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KategorienWissenswert„To go“-Mehrwegsysteme für Becher

Der Einwegbecher des "Coffee to go" auf dem Weg ins Büro landet meist nach kurzem Gebrauch im Abfall. Allein in Wien werden mehr als 80 Millionen Einwegbecher pro Jahr weggeschmissen. Mehrwegsysteme helfen, diese Abfälle zu reduzieren.

Ende 2018 wurde seitens der EU beschlossen, den Gebrauch von Einwegprodukten aus Plastik drastisch einzuschränken. Dazu zählen auch die klassischen „to go“-Pappbecher, welche bis zum Jahr 2025 um ein Viertel reduziert werden sollen. Mehrwegbecher stellen eine Alternative zu diesen Einwegprodukten dar – mittlerweile gibt es auch schon mehrere solcher Projekte in Österreich.

Kurzer Gebrauch von Einwegbechern

Nur rund zehn Minuten werden Einwegbecher im Durchschnitt gebraucht und bestenfalls via Mülltonne entsorgt. Doch auch bei ordnungsgemäßer Entsorgung, können die Einwegbecher aufgrund ihrer Beschichtung nicht recycelt werden und schaden somit der Umwelt. Auch die Herstellung bringt einen hohen Ressourcenaufwand und negative Auswirkungen mit sich: Um die in Österreich pro Jahr verbrauchten 300 Millionen Becher zu produzieren, werden 4.600 Bäume gefällt und circa 3.000 Tonnen Papier, circa 2.200 Tonnen Rohöl, etwa 32 Millionen Kilowattstunden Strom sowie 1,5 Millionen Liter Wasser verbraucht. Insgesamt entstehen durch Einwegbecher und die Plastikdeckel landesweit rund 4.000 Tonnen Abfall pro Jahr.

Ökobilanz der Mehrwegbecher

Wie bei Mehrwegflaschen, beruhen auch bei Mehrwegbechern die Systeme auf Pfandrückgabe, um sicherzustellen, dass diese nach einmaligem Gebrauch nicht in der Mülltonne landen. Für die Ökobilanz ist jedoch die sogenannte „Umlaufzahl“ des Mehrwegbechers – die Anzahl der tatsächlichen Nutzung, bevor er weggeworfen wird – der entscheidende Faktor. Da der Mehrwegbecher im Vergleich zur Einwegvariante stabiler sein muss, besteht er meist aus Kunststoff, wofür in der Produktion ebenfalls ein hoher Material- und Energieaufwand benötigt wird. Trotz dieser höheren Aufwendungen bei der Herstellung, haben Mehrwegbecher eine deutlich bessere Ökobilanz als Einwegbecher, wenn sie regelmäßig genutzt werden (mindestens 50 Mal).

Mehrwegsysteme in Österreich

In Wien und Kufstein gibt es zum Beispiel das Mehrwegbecher-Projekt „myCoffeeCup“. Das Ziel: den hohen Verbrauch an Wegwerfbechern und die damit einhergehende Verschmutzung der Umwelt und des Straßenbilds einzudämmen und dadurch zu einer besseren CO2-Emmission beizutragen. Bei diesem Pfandsystem können mit der Zahlung von einem Euro Plastikbecher ausgeliehen und anschließend über Automaten oder Partnerbetriebe retourniert werden. Mit Hilfe der hohen Akzeptanz bei den Kaffeetrinkerinnen und Kaffeetrinkern und der häufigen Rückgabe konnte so innerhalb der ersten zwei Monaten eine Tonne Müll eingespart werden.

Auch die Landeshauptstadt Tirols soll in Zukunft „besser kaffeetscheln“. Initiiert von der Universität Innsbruck wurde das Projekt „BesserCup“ ins Leben gerufen, welches ebenfalls zur Reduktion von Einwegbechern beitragen soll. Mit dem Kauf eines BesserCups reduzieren die Innsbruckerinnen und Innsbrucker nicht nur die Anschaffungs- und Entsorgungskosten für Coffee-to-go-Becher, sondern sparen auch Geld. Die erste Befüllung des Mehrwegbechers gibt’s gratis zum BesserCup dazu, auf jede weitere Befüllung gibt’s bei allen Partnern zehn Cent Rabatt. So kann Innsbruck „Besser Kaffeetschln“. Um den BesserCup möglichst umweltfreundlich zu gestalten, entschied sich das Projektteam für einen Becher, der zu 100 Prozent aus natürlichen Rohstoffen, die als Reststoffe in der Holzindustrie anfallen, besteht und biologisch abbaubar ist.

Eigene Becher auch für unterwegs

Neben den Bemühungen von diversen Projekten zu Becher-Mehrwegsystemen ist die umweltfreundlichste Lösung die Mitnahme des eigenen Bechers, welcher nicht extra gekauft werden muss und häufig benutzt werden kann. Zwischendurch wird der Becher einfach ein paar Mal mit kaltem Wasser ausgespült und abends – am besten zusammen mit anderem Geschirr – in der vollen Spülmaschine gereinigt.

Quellen und weitere Informationen: