Das schnelle Wegwerfen von täglichen Konsumgegenständen hat Konjunktur. Dabei ist die Reparatur ein unterschätzter Teil der Lebenskunst, denn das System „Ex und Hopp“ schadet nicht nur der Umwelt sondern beeinflusst auch die persönliche Innenwelt. Zunehmend verlieren Menschen, so die Analyse des Autors, mit dem schnellen Konsum die Fähigkeit, stabile Bindungen aufzubauen – zu den Dingen, mit denen sie sich umgeben, aber auch zu den Menschen, mit denen sie zusammenleben.
Auch die eigene Arbeit büßt an Wert und Würde ein, wenn sie ausschließlich dem schnellen Nutzen dient und Menschen zu austauschbaren Glieder einer Produktionskette werden. Daher gilt: Reparaturen (wieder) erlernen und wertschätzen.
In modernen Paarbeziehungen sieht Schmidbauer ebenfalls eine Art Reparaturwerkstatt. Ein Ort, wo es ständig darum geht, mit den Unzulänglichkeiten und „Macken“ des anderen (aber auch mit den eigenen) zu leben, einen Ausgleich zu finden, Verletzungen wieder zu heilen, die Dinge des Lebens wieder zum Laufen zu bringen – kurzum einen reifen und gereiften Umgang mit Störungen und Unvollkommenheiten einzuüben und auch hier die Kunst der Reparatur zu pflegen.

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Das Buch ist im oekom Verlag erschienen.