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Ratgeber4 Tipps für die nachhaltige Nutzung deines Smartphones

Smartphones haben die Welt grundlegend verändert: einkaufen, kommunizieren, arbeiten und vieles mehr lässt sich mobil erledigen. Und doch sollte man trotz dieser Vorteile nicht vergessen, dass dafür die Verschmutzung der Umwelt und schlechte Arbeitsbedingungen in Kauf genommen werden. Setze daher vermehrt auf gebrauchte Smartphones; das minimiert die negativen Folgen. Inzwischen bieten viele Unternehmen generalüberholte Geräte an, die kaum Unterschiede zum Originalprodukt aufweisen.

Fakten zur Smartphone-Nutzung

  • Hintergrundwissen
    • Unsere täglichen elektronischen Begleiter werden zwar immer effizienter in der Nutzung und benötigen somit weniger Strom, doch die Herstellung der Smartphones verursacht erhebliche Umweltauswirkungen. Neben einem hohen Energieverbrauch, werden Rohstoffe wie Kobalt oder Lithium benötigt, denn diese leiten den Strom besonders gut (klimaaktiv).
    • Der Abbau dieser und weiterer wertvoller Edelmetalle wie zum Beispiel Wolfram, Zinn, Gold und seltenen Erden wird unter Verwendung von gesundheitsschädigenden Chemikalien durchgeführt, denen primär die Arbeiterinnen und Arbeiter im Bergbau ausgesetzt sind.
    • Problematisch sind in diesem Zusammenhang die Standorte der wichtigsten Produktionsstätten. Ein großer Teil der global verkauften Smartphones wird in Entwicklungs- und Schwellenländern hergestellt, wo oftmals schlechte Arbeitsbedingungen vorherrschen. Die größten Probleme im Bereich der Handyproduktion sind die niedrigen Löhne, unbezahlte Überstunden, der niedrige Gesundheitsschutz und die fehlende Arbeitssicherheit. Außerdem belastet der Abbau von Rohstoffen die Umwelt stark und führt dazu, dass manche Ressourcen schon bald erschöpft sein werden (konsument.at).
    • Greenpeace veröffentlicht jährlich den Green Electronics Survey mit dem Ziel, die Hersteller dazu zu bewegen auf gefährliche Chemikalien in der Herstellung zu verzichten und Verantwortung für die Entsorgung der Geräte zu übernehmen.

1. Nutze dein Smartphone so lange wie möglich

  • Wusstest du? 89% besitzen in Österreich ein Smartphone (statista.com). Im Durchschnitt wird 36 Mal pro Tag dazu gegriffen und 28% der 14-29-jährigen nutzen es für mehr als 5 Stunden täglich (deloitte.com). Das Smartphone ist also dauernd mit uns unterwegs.
  • Bevor du dir aber einen neuen digitalen Begleiter anschafffst, stelle dir immer zuerst die Frage, ob du wirklich ein neues Smartphone benötigst, oder dein Aktuelles ohnehin noch seine Zwecke erfüllt.
  • Vielleicht läuft es nicht mehr so rund wie zu beginn. Kaufe aber nicht gleich beim ersten Defekt ein neues Gerät. In vielen Fällen lassen sich Smartphones sehr einfach reparieren. So sparst du Geld und schonst wertvolle Ressourcen, die zur Herstellung von Neugeräten benötigt werden.
  • Pro Tipp: Achte bereits beim Kauf deines Smartphones oder Tablets auf den Grad der Reparierbarkeit. Dieser wird nach dem Reparatur-Index des französischen Umweltministeriums festgelegt. Dabei werden die Reparaturanleitungen und die Verfügbarkeit von Ersatzteilen ebenso bewertet wie das Ausmaß der Zerlegbarkeit und die Verfügbarkeit von Software-Updates (klimaaktiv).
  • Wusstest du? Die im Juni 2025 in Kraft getretene Ökodesign-Verordnung schreibt die Reparierbarkeit von Smartphones und Tablets vor. Neben der Widerstandsfähigkeit und einer einfachen Reparatur durch professionelle Reparateure, muss die Batterie für mind. 800 Ladezyklen eine Restkapazität von 80% erreichen, Ersatzteile müssen innerhalb von 5-10 Werktagen bereitgestellt werden und Updates müssen für mind. 5 Jahre nach Veröffentlichung des Geräts verfügbar sein (klimaaktiv).
Handy in Einzelteile zerlegt
© Unsplash

2. Verlängere die Lebensdauer deines Smartphones

Um das Handy seltener laden zu müssen und so den Akku zu schonen, ist es ratsam einige Energiesparregeln zu beachten.

  • Reduziere die Bildschirmhelligkeit, schließe Apps im Hintergrund und deaktiviere drahtlose Verbindungen (wie z.B. WLAN), sowie Push-Benachrichtigungen wenn du sie gerade nicht benötigst (verbund.com).
  • Stecke das Netzteil deines Ladegeräts nach dem Laden aus, um Leerlaufverluste zu vermeiden.
Handy liegt auf einem Tisch und ist für das Aufladen angesteckt.
© Envato

    3. Kaufe gebraucht und achte auf eine faire Produktion und Recyclingfähigkeit

    Wenn wirklich kein Weg mehr an einem neuen Smartpohen vorbeiführt, vermeide den Kauf von neu produzierten Smartphones.

    • Inzwischen gibt es zahlreiche Unternehmen, die „Refurbished“-Ware anbieten. Dabei handelt es sich um gebrauchte Geräte, die generalüberholt, gereinigt und geprüft wurden. Sie werden zu einem Bruchteil des Originalpreises wieder verkauft. So wird die Nutzungsdauer verlängert, Ressourcen werden geschont, Kosten gespart und die Umwelt weniger belastet. Laut einer Studie von Fraunhofer Austria könnten 4,4 Millionen Handys, die bei uns zu Hause verstauben, zurückgekauft und für die Wiederverwendung aufbereitet werden (fraunhofer.at).
    • Inzwischen kann auch bei konventionellen Smartphone-Herstellern generalüberholte Ware gekauft werden. Oder du beziehst dein „Second-Hand-Gerät“ von Unternehmen, die auf die Erneuerung von gebrauchten Geräten spezialisiert sind.
      Eine Auswahl an Online-Shops findest du hier:
    • Außerdem gibt es bei Fairphone oder Shift nachhaltige Alternativen zu großen Herstellern. Beide achten neben einem nachhaltigen Rohstoffabbau und fairen Arbeitsbedingungen auf die Reparierbarkeit und Recycling-Fähigkeit von Smartphones.
    • Apropos Recycling-Fähigkeit: Bei allen elektronischen Geräten ist es wichtig die Rezyklierbarkeit im Auge zu behalten. Das gilt auch bei Smartphones. Denn nur Geräte, die recyclinggerecht aufgebaut sind, lassen sich nach der Nutzungsdauer auch vollständig rückbauen, sodass die Einzelteile wiederverwendet werden können. Das Label Blauer Engel und das EU Ecolabel kennzeichnen Produkte, die recyclinggerecht und umweltfreundlich sind. Am 20. Juni 2025 wurde von der EU außerdem ein EU Energielabel für Smartphones und Tablets veröffentlicht. Ähnlich wie bei elektronischen Haushaltsgeräten ordnet dieses Label Smartphones und Tablets nach deren Energieeffizienzklasse ein und gibt Auskunft über die Batterielaufzeit, die Reparierbarkeit, die Zuverlässigkeit nach wiederholtem Fall aus 1m Höhe und den Schutzgrad vor Staub und Wasser (klimaaktiv). Mehr dazu erfährst du in unserem Labelkompass.
    • Einen tollen Überblick zur Produktauswahl findest du in den Kauftipps für Smartphones von klimaaktiv. In der Topprodukte-Produkdatenbank kannst du Geräte, die auf dem österreichischen Markt erhältlich sind und einen hohen Reparaturindex aufweisen vergleichen. So findest du das optimale Smartphone für deine Bedürfnisse.

    4. Entsorge dein Smartphone richtig

    • Wenn dein Handy so alt sind, dass es nicht mehr zur Reparatur eingeschickt werden kann, darf es keinesfalls im Hausmüll entsorgt werden. Die Geräte enthalten nämlich zahlreiche Schadstoffe wie Arsen, Cadmium, Kupfer, Blei, Nickel, Zink und Quecksilber, die fachgerecht entsorgt werden müssen. Außerdem sind Wertstoffe verbaut, die wiederverwendet werden können.
    • Zur Entsorgung eines alten Handys bieten sich folgende Möglichkeiten an:
      • Rückgabe beim Hersteller
      • Entsorgung über Ö3 Wundertüte: die gesammelten Handys werden einem gemeinnützigen Projekt übergeben, das noch funktionstüchtige Handys wieder instand setzt und nicht mehr verwendbare Handys umweltgerecht entsorgt
      • Entsorgung über andere karitative Projekte z.B. Die Handysammlung
      • Abgabe bei der Problemstoffsammlung: Informationen dazu findest du auf der Webseite deiner Gemeinde (für Wien: Problemstoffsammlung)
    Alte Handys in einem Mülleimer
    © Envato

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