Diese Seite nutzt Cookies. Durch die fortgesetzte Benützung der Seite stimmen Sie der Cookienutzung zu. Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie in derDatenschutzerklärung.

KategorienWissenswertUmweltfreundliche(re) Sportartikel

Zum Sport gehört auch die entsprechende Kleidung dazu. Abseits von synthetisch hergestellten Kunstfasern können sportliche Hosen, Shirts oder Outdoor-Artikel aber auch aus Recycling- oder alternativen Materialien wie Holz, Wolle oder Seide bestehen.

Die Textil- und Bekleidungsindustrie zählt zu den größten Wirtschaftszweigen der Welt – und steht aufgrund der erhöhten Sensibilität der Konsumentinnen und Konsumenten hinsichtlich Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung stark unter Druck. Insbesondere bei Funktionskleidung müssen die Produkte zahlreiche Anforderungen erfüllen: Sie sollen wasserfest, schweißabweisend, dehnbar, leicht und atmungsaktiv sein sowie schnell trocknen.

Da Baumwolle nicht über all diese Eigenschaften verfügt, werden Hosen, Shirts oder Jacken für sportliche Aktivitäten meist aus Kunstfasern wie Polyester – also auf Erdölbasis beruhend – hergestellt. Neben der Synthetik werden per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) eingesetzt, die, wenn sie einmal in die Umwelt gelangt sind, nur mehr schwer abbaubar sind. Zudem macht auch das Prinzip der „Fast Fashion“ vor der Sportmodeindustrie nicht halt. Das heißt, dass die Kleidungsstücke nur etwa zehn Mal getragen werden, bevor sie im Abfall landen.

Kreislaufwirtschaft mit Recycling-Materialien

Aber es gibt auch Alternativen: Einige Produzentinnen und Produzenten von Funktionskleidung und Sportartikeln positionieren sich mit nachhaltigeren Konzepten und umwelt- sowie sozialverträglichen Produktionsbedingungen. Recycling nimmt dabei einen großen Stellenwert ein. Von den großen Sportketten bis kleineren Start Ups setzen immer mehr Unternehmen auf recyceltes Polyester, welches großteils aus Kunststoffflaschen gewonnen wird. Nachhaltige Polyestermaterialien sind jedoch um zehn bis 20 Prozent teurer als neu produzierte – demnach wird es bis zu einer kompletten Umstellung noch einige Jahre dauern. Manche Hersteller wie beispielsweise VAUDE verwenden Materialüberschüsse aus der Polyester-Herstellung zur Weiterverarbeitung zu feinem Polyester-Garn. Daraus können Rucksäcke oder Outdoor-Jacken hergestellt werden.

Alternative Rohstoffe

Auch neue Materialien können verwendet werden – wie zum Beispiel Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft bei den T-Shirts von Wjild. Im Gegensatz zu Baumwolle, werden in der Forstwirtschaft keine zusätzlichen Düngemittel oder Pestizide eingesetzt, welche starke Auswirkungen auf die Umwelt haben und zur Verschmutzung von Gewässern beitragen. Zudem müssen die Bäume nicht, wie Baumwolle, künstlich bewässert werden; dies kann insbesondere in niederschlagsarmen Regionen zu ökologischen Schäden führen. Ein weiterer Vorteil des Rohstoffes Holz liegt in der bis zu drei oder vier Mal geringeren Anbaufläche im Vergleich zu Baumwolle. Um ein T-Shirt auf Basis von Holz produzieren zu können, muss zuerst die Zellulose aus dem Holz extrahiert und filtriert und schließlich durch Spinndrüsen gepresst werden. Die daraus entstandenen Fasern werden danach zu Garn weitverarbeitet, welche die Grundlage für T-Shirts darstellt.

Wolle kann bis zu einem Drittel ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen und hält den Träger auch warm, wenn es feucht-kalt ist. Außerdem kann Wolle durch ihren chemischen Aufbau unangenehme Gerüche aufnehmen und binden und baut diese lediglich durch längeres Lüften in feuchter Umgebung wieder ab. Ein besonders optimales Gewebe für Funktionswäsche aus Naturfasern ist beispielsweise die Mischung von Merinowolle und Seide: Die Seide verstärkt die atmungsaktiven und wärmenden Eigenschaften der Wolle und macht das Tragegefühl noch angenehmer.

Langlebigkeit von Produkten

Manche Produzentinnen und Produzenten, wie zum Beispiel Patagonia, nehmen die gebrauchte Kleidung wieder zurück, um sie zu neuen Fasern oder Gewebe zu recyceln. Eine weitere Möglichkeit liegt darin, den Kundinnen und Kunden Reparatur- und Pflegeanleitungen zu geben oder ihnen dabei zu helfen, die alte Kleidung zu verkaufen oder zu tauschen.

Generell ist es für die Umwelt jedoch immer am besten, wenn man sich für hochwertige (und weniger) Produkte entscheidet, welche man länger verwenden und reparieren kann.

Quellen und weitere Informationen: