Cotton Made in Africa Cotton Made in Africa kennzeichnet Baumwolle aus gentechnikfreiem Anbau, die aber nicht den Kriterien des biologischen Anbaus entspricht. Für Verbraucher:innen ist zudem leider nicht erkennbar, ob die gesamte Wertschöpfungskette nachhaltig ist oder „nur“ die Baumwolle. Qualitäts-Check Details ausblenden Anspruchsvoll 3 von 3 erfüllt Unabhängig 2 von 3 erfüllt Kontrolliert 2 von 3 erfüllt 7 von 9 Qualitätskriterien erfüllt Details anzeigen Anspruchsvoll erfüllt Geht über gesetzliche Mindeststandards hinaus und es sind keine Verletzungen dagegen bekannt erfüllt Überarbeitet regelmäßig die Vergabekriterien erfüllt Verleiht Zertifizierung erst nach Kontrolle Unabhängig erfüllt Unabhängige und kompetente Entwicklung der Vergabekriterien nicht erfüllt Zeichengeber, Zeichennehmer und Zertifizierungsstellen sind voneinander unabhängig erfüllt Zielsetzung, Trägerschaft und Kriterien sind öffentlich zugänglich Kontrolliert erfüllt Regelmäßige und umfassende Kontrolle der Einhaltung der Vergabekriterien nicht erfüllt Externe Dritte kontrollieren die Einhaltung der Vergabekriterien erfüllt Nachbesserungen und Sanktionen bei Nicht-Einhaltung der Vergabekriterien So funktioniert der Qualitäts-Check Nachhaltigkeits-Tipp Baumwolle ist beim Anbau ressourcenintensiv – Naturmaterialien wie Leinen, Hanf, Tencel, Korkleder oder Mirum stellen nachhaltigere Alternativen dar. Tipps für bewussten Modekonsum und nachhaltige Kleidung Was das Label verspricht Kleidung & Textilien Öffnen/Schließen Abwasseraufbereitung: nicht erfüllt Abwasseraufbereitung Produzierende Betriebe müssen ihre Abwässer aufbereiten. Artgerechte Tierhaltung: nicht erfüllt Artgerechte Tierhaltung Tierschutz bezogen auf Wollprodukte (u. a. kein Mulesing), Aus kontrolliert biologischem Anbau: nicht erfüllt Aus kontrolliert biologischem Anbau Die Fasern stammen aus kontrolliert biologischem Anbau, d.h. kein Einsatz von Gentechnik, Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und leicht lösliche mineralische Düngermittel sowie Förderung von Artenvielfalt/Naturschutz. Eingeschränkter Einsatz von schädlichen Inhaltsstoffen: erfüllt Eingeschränkter Einsatz von schädlichen Inhaltsstoffen Entlang der Produktionskette der Textilien (Stoffe, Fasern, Garne bis zur Konfektionierung) ist der Anteil an giftigen Lösungsmitteln, Weichmachern, Farbstoffen, Bleichmitteln etc. beschränkt. Einsatz von Recyclingmaterial: nicht erfüllt Einsatz von Recyclingmaterial Im Textil werden Sekundärrohstoffe zu einem bestimmten Prozentsatz eingesetzt Soziale Verantwortung: erfüllt Soziale Verantwortung Produzierende Betriebe verpflichten sich zu besonderen Sozialleistungen, wie z.B. die Zahlung angemessener und fairer Preise entlang der Wertschöpfungskette sowie die Einhaltung der geltenden Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Umweltschonende Produktion: erfüllt Umweltschonende Produktion Es werden an die Produktion gewisse Anforderungen gestellt, wie z.B. Grenzwerte für die Abluft- und Abwasseremissionswerte oder sonstige Umweltparameter. Verbot bestimmter Stoffe: erfüllt Verbot bestimmter Stoffe Entlang der Wertschöpfungskette in der Textilbranche (insbesondere in den Prozessschritten des Färbens) sind bestimmte Stoffe verboten, wie z.B. halogenierte Carrier oder Schwermetallsalze. Labels vergleichenfür Kleidung & Textilien Ratgeber für Kleidung & Textilien Beschreibung Das Label „Cotton Made in Africa CmiA“ ist ein Managementsystem, welches zum Teil die Anbaumethoden der Kleinbauern und die Baumwollgesellschaften bewertet. Es wird ein nachhaltiger Baumwollanbau gefördert und seit 2012 ist der Anbau von gentechnisch verändertem Baumwollsaatgut verboten. Das Projekt ‚Cotton made in Africa‘ mit Sitz in Hamburg wird von der Stiftung ‚Aid by Trade Foundation‘ (AbTF) getragen. Neben deutschen öffentlichen Institutionen wie der Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) und der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) traten der Initiative auch Nichtregierungsorganisationen wie der WWF Deutschland und die Welthungerhilfe bei. Firmen-Mitglieder sind u.a. Otto Group, Puma, Rewe Group, S.Oliver und Tchibo. Ziel von Cotton made in Africa ist möglichst vielen Kleinbauern die Möglichkeit zu geben Baumwolle im Einklang mit Mensch und Natur anzubauen, und mit den Einnahmen aus dem Baumwollanbau ihre Familien zu versorgen. Aus diesem Grund agiert Cotton made in Africa