum zu einem Bodenbelag der umweltverträglich und biologisch abbaubar ist. Leinöl, natürliche Baumharze, Holzmehl, Korkmehl, Kalksteinmehl, Farbpigmente und Jutegewebe sind die umweltfreundlichen Bestandteile auf die es zu achten gilt. Abgesehen davon sind Linoleumböden langlebig, widerstandsfähig und sehr einfach zu reinigen. Durch die natürliche Zusammensetzung ist Linoleum außerdem antistatisch, schwer entflammbar und verhindert das Wachstum von Bakterien.

Naturprodukt Kork

Kork wird aus der Rinde der Korkeiche gewonnen und ist somit ein reines Naturprodukt aus nachwachsenden Rohstoffen. Die Gewinnung geschieht durch das Abschälen der Rinde, wobei der Baum aber keinen Schaden nimmt. Die Rinde wächst nach und kann nach acht bis zwölf Jahren wieder abgeschält werden. Korkbeläge eignen sich auch gut als Wärmeisolator, da die Luft im Inneren in kleinen Zellen eingelagert ist und die Zellwände weder Gase noch Flüssigkeiten durchlassen. Durch den naturgegebenen Aufbau ist Kork von Natur aus wasserdicht und widerstandsfähig. Korkböden sind außerdem resistent gegen Fäulnisbakterien und sehr pflegeleicht.

Bodenbeläge aus synthetischen Stoffen

Mehrschichtige Beläge aus PVC oder Gummi können durch starke Gerüche die Luftqualität in Innenräumen beeinträchtigen. Dabei gelangen flüchtige organische Verbindungen aus dem Bodenmaterial in die Raumluft. Gesundheitliche Folgen reichen von unangenehmen Geruchsempfindungen und Reizung von Augenbindehaut, Nase und Rachen bis zu Kopfschmerzen, Schwindel und Müdigkeit.

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Einige dieser Verbindungen weisen allergieverstärkende und krebserregende Eigenschaften auf, dabei gilt: Je größer die Belastung, desto größer ist das Risiko. PVC-Beläge enthalten Weichmacher, die dafür sorgen, dass der Belag weich und elastisch wird. Diese Stoffe entweichen über einen längeren Nutzungszeitraum in die Luft, und werden über Haut und Atemwege aufgenommen. Einige dieser Stoffe (z.B. DEHP Phtalate) weisen hormonähnliche Eigenschaften auf und können schädigende Wirkungen auf die Fortpflanzungsfähigkeit haben.