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NCP (Nature-Care-Product-Standard)

Das Label kennzeichnet Non-Food-Produkte des täglichen Bedarfs (wie Reinigungsmittel, Spielzeuge, aber keine Lebensmittel), die aus natürlichen Ursprungsmaterialien bestehen und die Umwelt nicht unnötig belasten.

Qualitäts-Check

  • Anspruchsvoll
      3 von 3 erfüllt
  • Unabhängig
      3 von 3 erfüllt
  • Kontrolliert
      3 von 3 erfüllt
9 von 9
Qualitätskriterien erfüllt
  • Anspruchsvoll
    • erfüllt

      Geht über gesetzliche Mindeststandards hinaus und es sind keine Verletzungen dagegen bekannt

    • erfüllt

      Überarbeitet regelmäßig die Vergabekriterien

    • erfüllt

      Verleiht Zertifizierung erst nach Kontrolle

  • Unabhängig
    • erfüllt

      Unabhängige und kompetente Entwicklung der Vergabekriterien

    • erfüllt

      Zeichengeber, Zeichennehmer und Zertifizierungsstellen sind voneinander unabhängig

    • erfüllt

      Zielsetzung, Trägerschaft und Kriterien sind öffentlich zugänglich

  • Kontrolliert
    • erfüllt

      Regelmäßige und umfassende Kontrolle der Einhaltung der Vergabekriterien

    • erfüllt

      Externe Dritte kontrollieren die Einhaltung der Vergabekriterien

    • erfüllt

      Nachbesserungen und Sanktionen bei Nicht-Einhaltung der Vergabekriterien

Nachhaltigkeits-Tipp

Der Rückgriff auf Produkte ohne Mikroplastik schont die Umwelt – besonders durch Waschmittel und Kleidung gelangt viel davon in den ökologischen Kreislauf.

Was das Label verspricht

Hygieneprodukte

Hygiene & Kleidung

Schule & Kinder

Spielzeug

Beschreibung

Ziel des seit 2015 bestehenden NCP-Standards ist,  Produkte für Verbraucher kenntlich zu machen, die unter ökologischen Gesichtspunkten hergestellt wurden.

Da die EU-Öko-VO nur für Lebensmittel und nicht verarbeitete landwirtschaftliche Erzeugnisse gilt, besteht für den ökologischen non-food-Bereich noch Regelungsbedarf. Die Gesellschaft für angewandte Wirtschaftsethik vergibt das Siegel an Produkte, die so „nachhaltig wie möglich“ hergestellt wurden. Eine Expertengruppe überarbeitet regelmäßig den Standardkatalog.

Der NCP-Standard umfasst insbesondere Wasch- und Reinigungsmittel, Düngemittel, Pflanzenstärkungsmittel und Pflanzenschutzmittel. Da eine Pflege im weiteren Sinne niemals losgelöst von ihren Umweltauswirkungen betrachtet werden kann, regelt der Standard Anforderungen an Inhaltsstoffe und Herstellverfahren im Einklang mit der Natur. Ihm liegen die Vorgaben der EU-Öko-VO 834/2007 und 889/2008 zu Grunde.

Der NCP-Standard setzt die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmung insbesondere in Bezug auf Verordnung (EG) 648/2004 (Detergenzienverordnung) und ihre Änderungen insbesondere in Bezug auf die Umweltverträglichkeit von Wasch- und Reinigungsmitteln, Verordnung (EG) 528/2012 (Biozidverordnung), Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) sowie Verordnung (EG) 1907/2006 (REACH), DüMV, PflSchG mit PflStM, voraus. Die Anforderungen des NCP-Standard gehen über diese deutschen Verordnungen hinaus.

Aktuell schließt das auch synthetische Tenside aus, welche meist aus Erdöl gewonnen werden. Zwar müssen Tenside laut EU-Verordnung biologisch abbaubar sein, doch das betrifft nur die Oberflächen- und nicht die Endabbaubarkeit. Weil Erdöl-Tenside schwer abbaubar sind, können Kläranlagen sie oft nicht herausfiltern. So gelangen sie in Flüsse und Seen, wo sie Wasserlebewesen gefährden.

Produkte, die mit dem NCP-Siegel ausgezeichnet sind, dürfen Inhaltsstoffe auf Palmöl-Basis nur verwenden, wenn es keine nachhaltige Alternative gibt. Auch die Verpackung muss  wiederverwendbar oder recyclebar sein.

Kriterien im Detail

Die wichtigsten Kriterien des NCP-Labels im Überblick:

  • Inhaltsstoffe aus pflanzlichem und/oder tierischem Ursprung
  • frei von Mikroplastik
  • frei von synthetischen Silikonen und Tensiden
  • kein Einsatz von Gentechnik
  • keine Tierversuche (außer gesetzlich verpflichtende)
  • Vermeidung von Palmöl
  • recycelbare Verpackung

Es dürfen nur die im NCP-Standard genannten Rohstoffe, ihre Herstellverfahren und Extraktions- sowie Hilfsmittel verwendet werden. Eine Positivliste zählt die erlaubten Rohstoffe für Biozide und Pflanzenschutzmittel auf. Für Biozide muss eine Risikobewertung durchgeführt worden sein. Tierversuche sind im Zusammenhang mit der Herstellung und dem Vertrieb NCP-zertifizierter Produkte nicht gestattet, mit Ausnahme von Wirksamkeitsstudien biozidwirksamer Rohstoffe.

