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RatgeberMilch und Milchprodukte

  • 75,9 l

    jährlicher Pro-Kopf-Verbrauch Milch in Österreich

  • 543.000

    Milchkühe gibt es in Österreich

  • 18,5 %

    der heimischen Milch ist Biomilch

Milch und deren Erzeugnisse wie Butter, Käse oder Joghurt spielen in der globalen Ernährungsindustrie eine wichtige Rolle – und der weltweite Verbrauch steigt jährlich um etwa 2 %. Auch in Österreich zählt die Milchwirtschaft zu den bedeutendsten Wirtschaftszweigen der Landwirtschaft. Die rund 40.000 heimischen Bäuerinnen und Bauern, die direkt von der Milcherzeugung leben, leisten einen wertvollen Beitrag zum Erhalt unserer Kulturlandschaft.

Nachhaltige Milch und Milchprodukte einkaufen – worauf Sie achten sollten

  • Biologische Produktion
    • Die Bio-Garantie beim Kauf von Milchprodukten bieten Labels und Gütezeichen wie das EU-Bio Logo, AMA-Biosiegel, BIO Austria, Austria Bio Garantie und Bio-Handelsmarken.
    • Beachten Sie Bio-Zertifikate auch bei Milchersatzprodukten oder Lebensmittel aus Soja.
  • Österreichische Herkunft
    • Bevorzugen Sie Milch und Milchprodukte aus Ihrer Region.
    • Sie unterstützen damit Klein- und Mittelbetriebe in Ihrer Nähe.
    • Sie sparen CO2 durch die kürzeren Transportwege.
    • Achten Sie besonders bei Käse auf die Herkunft: Hier gibt es immer noch einen hohen Importanteil, oft aus Ländern mit niedrigeren Qualitäts- und Umweltstandards als in Österreich.
  • Grad der Verarbeitung und Zusatzstoffe
    • Rohmilch muss gemäß EU-Hygieneverordnung vor dem Verzehr abgekocht werden. Hierbei werden allerdings mehr Nährstoffe zerstört als beim Pasteurisieren.
    • Fruchtjoghurts und Sauermilchprodukte mit geringem Fettanteil verleiten zu der Annahme, dass es sich um besonders kalorienarme Produkte handelt. Allerdings enthalten eben diese Produkte häufig viel Zucker sowie Zusatzstoffe und Emulgatoren.
  • Richtige Lagerung
    • Damit Milchprodukte möglichst lange haltbar bleiben, muss die Kühlkette durchgehend eingehalten werden. Dadurch können diese auch über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus genießbar bleiben.
Kuh im Sonnenschein auf der Wiese
© Unsplash

Molkereiwirtschaft in Österreich

Die Österreicherinnen und Österreicher konsumieren viel Milch. Knapp 40 % der Bevölkerung verwenden täglich Produkte aus Kuh-, Schaf-, oder Ziegenmilch – am häufigsten wird Milch als Beimischung im Kaffee oder Tee verwendet sowie zum Kochen und Backen. Insgesamt liegt der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch bei 75,9 Liter Konsummilch, 1,1 Liter Kondensmilch, 22,3 Kilogramm Käse, 11,6 Kilogramm Joghurt und Sauermilcherzeugnisse, 8 Kilogramm Obers und Rahm sowie bei 5,4 Kilogramm Butter. Pro Haushalt werden pro Monat durchschnittlich 23,40 Euro für Milch und Milchprodukte ausgegeben, wovon 40 % auf den Kauf von Käse entfallen.

Schüssel mit Müsli und Milch
© Pixabay

Weltweit wachsende Milchproduktion

Weltweit steigt der Verbrauch an Milchprodukten kontinuierlich um rund 2 % pro Jahr an. Insbesondere das Wachstum der Weltbevölkerung sowie der steigende Pro-Kopf-Verbrauch beeinflussen diese Entwicklungen. Das größte Konsumwachstum ist für Südostasien, den Mittleren Osten und Afrika prognostiziert. Eine Sonderstellung nimmt Indien als größtes milcherzeugendes Land ein, dessen Pro-Kopf-Verbrauch bereits in den letzten Jahren rasant angestiegen ist.

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Die größten Milchproduzenten Europas sind Frankreich und Deutschland. Den größten Trinkmilchverbrauch hat Finnland mit 129,9 Kilogramm, gefolgt von Irland mit 112,2 Kilogramm. Trends wie gentechnikfreie Produktion oder regionale Herkunft, ebenso wie laktosefrei, bio, vegan sowie Verpackung, Portionsgrößen und To-Go-Produkte spielen eine immer wichtigere Rolle.

