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KategorienWissenswertKaffeegenuss mit gutem Gewissen

Der Kaffeekonsum hat in Österreich ein neues Rekordhoch erreicht – für 88 Prozent aller Österreicher:innen ist Kaffee das Lieblingsgetränk. Worauf sollte man achten, wenn man Kaffee mit gutem Gewissen genießen will? Wir geben Antworten.

Kaffeekonsum erreicht neues Rekordhoch

Beim Kaffeekonsum liegt Österreich im europäischen Spitzenfeld – 2 bis 3 Tassen pro Tag oder 162 Liter pro Jahr trinkt jede:r Österreicher:in im Schnitt. 88 Prozent aller Österreicher:innen bevorzugen Kaffee gegenüber anderen Getränken. Das vermehrte Home-Office hat den Kaffee-Konsum in den letzten Jahren sogar noch weiter erhöht und führte zu einem neuen Rekordhoch insbesondere bei den Jüngeren.[1] Bei der Kaufentscheidung steht bei Kaffeetrinker:innen der Geschmack an erster Stelle (95 Prozent), gefolgt vom Preis-Leistungs-Verhältnis (58 Prozent). Immerhin spielen für 60 aber auch faire Produktionsbedingungen und nachhaltiger Anbau eine Rolle. [2] 

Bio und fair muss nicht teuer sein

Dass Kriterien wie Geschmack, Fairness, Ökologie und Preis nicht im Widerspruch zueinander stehen, sondern im Gegenteil durchaus Hand in Hand gehen illustriert eine Studie des Vereins für Konsumentenschutz. Dieser hat 22 im Handel erhältliche Kaffeemarken getestet – die Testsieger, die hinsichtlich Geschmack und Schadstoffbelastung am meisten überzeugen konnten, sind allesamt Bio- und Fairtrade-Produkte und weisen zudem ein gutes Preis-Leistungsverhältnis auf.

Wie erkennt man nachhaltigen Kaffee?

Für Konsument:innen ist es nicht immer einfach, die unterschiedlichen Labels auf Kaffeeverpackungen zu durchblicken. Verschiedene Labels geben Auskunft über soziale Aspekte wie faire Produktionsbedingungen (z.B. Fairtrade-Siegel), ökologische Aspekte und Anbaumethode (z.B. Bio-Qualität), aber auch nachhaltige Verpackung. Dabei gilt es aber zu beachten: „Fair muss nicht bio bedeuten und umgekehrt ist bio nicht gleich fair“. Produkte aus fairem Handel erkennt man im Allgemeinen neben anerkannten Labels des fairen Handels, auch am Label der World Fair Trade Organization oder am Verkauf in Weltläden. Biolabels deklarieren biozertifizierte Ware – Kaffee aus Bioanbau zeichnet sich durch den Verzicht auf Gentechnik, das Verbot von Pflanzenschutzmitteln und Düngern, die die Umwelt belasten und den Schutz von Boden, Wasser und Luft aus. Zudem wird Kaffee statt in Monokulturen in Mischkulturen angebaut, was Boden und Umwelt schont. Einer Umfrage des österreichischen Kaffeeverbands zu Folge ist für mehr als 60 Prozent der Befragten das Thema Nachhaltigkeit beim Einkauf von Kaffee bereits „sehr wichtig“ oder „eher wichtig“ – beim Außer-Haus-Konsum nannte rund die Hälfte aller Teilnehmenden Nachhaltigkeit als wichtiges Kriterium. Nur rund 9 Prozent erachteten Nachhaltigkeit als nicht wichtig. Das Fairtrade-Siegel ist bei Kaffee bereits flächendeckend bekannt, an zweiter Stelle folgt Bio-zertifizierte Ware.

Was heißt „Direct Trade“?

Im konventionellen Handel sind viele Stellen zwischengeschaltet, bis die Kaffeebohne aus Äthiopien, Brasilien oder Indien dann tatsächlich in der Tasse landet, was die lückenlose Nachvollziehbarkeit in der Wertschöpfungskette erschwert und mitunter zu Lasten der Kaffeebauern geht. Unabhängige, oftmals kleinere (Spezialitäten-)Röstereien setzen deshalb zunehmend auch auf direkten Handel („Direct Trade“) was dann auch auf der Produktverpackung vermerkt ist. Das heißt eigentlich nichts anderes, als dass die Bohnen direkt vom Bauern importiert werden und die Röster mit den Farmern im Ursprungsland persönlich in Kontakt stehen, was die Transparenz hinsichtlich Anbau, Qualität, aber auch faire Entlohnung erhöht. In dem Zusammenhang setzt sich die Specialty Coffee Association (SCA) dafür ein, Standards für den Kaffeeanbau sowie das Rösten und Zubereiten von Kaffee zu etablieren. Viele Akteurinnen und Akteure in der Kaffeebranche haben sich deren offenen Brief für mehr Transparenz angeschlossen und veröffentlichen in regelmäßigen Abständen Transparenzberichte.

Coffee to go and come back

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[1] falstaff.at: Kaffeereport 2021, Juni 2021