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RatgeberHeizen und Warmwasser

  • 1°C

    weniger spart schon 6 % Heizenergie

  • 55 l

    Warmwasserverbrauch pro Person und Tag in Österreich

  • 80 %

    weniger Energieverbrauch beim Duschen im Vergleich zum Baden

Durch die Wahl eines geeigneten Heizsystems lässt sich sowohl die Energie- als auch Kosteneffizienz einer Wohneinheit steigern. Besonders nachhaltige Systeme machen sich Heizenergie aus Biomasse, Solarenergie oder Wärmepumpen zunutze. Dabei handelt es sich um erneuerbare Energielieferanten, die Stabilität garantieren. Erfahrene Energieberaterinnen und Energieberater kennen die Unterschiede in den Systemen und können das beste Heizungssystem sowie den optimalen Energieträger für Ihre Wohneinheit eruieren. Trotzdem kann es nützlich sein auch selber die Grundzüge der jeweiligen Systeme zu kennen.

Worauf Sie Heiz- und Warmwassersystemen achten sollten

  • Beauftragung einer erfahrenen Planerin/eines erfahrenen Planers
    • Diese Person ist in der Lage den Heizkessel oder Ofen richtig auf die maximale Heizlast zu dimensionieren und den Kamin abzustimmen.
    • Es sollte außerdem unbedingt geprüft werden, ob der Heizwärmebedarf durch Sanierungsmaßnahmen nicht möglicherweise gesenkt werden kann. Das ist vor allem bei älteren Gebäuden häufig der Fall.
    • In der klima:aktiv Profilandkarte finden Sie kompetente Fachleute, um bei Ihren Bauprojekten Energie zu sparen.
  • Niedrige Emissionsgrade
    • Wählen Sie ein System mit niedrigen Emissionsgraden.
  • Hochqualitative Brennstoffe
    • Sie stellen eine schadstoffarme und effiziente Beheizung sicher.

Heizungssysteme: Worauf Sie bei der Nutzung achten sollten

  • Richtige Heiztemperatur
    • Bereits wenn Sie die Raumtemperatur um 1°C absenken, können sie 6 Prozent Heizenergie einsparen ohne große Unterschiede im Wärmeempfinden zu spüren.
    • In Wohnräumen wird eine Raumtemperatur von 20 bis 22°C empfohlen, während in Schlafräumen nur 16 bis 18°C ratsam sind. Das sorgt für optimales Wohlbefinden und gute Erholung im Schlaf.
    • Bei dauerhaft hoher Temperatur in Wohnräumen wird die Raumluft trocken. Das häufige Einatmen von trockener Luft trocknet die Schleimhäute und Augenbindehäute aus, wodurch diese weniger resistent gegen Infektionserreger und chemische Schadstoffe werden. Das kann zu Reizerscheinungen und Infektionskrankheiten führen.
  • Regelmäßiges Stoßlüften
    • Achten Sie darauf in der Heizperiode nur stoßzulüften.
    • Beim Lüften mit gekippten oder leicht geöffneten Fenstern geht viel Heizenergie verloren ohne einen großen Luftwechsel zu ermöglichen.
    • Schalten Sie die Thermostatventile Ihrer Heizung beim Lüften aus, um minimale Heizverluste zu erzielen.
    • Nur vier bis sechs Minuten reichen bei geöffnetem Fenster im Winter aus, um die gesamte Raumluft auszutauschen.
  • Regelmäßige Reinigung
    • Lassen Sie den Kessel regelmäßig reinigen.
    • Damit stellen Sie sicher, dass der Wirkungsgrad des Wärmetauschers konstant hoch bleibt.
  • Regelmäßige Überprüfung
    • Lassen Sie Ihre Feuerungsanlage regelmäßig überprüfen.
    • Das ist gesetzlich vorgeschrieben und ermöglicht die zeitnahe Behebung von Mängeln.
    • Die vorgegebenen Prüfintervalle für Ihre Anlage finden sich in den jeweiligen Landesgesetzen oder Landesverordnungen.

