Organic Content 100/blended Standard (OCS 100/ blended) Das Siegel wurde von Textile Exchange im Rahmen eines Stakeholderprozesses entwickelt. Es überprüft ob ein Endprodukt die Menge an biologisch angebauten Materialien enthält, reguliert aber nicht den Einsatz von Chemikalien und enthält keine sozialen Kriterien. Qualitäts-Check Details ausblenden Anspruchsvoll 3 von 3 erfüllt Unabhängig 3 von 3 erfüllt Kontrolliert 2 von 3 erfüllt 8 von 9 Qualitätskriterien erfüllt Details anzeigen Anspruchsvoll erfüllt Geht über gesetzliche Mindeststandards hinaus und es sind keine Verletzungen dagegen bekannt erfüllt Überarbeitet regelmäßig die Vergabekriterien erfüllt Verleiht Zertifizierung erst nach Kontrolle Unabhängig erfüllt Unabhängige und kompetente Entwicklung der Vergabekriterien erfüllt Zeichengeber, Zeichennehmer und Zertifizierungsstellen sind voneinander unabhängig erfüllt Zielsetzung, Trägerschaft und Kriterien sind öffentlich zugänglich Kontrolliert erfüllt Regelmäßige und umfassende Kontrolle der Einhaltung der Vergabekriterien erfüllt Externe Dritte kontrollieren die Einhaltung der Vergabekriterien nicht erfüllt Nachbesserungen und Sanktionen bei Nicht-Einhaltung der Vergabekriterien So funktioniert der Qualitäts-Check Nachhaltigkeits-Tipp Bei Kleidung und Textilien sind biologisch angebaute Materialien natürlich wünschenswert. Aber bevor du ein neues Kleidungsstück kaufst, frage dich immer, ob du das auch wirklich brauchst bzw. du dieses nicht auch Second Hand kaufen könntest. 11 Tipps für bewussten Modekonsum und nachhaltige Kleidung Was das Label verspricht Kleidung & Textilien Öffnen/Schließen Abwasseraufbereitung: nicht erfüllt Abwasseraufbereitung Produzierende Betriebe müssen ihre Abwässer aufbereiten. Artgerechte Tierhaltung: nicht erfüllt Artgerechte Tierhaltung Tierschutz bezogen auf Wollprodukte (u. a. kein Mulesing), Aus kontrolliert biologischem Anbau: erfüllt Aus kontrolliert biologischem Anbau Die Fasern stammen aus kontrolliert biologischem Anbau, d.h. kein Einsatz von Gentechnik, Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und leicht lösliche mineralische Düngermittel sowie Förderung von Artenvielfalt/Naturschutz. Eingeschränkter Einsatz von schädlichen Inhaltsstoffen: nicht erfüllt Eingeschränkter Einsatz von schädlichen Inhaltsstoffen Entlang der Produktionskette der Textilien (Stoffe, Fasern, Garne bis zur Konfektionierung) ist der Anteil an giftigen Lösungsmitteln, Weichmachern, Farbstoffen, Bleichmitteln etc. beschränkt. Einsatz von Recyclingmaterial: nicht erfüllt Einsatz von Recyclingmaterial Im Textil werden Sekundärrohstoffe zu einem bestimmten Prozentsatz eingesetzt Soziale Verantwortung: nicht erfüllt Soziale Verantwortung Produzierende Betriebe verpflichten sich zu besonderen Sozialleistungen, wie z.B. die Zahlung angemessener und fairer Preise entlang der Wertschöpfungskette sowie die Einhaltung der geltenden Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Umweltschonende Produktion: nicht erfüllt Umweltschonende Produktion Es werden an die Produktion gewisse Anforderungen gestellt, wie z.B. Grenzwerte für die Abluft- und Abwasseremissionswerte oder sonstige Umweltparameter. Verbot bestimmter Stoffe: nicht erfüllt Verbot bestimmter Stoffe Entlang der Wertschöpfungskette in der Textilbranche (insbesondere in den Prozessschritten des Färbens) sind bestimmte Stoffe verboten, wie z.B. halogenierte Carrier oder Schwermetallsalze. Labels vergleichenfür Kleidung & Textilien Ratgeber für Kleidung & Textilien Beschreibung Der Organic Content Standard (OCS) basiert auf den Anforderungen des Content Claim Standards (CCS), in dem eine Warenflusskontrolle über die gesamte Wertschöpfungskette gefordert wird (= Chain of Custody Certification). Der OCS dient folglich zur Überwachung und Überprüfung der Inhalte von biologisch angebauten Materialien in einem Endprodukt. Es wird dabei sowohl auf den Einsatz von Bio-Naturfasern als auch auf den Einsatz von Bio-Naturfasern als Beimischung gesetzt. Der Standard gewährleistet die Nachvollziehbarkeit des Bio-Naturfasereinsatzes und hilft Kontaminationen zu vermeiden. Nicht relevant sind hingegen Anforderungen an Produktionsprozesse, Chemikalien und Sozialverträglichkeit. Im Mittelpunkt stehen Rückverfolgbarkeit und Transparenz in der Produktionskette. Mit dem