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RatgeberBau- und Dämmstoffe

  • 80 %

    Heizkosteneinsparung durch Sanierung und Einbau effizienter Wärmedämmung

  • 30 %

    Energieeinsparung durch Fensteraustausch

  • 90 %

    Beton-Recyclingrate in Österreich

Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Produkten, die im Hausbau Anwendung finden. Sie unterscheiden sich nicht nur im Preis, sondern auch der Langlebigkeit und Energieeffizienz in der Produktion sowie Verwertung. Erfahrene Planerinnen und Planer beziehen diese Aspekte in die Auswahl mit ein und können sicherstellen, dass Ihr Haus aus möglichst nachhaltigen Stoffen gebaut wird. Trotzdem kann es sinnvoll sein, auch selber den Überblick zu behalten und die grundlegenden Vor-und Nachteile der Bau- und Dämmstoffe zu kennen.

Nachhaltige Bau- und Dämmstoffe kaufen – worauf Sie achten sollten

  • Ökologische und schadstoffgeprüfte Bauprodukte
    • Bevorzugen Sie ökologische und schadstoffgeprüfte Bauprodukte.
    • Sie erkennen sie an Gütezeichen, wie dem Österreichischen Umweltzeichen, dem Blauen Engel oder dem IBO-Prüfzeichen. Damit wird sichergestellt, dass die Bauprodukte unabhängig geprüft wurden, strenge Qualitätsstandards erfüllen und laufend dem aktuellen Stand der Technik angepasst werden.
    • Baustoffe aus nachwachsenden Rohstoffen, wie z.B. Holz, sind besonders zu empfehlen.
    • Achten Sie auf die Schadstofffreiheit aller Produkte im Haus: Das garantiert eine gesunde Raumluft und steigert Ihr Wohlbefinden.
    • Besonders wichtig ist die Nutzung von ökologischen Farben und emissionsarmen Imprägnierungen sowie die Vermeidung von Klebstoffen.
    • Besondere Beachtung sollte hier den Wandbelägen, Tapeten und Bodenbelägen geschenkt werden.
  • Verzicht auf chemische Lösungsmittel
    • Vermeiden Sie Produkte mit chemischen Lösungsmitteln: Auch Beschichtungen auf Basis von Naturharz bzw. Leinöl können chemische Lösungsmittel enthalten, die nicht sehr umweltschonend in der Anwendung sind. Besser ist die Verwendung von Produkten, die Wasser als Lösungsmittel verwenden.
    • Achten Sie auch auf einen niedrigen Anteil an ätherischen Ölen und Glykolen in Lacken, Lasuren und Imprägnierungen.
  • Österreichische Herkunft
    • Bevorzugen Sie heimische Produkte.
    • Durch die regionale Herstellung werden die Transportwege verkürzt und die Ökobilanz verbessert.

Labels und Gütezeichen für Baustoffe (4)

Wohnzimmer
© Unsplash

Gesundes Wohnklima

Denken Sie beim Haus bauen auch daran, dass das Haus zu einem späteren Zeitpunkt vielleicht umgebaut oder abgerissen werden könnte. In diesem Fall ist es wichtig, dass die verwendeten Materialien einfach entsorgt und recycelt werden können. Verbundkonstruktionen beispielsweise erschweren diese Vorgänge.

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Denken Sie beim Innenausbau daran, dass die verwendeten Materialien Ihr Wohnklima beeinflussen. Materialien, die im Innenausbau verwendet werden, können eine Reihe von Schadstoffen an die Innenraumluft abgeben.

Schadstoffarme Baustoffe

Verzichten Sie auf PVC-haltige Baustoffe, greifen Sie zu emissionsarmen Holzwerkstoffen (am besten aus nachhaltiger Forstwirtschaft) und informieren Sie sich, welche Farben und Lacke umweltschonende und schadstoffarme Eigenschaften haben. Lüften Sie während der Arbeiten in Innenräumen und in den ersten Wochen danach gründlich. Es empfiehlt sich, die Räume während dieser Zeit nicht zu benützen. Dies gilt auch dann, wenn keine Gerüche mehr vorhanden sind.

Schadstoffmessung durch Fachkräfte

Um die tatsächliche Belastung der Raumluft durch chemische Substanzen wie Formaldehyd, Holzschutzmittel-Inhaltsstoffe oder Lösungsmittel festzustellen und eine Verbesserung der Situation herbeizuführen, empfiehlt sich eine Schadstoffmessung. Diese Messungen erfordern spezielle Kenntnisse und werden daher von ausgebildeten Fachkräften durchgeführt.

Wärmedämmung
© Unsplash

Die richtige Wärmedämmung

Die effektivste Art Energie und Kosten zu sparen, ist der Einbau einer effizienten Wärmedämmung. Welche Form der Wärmedämmung für den konkreten Fall die besten Ergebnisse erzielt, kann von erfahrenen Planerinnen und Planer bzw. Energieberaterinnen und Energieberatern eingeschätzt werden.