Warmwasseraufbereitung: Worauf Sie bei der Nutzung achten sollten

  • Abschalten
    • Schalten Sie den Warmwasserspeicher ab, wenn Sie wegfahren.
    • So sparen Sie Energie und Kosten.
  • Richtige Temperatur
    • Achten Sie auf die richtige Temperatur wenn Sie mit Boiler oder Warmwasserspeicher erhitzen.
    • Die Temperatur im Speicher sollte nie mehr als 60°C betragen. Das Erreichen dieser Temperatur erkennt man meist an einem „E“ am Stellrad.
    • Bei höheren Temperaturen kann das Gerät nämlich verkalken, wodurch der Wirkungsgrad stark reduziert wird.
  • Nutzung von Durchflussbegrenzern
    • Sie minimieren den Wasserverbrauch durch das Einmischen von Luft in den Wasserstrahl. Somit kann bei gleichem Komfort, aber mit weniger Wasserverbrauch geduscht werden.
  • Selten Baden
    • Vermeiden Sie häufiges Baden.
    • Dabei werden sehr hohe Mengen an Energie und Wasser benötigt, die zu hohen Mehrkosten führen.
Heizung
© Unsplash

Typische Heizungssysteme

Abhängig von der Gebäudeart werden meist unterschiedliche Heizungssysteme eingesetzt, die die örtlichen Gegebenheiten optimal ausnutzen. Im Bereich von Einfamilienhäusern wird beispielsweise häufig auf eine Kombination von nachhaltigen Systemen gesetzt, beispielsweise Biomasse und Solarenergie. Bei Wohnhäusern sind oft noch gewöhnliche Öl- und Gasheizungen zu finden.

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Werden Gebäude als Niedrigstenergiehäuser ausgeführt, werden häufig Wärmepumpen eingesetzt. Handelt es sich jedoch um große Gebäude, kommen thermische Solaranlagen oft zum Einsatz, aber auch moderne Holzheizungen und Wärmepumpen sind hier zu finden.

Heizwärmebereitstellung

Im Bereich der Heizwärmebereitstellung gibt es eine große Bandbreite an unterschiedlichen Systemen und Nutzungen. So gibt es die Möglichkeit einen Zentralheizungskessel zur Versorgung mehrerer Räume mit Heizwärme zu nutzen oder auf Einzelöfen in jedem Zimmer zu setzen. Außerdem muss entschieden werden, ob das System mit einer Warmwasserbereitung kombiniert werden soll und ob der Betrieb automatisch oder manuell erfolgen soll. Es gibt auch die Möglichkeit Wärmespeicherelemente einzubauen, um eine verzögerte Wärmeabgabe zu ermöglichen. Auch die Frage nach der möglichen Nutzung von erneuerbaren Energien ist früh im Planungsprozess zu stellen. Besonders für die Warmwasserbereitung ist die Solarthermie sehr zu empfehlen, da sie besonders kostengünstig und absolut emissionsfrei ist.

Holzheizung in Zimmer
© Unsplash

Holzheizung

Die Heizwärmebereitstellung mithilfe des nachwachsenden Rohstoffs Holz erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Die Anschaffungskosten von solchen Heizsystemen liegen zwar noch über denen von Öl- und Gasheizungen, doch die laufenden Kosten für Heizmittel und Wartung fallen niedriger aus. Vor allem in Hinblick auf die steigenden Kosten für Öl und Gas, ist die Holzheizung längerfristig die günstigere Alternative. Außerdem sind aufgrund der CO2-Neutralität oft gute Förderungen möglich.

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Die Qualität der Brennstoffe

Besonders wichtig beim Heizen mittels Holz ist es auf die Qualität der Brennstoffe zu achten. Eine hohe Qualität stellt sicher, dass das Heizen möglichst schadstoffarm und effizient erfolgt. Bei Scheitholz ist dazu auf eine Holzfeuchte von unter 20 Prozent und Fäulepilz-Freiheit zu achten. Beim Kauf von Holzbriketts ist es wichtig, dass sie aus unbehandeltem Holz hergestellt wurden und einen Heizwert von mindestens 5kWh/kg aufweisen. Um sicherzugehen, dass Sie hochqualitative Holzbriketts kaufen, achten Sie auf Labels und Auszeichnungen (z.B. das Österreichische Umweltzeichen). Ähnliche Anforderungen wie an Holzbriketts gelten auch für Holzpellets. Dabei handelt es sich um ein Heizmittel aus gepresstem Sägemehl ohne Zusatzstoffe. Hier ist es auch ratsam nur geprüfte Produkte zu kaufen, um die Schadstofffreiheit sicherzustellen.

