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RatgeberObst und Gemüse

  • 180 kg

    Obst und Gemüse Pro-Kopf-Verbrauch pro Jahr in Österreich

  • 900.000 t

    Obst- und Gemüseproduktion jährlich aus österreichischer Landwirtschaft

  • jedes 3. ha

    "Bio"-Obstbaufläche in Österreich

Jährlich essen Österreicherinnen und Österreicher pro Kopf rund 70 Kilogramm Obst und 110 Kilogramm Gemüse. Jede/r Zweite isst täglich Obst und Gemüse, wobei Frauen mehr konsumieren als Männer. Nur etwa 40 % der Jugendlichen konsumieren täglich Obst und Gemüse im Vergleich zur älteren Generation, wo 70 % täglich zugreifen. Ein großer Teil des verkauften frischen Obstes und Gemüses wird immer noch über weite Strecken importiert und verursacht einen hohen Energieaufwand für Transport und Produktion. Deutlich nachhaltiger ist biologisch produziertes und saisonales Obst und Gemüse aus der Region, das in Österreich ein großes Wachstum verzeichnet.

Nachhaltiges Obst und Gemüse kaufen – worauf Sie achten sollten

  • Saisonalität und Regionalität
    • Achten Sie auf Produkte, die in Ihrer Region wachsen!
      • Kaufen Sie bevorzugt beim Bauern im Hofladen.
      • Im Supermarkt hilft ein Blick auf das Etikett, das Ihnen die Herkunft des Produktes verrät.
    • Bevorzugen Sie Obst- und Gemüsesorten, die gerade Saison haben.
      • Vor allem im Winter werden viele Produkte mit dem Flugzeug importiert und verursachen einen hohen ökologischen Fußabdruck.
    • Welches Obst und Gemüse gerade Saison hat, finden Sie im Bewusst Kaufen Saisonkalender.
  • Biologische Produktion
    • Entscheiden Sie sich für Produkte aus kontrolliert biologischem Anbau und achten Sie auf Bio-Labels wie BIO Austria, AMA-Biosiegel oder auf das EU-Bio Logo.
    • Nehmen Sie Anbieter von sogenannten Bio-Kistln in Anspruch (Bio-Kistl Anbieter in Österreich) oder kaufen Sie direkt bei regionalen Bio-Produzentinnen und Produzenten ein.
  • Verpackung
    • Um unnötige Verpackung zu vermeiden greifen Sie besser zu losem Obst und Gemüse.
    • Gänzlich unverpackte Produkte finden Sie etwa auf Märkten, in Bauernläden oder in sogenannten „Unverpacktläden“.
    • Eine Ausnahme bilden zum Beispiel Gurken, deren Folien ihre Haltbarkeit verlängern.
Rote Äpfel auf einer Apfelplantage
© Pixabay

Verzehr von Obst und Gemüse in Österreich

Das Lieblingsobst der Österreicherinnen und Österreicher sind mit einem jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 14 Kilogramm ganz klar Äpfel, gefolgt von Bananen (12 Kilogramm) und Orangen (6 Kilogramm). Beim Gemüse ist der Paradeiser, mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von knapp 30 Kilogramm jährlich, der Spitzenreiter, danach folgen Karotten und Salat.

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Heimische Obst- und Gemüsegärten

In den österreichischen Obstgärten werden vor allem Äpfel, Erdbeeren, Marillen, Zwetschken und Birnen angebaut. Dabei zählen insbesondere Niederösterreich, Oberösterreich und die Steiermark zu den Hauptanbaugebieten der heimischen Obstplantagen. Aus dem oberösterreichischen Mostviertel sind vor allem Birnen und Äpfel bekannt, aus der niederösterreichischen Wachau die Marille. Bedingt durch die heißen Sommer finden sich in Niederösterreich auch vermehrt Physalis, Melonen und Gojibeeren. Weintrauben werden in Österreich fast ausschließlich für die Weinproduktion verwendet. Tafeltrauben sind selten und werden am ehesten auf Bauernmärkten oder in Bauernläden angeboten. Der Gemüseanbau findet größtenteils im östlichen Österreich in Niederösterreich, der Steiermark, im Burgenland sowie in Oberösterreich statt. Zwiebel, Karotten und Kraut spielen dabei immer eine bedeutende Rolle.

