KategorienWissenswertWas gehört wohin? Richtige Mülltrennung nach den Feiertagen

Die Mülltrennung in Österreich ist bereits auf einem guten Weg, insbesondere bei Glas, Metall und Papier. Bei Kunststoff gibt es allerdings noch Luft nach oben, um die EU-Zielvorgaben einer Recyclingquote von 25 Prozent bis ins Jahr 2025 auf 50 Prozent zu steigern. Wie kann das gelingen? Einerseits durch neue Maßnahmen (Pfand und einheitliches Sammeln), andererseits durch jedes richtig getrennte Stück.
Seit Jänner 2023 werden alle Kunststoffverpackungen österreichweit in der gelben Tonne oder dem gelben Sack gesammelt, und ab 2025 ist die gemeinsame Sammlung von Kunststoff- und Metallverpackungen, wie aktuell in Wien, in ganz Österreich geplant. Zusätzlich sieht das neue Abfallwirtschaftsgesetz eine verbindliche Mehrwegquote für Supermärkte vor, die bis 2030 dazu führen soll, dass 30 Prozent der verkauften Getränke in Mehrweggebinden abgefüllt werden.
Kunststoffrecycling bietet faszinierende Perspektiven, von der Wiederverwendung alter PET-Flaschen für neue bis hin zu ungewöhnlichen Beispielen wie der Umwandlung von Joghurtbechern in Damenschuhabsätze. Im Gegensatz zu Kunststoffen können Altpapier, Glasbehälter und Metallverpackungen zu 100 Prozent recycelt werden. Altpapier wird fast vollständig für die Produktion neuer Papierprodukte verwendet. Glasflaschen müssen korrekt nach Farben getrennt werden, und Metallverpackungen können in verschiedenen Formen wiederverwendet werden, von Aludosen, die sich zu Fahrradrahmen entwickeln, bis hin zu Metallverpackungen, die erneut zu Verpackungen umgewandelt werden.

In der Zeit nach den Feiertagen ist es also wichtig, Geschenkverpackungen und Elektrogeräte richtig zu entsorgen, dann können aus dem Abfall wieder neue Produkte entstehen.

Geschenkverpackungen aus Papier und Karton sollten in den Altpapiercontainer. Vor der Entsorgung müssen jedoch Karton-Verpackungen von Styropor und Kunststoffhüllen befreit, zerkleinert und gefaltet werden. Glitzerfreies, unbeschichtetes Geschenkpapier gehört ebenfalls zum Altpapier, während beschichtetes Geschenkpapier in den Restmüll gehört.

Werden Elektrogeräte zu Weihnachten verschenkt ist das oft Anlass, dass alte oder defekte Geräte entsorgt werden. Funktionstüchtige Geräte können bei Re-Use-Stellen abgegeben werden, während defekte Geräte zu den örtlichen Sammelzentren gebracht werden sollten, denn sie könnten einerseits giftige, aber auch wertvolle Komponenten enthalten, die wiederverwendet werden können. Jährlich fallen etwa 136.500 Tonnen Elektroaltgeräte an. Mehr rund ums Thema Elektrogeräte findest du auch in unserem Ratgeber.

Batterien und Lithium-Akkus sollten keinesfalls im Restmüll landen, um Explosionsgefahren zu vermeiden und recyclebare Ressourcen nicht zu verschwenden. Stattdessen sollten sie in den Sammelboxen im Handel oder bei kommunalen Sammelstellen entsorgt werden. Mehr zu Lithium-Ionen-Akkus

Die Entsorgung des Weihnachtsbaums erfolgt am einfachsten bei öffentlichen, regionalen Christbaum-Sammelstellen (meist zwischen Ende Dezember bis Mitte Jänner) oder ganzjährig bei Mistplätzen. (In manchen Gemeinden wird der Baum auch vom Abfallverband oder der Gemeinde abgeholt). Um kompostiert werden zu können, müssen die Bäume nach der Sammlung noch geschreddert werden. Alternativ kann der Baum auch selbst gehäckselt und im eigenen Garten kompostiert werden.
Wichtig: Nicht über die Restmülltonne entsorgen und vor der Entsorgung etwaige Deko wie Metallhaken oder Christbaum-Kugeln entfernen.
Tipp: Lametta ist zu Recht ein mittlerweile überholter Weihnachtstrend, denn die glitzernden Fäden enthalten das Umweltgift Blei – besser auf Girlanden aus natürlichen Materialien wie Papier setzen.

Wer kennt das nicht: kurz nicht aufgepasst und schon ist eine Christbaumkugel zerbrochen – gut zu wissen: die Scherben sollten im Restmüll entsorgt werden, nicht im Altglas-Container.

Reste von Feuerwerkskörpern/Wunderkerzen, etc. bitte unbedingt einsammeln, abkühlen lassen und im Restmüll entsorgen. Das gilt auch für Kartonteile, denn die Pappe kann nach dem Abfeuern mit chemischen Rückständen verschmutzt sein und sollte daher nicht mit anderem Altpapier ins Recycling gehen.

Geschirr aus Stärke oder Bio-Kunststoff gehört in die gelbe Tonne/Sack. Pappteller kommen grundsätzlich ins Papier, wenn diese jedoch verunreinigt sind, dann in den Restmüll.

Richtige Müll-Trennung und -Entsorgung entlastet Entsorgungsbetriebe, schützt die Umwelt und ermöglicht effiziente Recycling-Kreisläufe. Weitere Informationen zur richtigen Mülltrennung in Österreich findest du unter www.oesterreich-sammelt.at

Weiter Infos:
Mehr zu Recyclingkreisläufen – www.rundgehts.at
Stadt Wien – Mülltrennung
RIS – Abfallwirtschaftsgesetz
BMK – 2025 neues Einwegpfandsystem