Bauarten zur Heizung mit Holz

Besonders zu empfehlen sind Pelletöfen. Sie vermitteln den traditionellen Komfort von Holzheizungen, sind dabei aber äußerst umweltfreundlich und einfach handzuhaben. Sie sind vor allem für die Übergangszeit sehr praktisch, um eine konstante Raumtemperatur zu halten. Bei Niedrigstenergiehäusern ist sogar eine vollständig Heizung mit Pellets möglich.

Die Hackschnitzelheizung ist eine sehr robuste Art zu Heizen, die in vielen Aspekten dem Pelletofen gleicht. Allerdings wird sie erst bei einem höheren Energieverbrauch ab 15kW empfohlen und es muss ein ausreichend großer gut belüfteter Lagerraum für das Hackgut vorhanden sein. Dieses sollte unbedingt ein Qualitätssiegel aufweisen, um eine möglichst effiziente Energiegewinnung zu ermöglichen.

In Form von Kachelöfen finden sich häufig Stückholzkessel. Sie sind sehr wenig anfällig für Störungen und weisen alle Vorteile von Holzheizungen auf. Wichtig ist hier der Einbau eines Pufferspeichers, um die Bedienung möglichst komfortabel zu gestalten. Ein gewisser Aufwand ist jedoch weiterhin vorhanden, da der Heizkessel etwa ein- bis zweimal täglich befüllt werden muss.

Wärmepumpe vor einem Haus
© Shutterstock

Wärmepumpe

Das Heizungssystem Wärmepumpe erzeugt Wärmeenergie aus kleinen Temperaturunterschieden in Boden, Wasser oder Luft. All diese Wärmequellen sind regenerativ, was das System sehr energieeffizient macht. Durch die Vermeidung von Brennstoffen, gelangen außerdem keine Schadstoffe in die Luft. Trotzdem sollten Sie beim Kauf unbedingt auf Gütesiegel achten, zum Beispiel das EU-Energielabel.

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Unterschiedliche Wärmepumpen

Die günstigste Bauart ist die Luft-Wasser-Wärmepumpe. Sie gewinnt Energie aus der umgebenden Luft, weshalb keine Bohrungen oder ähnliches notwendig sind. Allerdings wird hier viel Strom als Hilfsenergie benötigt, was die Energieeffizienz des Systems minimiert. Beim Kauf sollte hier unbedingt auf den Schallleistungspegel geachtet werden. Er kann sehr hoch werden, weshalb das System vor allem in dicht besiedelten Gebieten nicht gut einsetzbar ist. Ein ähnliches System ist die Warmwasser-Wärmepumpe. Sie erzeugt Energie aus der Abwärme im Inneren des Gebäudes und nutzt sie zur Warmwasser-Aufbereitung.

Um Wärme aus dem Boden zu gewinnen, werden Sole-Wasser-Wärmepumpen verwendet. Dazu müssen Erdkollektoren oder Erdsonden unter der Erdoberfläche verlegt werden, was zu hohen Anschaffungskosten führt. Im Gegenzug ist die Wärmeeffizienz sehr hoch und der Wartungsaufwand recht gering. Ähnlich dazu ist die Direktverdampfer-Wärmepumpe.

Um Wärme aus dem Grundwasser zu gewinnen, werden Wasser-Wasser-Wärmepumpen verwendet. Dazu muss ein Förderbrunnen installiert werden, was zu hohen Anschaffungskosten führt. Im Gegenzug ist die Energieeffizienz aufgrund der konstanten Grundwassertemperatur sehr hoch und der Platzbedarf niedrig.