Vor allem im Osten Österreichs findet vermehrt der Anbau von Gemüsesorten in Glashäusern statt, um eine ganzjährige heimische Produktion z.B. von Tomaten, Paprika, Zucchini oder Gurken zu garantieren. Allerdings führt die damit verbundene  Beheizung, Belüftung, Beschattung und Bewässerung zu einem zusätzlichen  Energieverbrauch und somit einem schlechteren ökologischen Fußabdruck im Vergleich zu saisonal angebauten Produkten.

BIO: ein Beitrag zum Klimaschutz

Beim Bio-Landbau entsteht nur etwa halb so viel CO2 wie beim konventionellen Anbau. Eine Bio-Erdbeere verursacht beispielsweise bis zu 30 % weniger Klimawirkungen als eine konventionell angebaute Erdbeere. So steigt, durch die biologische Bewirtschaftung von Ackerflächen, der Humusgehalt im Boden. Je mehr Humus ein Boden enthält, desto mehr CO2 kann er speichern und dauerhaft binden. Mit dem Kauf von Lebensmitteln aus biologischem Anbau leisten Konsumentinnen und Konsumenten also auch einen direkten Beitrag zum Klimaschutz.

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Bio-Betriebe in Österreich

In Österreich ist bereits jeder fünfte landwirtschaftliche Betrieb ein Biobetrieb. Insgesamt gibt es 23.477 Bio-Betriebe, welche eine landwirtschaftlich genutzte Fläche von 637.805 Hektar bewirtschafteten. Der Anteil an biologisch bewirtschafteten Flächen liegt damit bei rund 25 %. Für den Obstbau bedeutet das: bereits jeder dritte Hektar Obstbaufläche wird in Österreich biologisch bewirtschaftet. Insgesamt liegt Österreich, bezogen auf den Anteil der biologisch bewirtschafteten Fläche an der landwirtschaftlich genutzten Fläche, nach wie vor an der Spitze aller EU-Staaten.

Garantiert gentechnikfrei

Kontrolliert biologisch gewachsenes Obst und Gemüse ist gentechnikfrei und wird ohne chemisch-synthetische Dünge- und Pflanzenschutzmittel kultiviert. Verarbeitete Produkte aus Obst und Gemüse dürfen nur dann als „biologisch“ oder „Bio“ bezeichnet werden, wenn mindestens 95 % der Gesamtbestandteile aus biologischer Produktion kommen. Zahlreiche Studien belegen, dass Bio-Obst und Gemüse tendenziell mehr Vitamine und Mineralstoffe, wie Vitamin C, Magnesium, Eisen oder Phosphor, enthält, gleichzeitig bleibt der Geschmack natürlich und unverfälscht. Biobäuerinnen und -bauern, VerarbeiterInnen, LieferantInnen und HändlerInnen werden jährlich von staatlich autorisierten Stellen streng kontrolliert.

Obst und Gemüse
© Pixabay

Herausforderungen der heimischen Obst- und Gemüselandwirtschaft

Diverse klimatische Ereignisse wie Spätfrost, Hitze- und Dürrewellen, Überflutungen oder auch Wind beeinflussen die heimische Obst- und Gemüsevegetation und deren Ernten. Das Frühjahr ist die entscheidende Zeit für deren Wachstum und den weiteren Saisonverlauf.

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Ist die Wetterlage in dieser Zeit sehr trocken, hat dies Wachstumsverzögerungen und Ausfälle zur Folge. Kältephasen im Frühjahr führen wiederrum zu Startschwierigkeiten von wärmeliebenden Kulturen wie Kürbis, Zucchini oder Bohnen. Vor allem Spätfrost kann den Obst-, Gemüse- und Weinbau schwer schädigen. Ist es im Frühjahr zu nass, kann es zu Staunässen kommen – das Saatgut wird ausgewaschen oder verfault in der Erde, darüber hinaus kommt es zu Schneckenbefall. Im Sommer begünstigt zu viel Regen dann das Auftreten von Kraut- und Braunfäule bzw. falschem Mehltau bei Kartoffeln und Tomaten.

Auch wärmeliebende Schädlinge stellen eine Bedrohung der heimischen Obst- und Gemüselandwirtschaft dar. Besonders stark betroffen sind das niederösterreichische Weinviertel und Marchfeld, sowie das Burgenland, Teile der Steiermark, Tirol und Kärnten.