Organic Content Standard (OCS) aufbauend auf dem Content Claim Standard (CCS) können Unternehmen nachweisen, wie hoch der Anteil eines bestimmten Materials im Endprodukt ist. Ziel ist eine Erhöhung der ökologischen landwirtschaftlichen Flächen für Faserherstellung von 50% pro Jahr. Die Zertifizierung gemäß dem OCS dient als Einstieg in den Bio-Textilbereich, um in einem nächsten Schritt die GOTS-Zertifzierung zu erreichen. Die Produktionsökologie in der Textilverarbeitung wird bei dieser Zertifzierung nicht mitberücksichtigt. Kriterien im Detail Der OCS 100/ blended fordert den Einsatz von kba/ kbt-Naturfasern zu einem bestimmten Prozentsatz (95-100 % bei OCS 100 bzw. mindestens 5 % bei OCS blended). Der Standard schreibt eine transparente, nachvollziehbare Dokumentation, Separation, eindeutige Identifikation bezüglich des Einsatzes von Bio-Naturfasern vor. Der Einsatz der Bio-Fasern (selbst als Beimischung von geringen Anteilen) muss über alle Produktionsschritte, vom Spinnen über Weben, Stricken, auch dem Färben, Veredeln und Konfektionieren durch eine Warenflusszertifizierung sichergestellt werden. Im Gegensatz zu GOTS gibt es jedoch keine Anforderungen bezüglich Ausrüstung und Färbung. Auch Umweltmanagement-systeme und soziale Standards sind nicht vorgeschrieben. Allgemeine Kriterien für beide Standards Verwendung von zertifizierter Bio-Baumwolle Klare Kennzeichnung der Baumwolle während des kompletten Produktionsprozesses Separate Lagerung der Baumwolle Dokumentation aller Produktionsprozesse Überprüfung der gesamten Produktion durch unabhängige Zertifizierungsorganisation Spezifische Kriterien für OCS 100 Der Anwendungsbereich des Organic 100 Content Standards umfasst alle Operationen innerhalb der Textilfabrikation. Dabei handelt es sich um einen freiwilligen Standard für die Rückverfolgung und Dokumentation des Einkaufs, Abwicklung und die Nutzung von 100% zertifizierter biologisch angebauter Fasern für Textilwaren. Das Siegel beschränkt sich dabei nicht nur auf Baumwolle. Außerdem darf für die Textilwaren innerhalb des Standards ein Anteil von maximal 5% anderer Materialien verwendet werden (Bsp. Bambus, jedoch keine konventionelle Baumwolle). Die Verwendung anderer Materialien muss entsprechend gekennzeichnet werden („Contains X% organically grown cotton“ im Gegensatz zu „Contains 100% organically grown cotton“). Der Standard soll Konsumenten versichern, dass die biologisch angebauten Baumwollprodukte zu 100% aus zertifiziertem Anbau stammen. Der Standard kann für einzelne Komponenten des Produktes gelten, muss dann aber als solches gekennzeichnet werden. Spezifische Kriterien für OCS Blended Standard: „Blended“ bedeutet, dass für die Produktion eine Mischung aus organisch angebauter und konventioneller Baumwolle verwendet wird. Für diesen Standard ist ein Mindestanteil von 5% an organisch angebauten Materialien festgelegt. Die restlichen 95% dürfen sowohl konventionelle Baumwolle als auch synthetische Fabrikate beinhalten. Ebenso wie der OCS 100 Standard umfasst der OCS Blended Standard alle Operationen innerhalb der Textilfabrikation, die Überprüfungskriterien und Kennzeichnungspflichten der Firmen bleiben die gleichen. Der Prozentsatz der verwendeten organisch angebauten Baumwolle muss bei dem Endprodukt ausgewiesen werden („Made with X% organically grown cotton“). Kontrolle Es muss durch einen unabhängigen, lizenzierten Zertifizierer die Verwendung von biologisch angebauter Baumwolle bei allen Produktionsprozessen überprüft werden. Die Audits werden von einer unabhängigen, vom System akkreditierten Stelle durchgeführt und basieren auch auf Risikobewertungen. Kritik In Produkten, die mit dem Organic-Blended-Standard ausgewiesen sind, sind gegebenenfalls nur äußerst geringe Mengen (ab 5 %) Bio-Baumwolle enthalten. Die Bezeichnung als organic (bio) erscheint dann problematisch und kann für Konsument*innen irreführend sein. Vergabestelle Als Standardinhaber ist Textile Exchange für die Standardentwicklung verantwortlich. Adresse: 511 S 1st St, Lamesa, TX 79331, USA Telefon: +1 806-428-3411 http://textileexchange.org/ Kontrollstelle CERES, Control Union, CCPB, ETKO, ICEA, LETIS, Ecocert, NSF International, Soil Association, OneCert International, Ulusal Sistem Beldelendirme (USB), GCL International teilen teilen teilen E-Mail