Kombinierte Bauarten

Zum Betrieb von Wärmepumpen wird Strom benötigt. Dieser wird oft aus Kraftwerken bezogen, deren Energiebilanz nur schwer nachvollziehbar ist. Besser ist es den Strom für die eigene Wärmepumpe zumindest im Sommer aus eigenen Photovoltaikanlagen zu beziehen. Eine weitere Möglichkeit besteht in der Nutzung von Solarthermie zur Deckung des Strombedarfs.

Holzfeuerung
© Unsplash

Gesundheitliche Aspekte beim Heizen

Besonders beim Heizen mittels Stückholz ist es wichtig auf die vollständige Verbrennung des Brennmittels zu achten. Unvollständige Verbrennungen verursachen nämlich ein hohes Feinstaubaufkommen und giftige Schadstoffe.

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Das lässt sich vermeiden, wenn Brennstoffe hoher Qualität verwendet werden, die Mit-Verbrennung von Abfällen vermieden wird und genügend Sauerstoff zugeführt wird.

Durch falsches Heizen, schlechte Wartung und unsachgemäße Aufstellung entstehen Dioxine und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), wie z.B. Benzo(a)pyren. Gelangen diese Schadstoffe in die Umwelt, können sie sich dort anlagern und in die Nahrungskette Eingang finden. Das ist unbedingt zu vermeiden, da hohe Konzentrationen dieser Schadstoffe in der Umwelt mit einem erhöhten Krebsrisiko der Bevölkerung einhergehen. Eine hohe Feinstaubbelastung führt wiederum zu einer Zunahme von chronischen Lungenerkrankungen und beeinträchtigt das Immunsystem.

Um gesundheitliche Risiken aus Holzfeuerungen auf ein Minimum zu reduzieren, empfiehlt es sich moderne Anlagen zu verwenden, die etwaige Schadstoffe richtig filtern und über Feinstaubabscheider verfügen.

Duschkopf
© Unsplash

Möglichkeiten der Warmwasserbereitstellung

Die grundlegende Entscheidung, die es bei der Bereitstellung von Warmwasser zu treffen gibt, ist die nach dem Ort der Warmwassererhitzung. Diese kann entweder in einer etwaigen Zentralheizung oder anderswo stattfinden.

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Eine häufig anzutreffende Art ist die zentrale Warmwasser-Bereitung. Dabei wird das Wasser im Heizungskeller erhitzt und anschließend in einem Speicher gelagert. Dadurch steht immer sofort Warmwasser zur Verfügung. Diese Form der Warmwasser-Bereitung wird vor allem bei Heizung mit Öl, Gas, Holz oder Wärmepumpen angewandt. Eine ähnliche Ausführungsart ist die dezentrale Trinkwasserstation. Dabei handelt es sich um einen Durchlauferhitzer, bei dem die Wärme aus dem Heizungswasser auf das Trinkwasser übertragen wird. In Haushalten wo die Wärme mittels kleiner Gas- oder Elektroheizungen bereitgestellt wird, werden Durchlauferhitzer zur Warmwasserbereitstellung eingesetzt. Diese können mit Strom oder Gas betrieben werden und weisen nur eine begrenzte Leistungsfähigkeit auf. Da sie über keinen Speicher verfügen, muss das Wasser für jede Nutzung extra erhitzt werden. Eine weitere Möglichkeit liegt in der dezentralen Aufbereitung mittels Boiler. Sie können mit Strom oder Gas betrieben werden und verfügen über eine Speicherfähigkeit, sodass Warmwasser stets verfügbar ist.

Um die laufenden Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen, besteht auch die Möglichkeit eine Solarthermie-Anlage zur Erhitzung des Wassers zu nutzen. Dazu wird ein Warmwasserspeicher benötigt, der wiederum meist nur bei Zentralheizungsanlagen eingebaut ist. Eine Alternative ist die Nutzung einer Brauchwasser-Wärmepumpe. Dabei wird die Abwärme im Heizungskeller zur Warmwasseraufbereitung genutzt.

Weitere Informationen zu den Themen „Wärmepumpe“ und „Holzheizungen“ finden Sie auf www.topprodukte.at.