  • Eingeschränkter Einsatz von schädlichen Inhaltsstoffen
  • Verbot bestimmter Inhaltstoffe: Stoffe petrochemischen Ursprungs, mit Ausnahme der Rohstoffe gemäß Positivliste für spezielle Produktgruppen wie Biozide, Pflanzenschutzmittel, Spülmaschinentabs, Bleichmittel und Produkte nach DIN EN 71-7, schwer aerob abbaubare organische Stoffe und anaerob nicht abbaubare organische Stoffe, die in der DID-Liste der EU-VO EcoLabel gelistet sind,  Tenside aus Koniferen-Harz, EDTA-Komplexbildner, Glutaraldehyd, Formaldehyd oder Formaldehydabspalter und halogenorganische Verbindungen sind verboten. Gentechnisch veränderte Organismen (GVO) sind in der Produktion und im Endprodukt nicht erlaubt. Es dürfen ausschließlich Naturstoffe, modifizierte Rohstoffe, naturidentische Rohstoffe und naturidentische Biozide eingesetzt werden.
  • Aus nachwachender Bewirtschaftung: Pflanzliche Naturstoffe müssen soweit verfügbar aus zertifiziert ökologischem Ausgangsmaterial stammen. Rohstoffe auf der Basis von Palmöl, die nicht vermeidbar sind, müssen nach Möglichkeit aus nachhaltigem Anbau stammen.
  • Umweltschonende Verpackung: NCP-zertifizierte Produkte werden nur in umweltfreundlichen Verpackungen in den
    Verkehr gebracht. Dies können Mehrwegverpackungen sein oder Einwegverpackungen aus recyclingfähigem Material, wie beispielsweise Glas, PE und PP Plastik, Kartonagen, Papier oder Metall. Falls Einzelverpackungen mit wasserlöslicher Folie verwendet werden, besteht die Folie nicht aus PVA. Nachfüllpackungen und Systeme zum Wiederbefüllen sind dem Handel bzw. CoopInitiativen bei Bedarf zum Zweck der Minimierung von Verpackungen anzubieten. Auf der Verpackung müssen alle Inhaltsstoffe (auch Ausgangsstoffe der Inhaltsstoffe) per Volldeklaration in Alltagssprache angegeben werden.

Neben dem einfachen NCP-Siegel gibt es das gleiche Siegel noch mit dem Zusatz „vegan“. Dafür müssen Hersteller das Produkt weder aus, noch durch tierische Bestandteile produzieren.

Ein NCP-zertifiziertes Produkt darf zusätzlich als „Bio Care Product“ oder „Organic Care Product“ ausgelobt werden, wenn mindestens 95 Prozent der Inhaltsstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs aus Öko-Anbau stammen.

Kontrolle

Produkte, die nach dem NCP Standard zertifiziert werden sollen, müssen einer zugelassenen Zertifizierungsstelle gemeldet werden. Unternehmen, die erstmalig Produkte anmelden, müssen zusätzlich ihre Unternehmensdaten angeben.

Anschließend erfolgt eine Vorprüfung der Inhaltsstoffe durch die Zertifizierungsorganisation. In einem sogenannten Erstaudit wird eine Maßnahmenbeschreibung erstellt, in der alle Maßnahmen zum Einhalten des NCP-Standards festgehalten werden. In einem Audit überprüft die Zertifizierungsstelle, ob die angemeldeten Produkte die Kriterien einhalten und erstellt einen Bewertungsbericht, der die Grundlage für die Vergabe des Labels bildet. Die Gesellschaft für angewandte Wirtschaftsethik vergibt auf Grundlage dieses Berichts das Zeichen. Die Audits werden jährlich wiederholt.

Verstößt der Labelgeber gegen die Vergabekriterien, wird je nach Schwere eine Frist gewährt, um die Verstöße zu beheben. Diese kann bis zu zwölf Monaten lang sein. Werden Verstöße nicht behoben, wird das Label entzogen.

 

Vergabestelle

GfaW (Gesellschaft für angewandte Wirtschaftsethik GmbH)
Am Hopfenberge 1
37124 Rosdorf
+49 (0)551 30674834
Labelinhaber ist die Gesellschaft für angewandte Wirtschaftsethik UG (GfaW). Sie ist Mitglied bei der internationalen Vereinigung nachhaltiger Standardinhaber, der ISEAL Alliance.

https://gfaw.eu/ncp/

info@gfaw.eu

Kontrollstelle

EcoControl GmbH
Martinstraße 42 – 44,
73728 Esslingen am Neckar
Tel.: +49 (0) 7129/9329-66

https://www.ecocontrol.website/zertifizierung/

info@ecocontrol.online