© Unsplash KategorienWissenswertHäufige Fragen zu (ökologischen) Waschmitteln In unseren Waschmitteln, Weich- oder Hygienespülern finden sich häufig umweltschädliche Stoffe wie Mikroplastik oder besorgniserregende Zusatzstoffe - diese belasten oftmals Abwasser und Umwelt. Auch wenn Tenside oder Duftstoffe ganz verboten wurden und bestimmte Phosphate nur mehr in bestimmten Mengen eingesetzt werden dürfen. Welche Alternativen es dazu gibt, haben wir in diesem Beitrag zusammengefasst. 31 Prozent der Österreicher:innen waschen ihre Wäsche mindestens einmal in der Woche, 41 Prozent mehrmals wöchentlich und 10 Prozent sogar täglich.[1] Die Häufigkeit des Wäschewaschens hat sich ab den 1960er-Jahren mit dem Aufkommen moderner Waschmaschinen und dem gestiegenen Anspruch an Sauberkeit um ein Vielfaches erhöht. In den 1950er-Jahren wurde Wäsche im Schnitt nur alle vier Wochen gewaschen. Mit der gestiegenen Lebensqualität geht nicht nur ein höherer Energie- und Wasserverbrauch einher – die Inhaltsstoffe in modernen Waschmitteln belasten oftmals Abwasser und Umwelt und so indirekt auch wieder den Menschen. Mittlerweile unterliegen einige bedenkliche Stoffe bereits gesetzlichen Regelungen – manche Tenside oder Duftstoffe wurden ganz verboten, bestimmte Phosphate dürfen nur mehr in bestimmten Mengen eingesetzt werden. Dennoch finden sich noch immer umweltschädliche Stoffe wie Mikroplastik oder besorgniserregende Zusatzstoffe in Waschmitteln, Weich- oder Hygienespülern. Deren Verpackungen bestehen meist aus nicht abbaubarem Plastik. Doch es gibt Alternativen – wie man das Wäschewaschen nachhaltiger gestalten kann, haben wir in diesem Beitrag zusammengefasst. Was ist eigentlich drin im Waschmittel? Herkömmliche Waschmittel bestehen aus über 20 unterschiedlichen Inhaltsstoffen: Tenside: diese sind für die eigentliche Waschleistung verantwortlich; Sie setzten die Oberflächenspannung herab und bewirken, dass sich Stoffe verbinden, die sich sonst nicht vermischen lassen wie Wasser und Fett und lösen Verschmutzungen aus Textilfasern. Tenside können natürlichen oder synthetischen Ursprungs sein. Synthetisch hergestellte Tenside basieren oftmals auf Erdöl oder Palmöl – beides Rohstoffe, deren Gewinnung die Umwelt belastet. Enthärter (oder Gerüststoffe): reduzieren den Härtegrad des Wassers, erleichtern die Schmutzablösung und wirken Kalkablagerungen entgegen Bleichmittel: Durch chemische Oxidation werden Flecken, die sich nicht durch Tenside entfernen lassen, aufgehellt Hilfs- und Füllstoffe: Darunter fallen Enzyme, die helfen Flecken auch bei niedrigen Temperaturen zu lösen, Aufheller, Schaumregulatoren, die das Überschäumen der Waschmaschine verhindern, aber auch Duft- oder Farbstoffe, sowie Konservierungsstoffe. Manche dieser Hilfs- und Füllstoffe können nicht nur bei Menschen zu Allergien führen, sondern auch Wasserorganismen bzw. unser Ökosystem schädigen. Konventionelle Waschmittel enthalten über 20 Inhaltsstoffe© Pexels Worin unterscheiden sich Waschmittel? Vollwaschmittel: beinhalten die ganze Palette an Inhaltsstoffen wie Tenside, Enthärter, Bleichzusätze, Hilfsstoffe und ggf. Füllstoffe Fein- und Colorwaschmittel: beinhalten keine Bleichzusätze und gelten daher als textil- und umweltschonender als Vollwaschmittel Flüssigwaschmittel: enthalten zwar mehr Tenside, können dadurch aber auch niedriger dosiert werden Kompaktwaschmittel in Pulverform: Sie enthalten keine Füllsubstanzen und können platzsparender und nachhaltiger verpackt werden (z.B. Papierverpackungen) Weichspüler: kein Waschmittel im engeren Sinn, sondern ein Wäschebehandlungsmittel, um vor allem synthetische Fasern zu glätten. Sie sind kaum biologisch abbaubar. Untersuchungen wie vom VKI zeigen, dass der Nutzen der meisten Weichspüler-Produkte allerdings sehr gering ist und deshalb darauf verzichtet werden kann. Hygienespüler: bestehen überwiegend aus aggressiven Desinfektionsprodukten, die nur schwer biologisch abbaubar sind und beispielsweise schädlich auf Wasserorganismen wirken. Außerdem können sie allergische Reaktionen hervorrufen. Im Normalfall ist so ein Wäschezusatz gar nicht notwendig, sondern sollte nur in Ausnahmefällen (im Kontext ansteckender Krankheiten) eingesetzt werden. Vor allem Hilfs- und Füllstoffe können Wasserorganismen und die Umwelt belasten© Pexels Wie kommt das Plastik ins Wasser? Mikroplastik kommt in Waschmitteln in Form von Polymeren zum Einsatz, zum Beispiel um Grauschleier und Farbübertragung zu verhindern – dieses ist nur bedingt biologisch abbaubar. Studien zeigen, dass jeder Mensch bereits etwa 5 Gramm Mikroplastik pro Woche aufnimmt – die langfristigen Auswirkungen von Mikroplastik auf unsere Gesundheit und die Umwelt sind noch nicht absehbar. Problematisch ist allerdings nicht nur das im Waschmittel enthaltene Plastik – bei jedem Waschgang von synthetischen Textilien werden Kunststofffasern ausgespült und gelangen ebenso in den Wasserkreislauf. Es gibt mittlerweile viele ökologische Produkte am Markt© Pexels Welche Labels für ökologische Waschmittel gibt es? Es gibt schon viele ökologische Waschmittel am Markt, die frei von bedenklichen Stoffen wie Chlor, Parabenen und Phosphaten sind – beim Kauf können sich Konsument:innen am Österreichischen Umweltzeichen für Waschmittel oder am EU-Ecolabel orientieren. Einige Unternehmen setzen mittlerweile auch auf ressourcensparende Nachfüll-Verpackungen oder bieten Nachfüllstationen für Bio-Waschmittel an, um Verpackungsmaterial zu reduzieren. Weitere Infos: Ratgeber Wasch- und Reinigungsmittel Labels und Gütezeichen für Wasch- & Geschirrspülmittel (7) Zurück Österreichisches Umweltzeichen EU Ecolabel Nordisches Umweltzeichen V-Label Vegan Ecogarantie bi good CES Certified Sustainable Economics Standard Weiter Zum Label-Kompass Waschmittel kaufen oder selbst herstellen? Waschmittel lässt sich auch selbst herstellen überzeugt aber nicht immer© Unsplash Oder lieber ganz auf konventionelle Produkte verzichten und sein Waschmittel selbst herstellen? So hat man die Kontrolle über alle Inhaltsstoffe und spart Transport bzw. Verpackung. Um seine eigene Flüssigseife herzustellen benötigt man als Grundzutaten Kernseife, Waschsoda und Wasser. Für einen angenehmen Duft kann man noch ein paar Tropfen ätherisches Öl seiner Wahl dazugeben. Auf Plattformen wie Smarticular finden sich unterschiedliche Do-it-Yourself-Anleitungen – zum Beispiel auch für Waschmittel aus Kastanien oder Efeu. Selbst gemixte Waschmittel stoßen im Vergleich zu einem konventionellen Waschmittel, das für einen wassersparenden Waschgang in der Waschmaschine bei Niedrigtemperatur konzipiert wurde, mitunter aber auch an seine Grenzen was die Waschleistung betrifft. So bleibt es schließlich Abwägungssache, ob sich für einen der Aufwand lohnt. Quellen und weitere Infos: Global 2000: Plastik in Waschmitteln 2021 Konsument.at Weichspüler im Test 12/2019 help.orf.at: Waschmaschine spült Mikroplastik ins Abwasser Österreichisches Umweltzeichen – Richtlinie UZ21 für Waschmittel Smarticular: Blitzrezept für Flüssigwaschmittel [1] Statista Research Department: Umfrage zur Häufigkeit des Wäschewaschens in Österreich, Oktober 2018 teilen teilen teilen E-Mail Was dich noch interessieren könnte Zurück Ratgeber 6 Tipps für umweltschonendes Waschen und Reinigen Wissenswert Wäsche trocknen - aber richtig! Wissenswert Verpackungsfrei Einkaufen Wissenswert Frühlingsputz mit ökologischen Mitteln Wissenswert Spray drüber? Wissenswert Matratzen richtig pflegen – So verlängerst du die Lebensdauer Weiter