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Besonders wichtig ist, dass umweltschonende Produkte eingesetzt werden. Solche Produkte haben einen niedrigen Energieaufwand in der Herstellung, werden umweltschonend verarbeitet und behandelt, beinhalten keine Schadstoffe und sind langlebig. Besonders zu empfehlen sind Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen. Viele dieser Dämmstoffe sind entsprechend zertifiziert, etwa mit dem Österreichischen Umweltzeichen oder dem Blauen Engel.

Flachs

Ein gutes Beispiel für einen Dämmstoff aus nachwachsenden Rohstoffen ist Flachs. Zur Herstellung werden die Flachsfasern zu Faserbahnen verfilzt und mit Naturkleber verklebt. Die Herstellung gilt als besonders energiesparend. Wärmedämmungen aus Flachs sind besonders diffusionsoffen, das heißt sie nehmen Feuchtigkeit gut auf und geben sie wieder ab. Damit trägt die Dämmung auch zur Regulierung des Raumklimas bei. Ein weiterer Vorteil ist die unkomplizierte Entsorgung, die keine Schadstoffe freisetzt. Allerdings ist diese Form der Wärmedämmung nicht für alle Anwendungen geeignet und ist zudem recht teuer.

Kork

Eine Alternative dazu ist die Dämmung mit Kork. Sie wird aus der Rinde der Korkeiche hergestellt und ist damit auch als nachwachsender und umweltschonender Dämmstoff einzustufen. Korkdämmungen sind in der Lage große Mengen an Energie zu speichern und sind sie nicht so empfindlich bei Feuchteeinwirkung. Das macht sie besonders langlebig. Zu beachten ist allerdings, dass es sich bei Kork um kein heimisches Erzeugnis handelt. Die langen Transportwege verschlechtern die Ökobilanz beträchtlich.

Hanf

Ein weiteres umweltfreundliches Dämmmaterial ist Hanf. Dämmmatten dieser Art bestehen neben der Faser selbst nur aus einer Bindefaser und eventuell aus Zuschlagstoffen, die den Brandschutz verbessern. Das macht die Herstellung und Verarbeitung sehr einfach. Auch die Recyclierbarkeit und die biologische Abbaubarkeit ist zu 100% gegeben.

Holzfaserdämmplatten

Die Nutzung von Resthölzern der Sägeindustrie zur Herstellung von Holzfaserdämmplatten vereint viele Vorteile. Zum einen ist die Ökobilanz als sehr gut einzustufen, da bei der Herstellung bis zu 96 Prozent der Holzfasern aus Recyclingprozessen stammen. Dabei ist die Festigkeit durch die holzeigenen Naturharze gegeben und es sind keine Zuschlagstoffe nötig. Vor allem die Herstellung von Platten im Trockenverfahren verbraucht sehr wenig Energie. Als Bindemittel werden hierfür Polyurethan-Klebstoffe eingesetzt. Im Gegensatz dazu werden im Nassverfahren keinerlei Zusatzstoffe benötigt und die Dämmplatte besteht fast zu 100 Prozent aus Holzfasern.

Schafwolle

Die Dämmung mittels Schafwolle ist besonders für Holzkonstruktionen sehr zu empfehlen. Dieser Dämmstoff kann nämlich große Mengen an Feuchtigkeit aufnehmen ohne dass die Dämmwirkung nachlässt. Ein weiterer Vorteil ist der hohe Keratin-Gehalt der Schafwolle. Dadurch können Schadstoffe aus der Raumluft aufgenommen und neutralisiert werden. Allerdings muss die Schafwolle vor dem Einbau sowohl mit Motten- als auch Käferschutzmittel behandelt werden. Hier sollte unbedingt auf ökologische Varianten gesetzt werden.

Stroh

Auch die Dämmung mittels Stroh findet erneut Eingang in den ökologischen Hausbau. Hierbei ist vor allem die weitreichende Verfügbarkeit ein großer Vorteil. Um die Langlebigkeit zu garantieren ist jedoch unbedingt auf den richtigen Feuchtegehalt zu achten. Übermäßige Feuchte kann hier schnell zu Bauschäden führen. Auch bei Hitzeeinwirkung ist loses Stroh sehr empfindlich. Durch den Einbau von dichten Strohplatten wird dieser Nachteil jedoch stark minimiert.

Zellulosedämmstoffe

Dämmstoffe aus recycltem Zeitungspapier bezeichnet man als Zellulosedämmstoffe. Zur Herstellung wird das Altpapier in seine einzelnen Fasern aufgeteilt und anschließend mit Borsalzen oder Ammoniumpolyphosphaten vermischt. Das dient zum Schutz vor Brand, Ungeziefer und Mäusen. Um die Zellulose zu stützen, werden Fasern aus Kunststoffen, Stärke oder Jutegarn eingesetzt. Auch Bindemittel aus Ligninsulfonat, Aluminiumsulfat oder Tallharz kommen dabei zum Einsatz.

Weitere Informationen dazu finden Sie in der Produktedatenbank von www.topprodukte.at, in den Broschüren Nachhaltig Bauen des österreichischen Umweltzeichens und Dämmstoffe richtig eingesetzt der Umweltberatung.