problemorientiert und versucht gemeinsam mit Kleinbauern, Verifizierern und Baumwollgesellschaften Baumwolle für einen stark wachsenden Markt für nachhaltigerer produzierter Baumwolle herzustellen. Der Cotton made in Africa-Standard umfasst einen Kriterienkatalog aus Ausschlusskriterien und Nachhaltigkeitskriterien. Die Ausschlusskriterien müssen die Baumwollgesellschaften von Anfang an erfüllen, die Nachhaltigkeitskriterien stufenweise. Dafür gibt es verpflichtende Pläne, in denen sie konkret festlegen, wie sie Fortschritte erreichen wollen. Es gibt hier zwei unterschiedliche CmiA Standards. In beiden Fällen wird der Anbau und die Entkörnung zertifiziert. Eine weitere Kontrolle der Wertschöpfungskette findet nicht statt. Aber Spinnereien und Händler müssen einen Code of Conduct unterzeichnen. CmiA Massenbilanzkontrolle: Das bedeutet, dass nach der Ernte und der Entkörnug CmiA Baumwolle mit konventioneller Baumwolle in einem „Topf“ landet und weiter verarbeitet wird. Für die Baumwollbauern macht das am Ende keinen Unterschied – sie profitieren von Schulungen und Projekten, um ihre Lebensbedingungen aus eigener Kraft zu verbessern. CmiA Hard Identity Perserved (HIP): Hierbei handelt es sich um 100 % CmiA Baumwolle. Sie wird getrennt von konventionell angebauter Baumwolle weiter verarbeitet. Aber auch hier geht es ausschließlich um den Baumwollanbau auf dem Feld und nicht um die gesamte Wertschöpfungskette. Kriterien im Detail Eingeschränkter Einsatz von schädlichen Inhaltsstoffen: Verbotsliste von Pestiziden Soziale Verantwortung: Es werden soziale Mindeststandards eingehalten Cotton made in Africa Ausschlusskriterien Baumwollgesellschaften, die ihre Anbauverträge nicht zu mindestens 95% mit Kleinbauern und Kleinbäuerinnen abschließen. Farmer:innen, die künstlich bewässern. Sie dürfen ausschließlich Regenfeldanbau betreiben. Das bedeutet, dass sie ihre Baumwolle nur mit Wasser aus Niederschlägen anbauen. Die Abholzung von Primärwäldern (von menschlicher Einflussnahme unberührter Wald) und Eingriffe in ausgewiesene Schutzgebiete. Ausbeuterische Kinderarbeit, Menschenhandel, und Zwangsarbeit. Wenn Versammlungsfreiheit und die Möglichkeit zur Mitgliedschaft in Organisationen nicht gewährleistet werden. Gentechnisch verändertes Saatgut. Bestimmte, besonders gefährliche Pestizide. Unterschiedliche Löhne für Männer und Frauen. Diskriminierung am Arbeitsplatz. Kontrolle Die Selbsteinschätzung der BaumwollproduzentInnen wird durch Cotton made in Africa überprüft. Jährlich wird eine externe Überprüfung der Baumwollgesellschaften und KleinbäuerInnen durch akkreditierte Prüfinstitute durchgeführt. Unabhängige Auditor:innen nehmen eine regelmäßige Überprüfung vor, ob die Kriterien erfüllt sind und erfassen Fortschritte. Wenn die Ausschlusskriterien nicht erfüllt und keine Verbesserungen innerhalb eines bestimmten Zeitraums eingetreten sind, verlieren die Baumwollgesellschaften ihr Cotton made in Africa-Zertifikat. Kritik Leider ist für den Verbraucher nicht erkennbar, ob die gesamte Wertschöpfungskette nachhaltig ist oder „nur“ die Baumwolle. Das wiederum lässt Spielraum für Unternehmen, um das im Grunde gute CmiA Siegel für Greenwashing zu nutzen. Der Verbraucher sieht das Siegel und kauft im Glauben daran, ein nachhaltiges Produkt zu bekommen. Tatsächlich handelt es sich im schlimmsten Fall ein Shirt aus fairer Baumwolle, das in einer Billigfabrik von Kindern zusammen genäht wurde. Findet sich auf dem Label der Aufdruck „Cotton made in Africa“ oder „Cotton made in Africa Inside“, bedeutet das, dass in dem vorliegenden Produkt auch tatsächlich die zertifizierte Baumwolle enthalten ist. Dies gilt nicht für den Standard „Supporting the Cotton made in Africa Initiative“. Hier gilt das Prinzip der Massenbilanz. Das heißt, im gesamten Produktionsprozess darf der zertifizierten Baumwolle eine bestimmte Menge nicht zertifizierte Baumwolle beigemischt werden. Im Endprodukt ist nicht festzustellen, zu welchen Teilen es aus welcher Baumwolle besteht. Unternehmen, die Partner der Initiative Cotton made in Africa sind und über die Massenbilanz den Standard einsetzen, zahlen je nach Menge der eingesetzten zertifizierten Baumwolle eine Lizenzgebühr, die für die Finanzierung der Anbauprojekte verwendet wird. Vergabestelle Aid by Trade Foundation http://www.cotton-made-in-africa.com info@abt-foundation.org Kontrollstelle AfriCert und EcoCert teilen teilen teilen E-Mail