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RatgeberTipps für nachhaltigen Eier-Konsum

Bei rohen Eiern verrät der aufgedruckte Code die Art der Tierhaltung, das Herkunftsland bzw. das Mindesthaltbarkeitsdatum. Schwieriger bei der Nachverfolgung wird es bei verarbeiteten Produkten, in denen Eier enthalten sind z.B. als Volleipulver. Wer sichergehen möchte, dass die Eier aus einer tierfreundlichen Haltungsart stammen, greift zu Eiern aus biologischer Freilandhaltung.

1.    Konsumiere Eier in Maßen und greife auch mal zu pflanzlichen Alternativen

  • Rund 233 Eier verzehrt ein Mensch in Österreich im Schnitt pro Jahr – das entspricht vier bis fünf Eiern pro Woche und damit mehr als empfohlen, denn aus gesundheitlicher Sicht gelten bis zu 3 Eier pro Woche als Richtwert.
  • Konsumiere Eier daher in Maßen und greife auch mal zu pflanzlichen Alternativen.

Tipps für Ei-Alternativen: Als Bindemittel beim Backen funktionieren zum Beispiel auch ein paar Löffel Apfelmus oder Kichererbsenmehl super. Für herzhaftes Gebäck und Brot eignen sich Leinsamen als Zugabe. Anstelle von Eischnee lässt sich aus Kichererbsenwasser eine schaumige Masse, genannt „Aquafaba“, herstellen. Eine Alternative zu Eierspeise stellt z.B. „Srambled Tofu“ mit Hefeflocken und Kurkuma dar.

2.    Achte auf die Kennzeichnung und greife zu Bio-Eiern

  • Wenn du Eier isst, achte darauf, dass diese Bio-zertifiziert sind. Siegel wie das Bio Austria-Siegel, das AMA-Bio-Siegel oder das EU-Bio-Siegel kennzeichnen Eier aus kontrolliert biologischer Landwirtschaft. Das Demeter-Siegel gibt noch strengere Richtlinien vor, als die EU-Bio-Verordnung.
  • Der aufgedruckte Code auf dem Ei verrät dir die Form der Tierhaltung, das Herkunftsland und den Betrieb. Diese einheitliche Form der Kennzeichnung ist in allen EU-Ländern verpflichtend. Auf freiwilliger Basis kann auch das Mindesthaltbarkeitsdatum aufgedruckt sein.
  • Die Zahl am Anfang des Codes steht für die Haltungsform
    0 = biologische Landwirtschaft
    1 = konventionelle Freilandhaltung
    2 = Bodenhaltung
    3 = Käfighaltung*
    *Die mit Tierleid verbundene Käfighaltung ist seit Jänner 2020 in Österreich verboten, allerdings gilt das nur für rohe Eier; als verarbeitetes Produkt, dazu zählen auch gefärbte Eier, sind diese nicht kennzeichnungspflichtig. Leider stammt der Großteil der weltweit vermarkteten Eier noch immer von Hennen in Käfighaltung.
  • Die „Kontrollstelle für artgemäße Nutztierhaltung“ ist die wichtigste Kontrollstelle für Eier aus Freiland- und Bodenhaltung und prüft Eier und Eiprodukte vor Ort auf den Höfen und in weiterer Folge bei der Verpackung, Verarbeitung und Vermarktung. Grundsätzlich zählt die biologische Freilandhaltung zur derzeit tierfreundlichsten Haltungsart
  • Eier aus Österreich sind mit dem Kürzel „AT“ gekennzeichnet. Legehennenbetriebe in Österreich haben sich 2010 auf gentechnikfreie Fütterung und den Verzicht auf Soja aus Übersee geeinigt.
  • Am Ende des Codes findet sich außerdem ein siebenstelliger Zahlencode anhand derer du die Eier bis zum konkreten Betrieb bzw. Bauernhof zurückverfolgen kannst und zwar per Codecheck in der Eierdatenbank.
  • Zwischen biologischer und konventioneller Freilandhaltung gibt es Unterschiede beim Auslauf und bei der Anzahl der Tiere pro Quadratmeter, aber vor allem auch in der Fütterung der Tiere. Während reguläre Freiland-Hennen konventionelles Futter wie Getreide, Eiweißfuttermittel und Körnerleguminosen erhalten, besteht das Futter von Bio-Hennen zu 95% aus kontrolliert biologischen Inhaltsstoffen, ohne Pestizide, chemisch-synthetische Dünger und Gentechnik.
  • Bei verarbeiteten Bio-Lebensmitteln müssen auch die darin enthaltenen Eier aus Bio-Landbau stammen.
  • Insgesamt sind pro Bio-Stall maximal 3.000 Hennen erlaubt – jede Henne hat mind. 10 Quadratmeter Auslauf im Freien und Medikamente kommen nicht vorbeugend zum Einsatz. Manchmal werden Legehennen auch in mobilen Ställen gehalten, damit sich der Boden vom Scharren erholen kann.

3.    Meide Eier aus Käfig- und Bodenhaltung

Verzichte auf Billig-Eier oder Eier ohne eindeutige Kennzeichnung. Sind keine Bio-Eier verfügbar, greife notfalls zu Freilandeiern. Sie sind nach Eiern aus biologischer Haltung die zweitbeste Wahl, auch im Hinblick auf Tierwohl. Achte auch beim Auswärts-Essen auf die Herkunft der Eier bzw. frage im Zweifelsfall nach der Herkunft.

4.    Vorsicht bei verarbeiteten Produkten, die Ei enthalten

  • In vielen verarbeiteten Produkten wie Teig- oder Backwaren sind Eier in Form von Volleipulver enthalten. Tatsächlich verrät die Kennzeichnung bei diesen Waren nicht, woher die Eier stammen – hier ist also möglich, dass sie mit Käfighaltung und somit Tierleid in Verbindung stehen.
  • Auch gekochte bzw. gefärbte Eier gelten als verarbeitete Lebensmittel, somit muss auch hier die Erzeugungsart nicht ausgewiesen werden. Gefärbte Eier können zudem umstrittene Farbstoffe enthalten, die durch kleine Risse ins Innere gelangen können. Kaufe also im Zweifelsfall besser keine bereits gefärbten Eier sondern färbe diese selbst mit Naturfarben.

5.    Beziehe Eier von Erzeuger:innen deines Vertrauens

Wenn du bei Eiern auf Nummer Sicher gehen willst, beziehe sie von Bio-Höfen aus deiner Region bzw. von Bauernmärkten und Erzeuger:innen deines Vertrauens.

Männliche Küken

  • Männliche Küken

    Bisher wurden männliche Küken oft getötet und danach einfach entsorgt, weil sie keine Eier legen können bzw. ihre Aufzucht weniger rentabel ist, als bei weiblichen Küken. In Österreich ist dieses zwecklose Töten von männlichen Küken nun seit 2022 verboten. Männliche Küken finden in konventionellen Betrieben zumindest als Futter für Zoos Verwendung. In österreichischen Biobetrieben (und in einigen der Freilandhaltung) hat man sich im Rahmen einer Branchenvereinbarung geeinigt, männliche Küken mit-aufzuziehen und zu mästen.

    Henne im Freien