Milch in Glasflasche
© Pixabay

Biologische Milch

Große natürliche Futterflächen, frische Luft, viel Bewegung und ausgewogenes Futter prägen die biologische Tierhaltung und beeinflussen auch direkt die Qualität der Frischmilch und den Geschmack: Die Bio-Milch enthält einen höheren Anteil an Vitaminen und hat einen um 40-90 % größeren Anteil an hochwertigen Fettsäuren. Die Österreicherinnen und Österreicher sind im internationalen Milchvergleich Bio-Spitzenreiter, mit einem Bio-Milchanteil von rund 18,5 % und fast 510 Millionen Liter Bio-Milch, die von mehr als 115.000 Bio-Kühen jährlich produziert wird. Wer biologische Milchprodukte konsumiert, unterstützt nicht nur die artgerechte Tierhaltung sondern auch die Pflege der Kulturlandschaft. Bei der biologischen Milchproduktion kommen auf einen Liter Milch rund drei Quadratmeter Weidefläche.

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In der biologischen Milchproduktion werden Kühe hauptsächlich mit Gras, Klee und Heu gefüttert, das laut EU-Bio-Verordnung 60 % der täglichen Futterration ausmachen muss. Gedüngt werden darf auf Bio-Milchviehbetrieben nur mit organischen Mitteln wie Kuhmist, Jauche oder Gülle. 60 % der Futtermittel müssen aus dem eigenen Betrieb stammen. Produzenten von Bio-Milch und Milchprodukten werden mindestens einmal jährlich von staatlich autorisierten Kontrollstellen geprüft.

Glas wird mit Milch aufgefüllt
© Pixabay

Heumilch

Milchkühe, die mit mindestens 75 % Raufutter im Jahr sowie ausschließlich mit Heu gefüttert werden, geben die sogenannte Heumilch. Die Fütterung mit Heu fördert aufgrund seiner Struktur die Verdauung der Tiere. Dabei dürfen die Milchbauern kein Futter aus Silagen verwenden. Die Bezeichnung „Heumilch“ oder „aus Heumilch hergestellt“ auf Frischmilch und Milchprodukten allein garantiert noch keine biologische Produktion, denn Heumilch gibt es aus konventioneller und biologischer Landwirtschaft. Bio-Heumilch muss die Bio-Vorgaben und zusätzlich die Punkte des Heumilch-Regulativs erfüllen, das unter anderem eine Ganzjahresanbindehaltung verbietet.

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Nach Angaben der ARGE Heumilch verarbeiten 60 österreichische Molkereien, Käsereien und Sennereien Heumilch, die 15 % der gesamten in Österreich angelieferten Milch ausmacht. Heumilch aus kontrolliert biologischer Produktion wird zusätzlich durch Bio-Labels wie dem AMA-Biosiegel, dem BIO-Austria-Logo und dem EU-Bio-Logo gekennzeichnet.

Milchkannen
© Pixabay

Milchsorten und deren Haltbarkeit

Im Handel sind unterschiedliche Milchsorten erhältlich, die sich insbesondere von der Haltbarkeit und der Aufbewahrung unterscheiden: Rohmilch, Frischmilch, Länger-Frisch-Milch und Haltbarmilch.

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  • Die Milchsorte, die direkt zum unmittelbaren Genuss oft direkt am Hof angeboten wird ist die sogenannte Rohmilch.
  • Bei Länger-Frisch-Milch-Produkten verlängert sich durch die Wärmebehandlung das Mindesthaltbarkeitsdatum auf bis zu 25 Tage. Die Milch wird durch Pasteurisierung und Wärmebehandlung länger haltbar gemacht.
  • Dies trifft auch auf die sogenannte Frischmilch zu, bei der allerdings zusätzlich keine Mikro- und Tiefenfiltration erlaubt ist, weshalb das Mindesthaltbarkeitsdatum bei maximal neun Tage nach der Wärmebehandlung liegen darf.
  • Haltbarmilch ist eine der Milchsorten, die ultrahocherhitzt wird und dadurch mehrere Monate sogar ungekühlt gelagert werden kann.

Für alle Milchsorten gilt: Nach dem Öffnen kühl lagern und innerhalb von ein paar Tagen verbrauchen.