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KategorienInterviewToo Good To Go: Lebensmittel retten mittels App

Too Good To Go ist ein Konzept, bei dem Konsumentinnen und Konsumenten übrig gebliebene Lebensmittel und Speisen von Restaurants, Bäckereien, Supermärkten usw. zu einem reduzierten Preis kaufen können, um sie so vor der Verschwendung zu retten.

Wir haben bei Georg Strasser, Too Good To Go Country Manager für Österreich, nachgefragt, wie das System genau funktioniert und welche Ziele damit verfolgt werden:

Weltweit wird ein Drittel aller Lebensmittel weggeworfen oder geht im Zuge der Wertschöpfungskette verloren. Welchen Ansatz verfolgt Too Good To Go, um dieser Entwicklung entgegen zu treten? 

Mit unserer Business-Idee gegen Lebensmittelverschwendung haben wir uns einem Thema verschrieben, welches mittlerweile sehr große Ausmaße annimmt. Das ist nicht nur ein großes ethisches sowie wirtschaftliches Problem, sondern vor allem eine Belastung für unsere Umwelt. Wäre Lebensmittelverschwendung ein Land, wäre es nach China und den USA der drittgrößte Verursacher von Treibhausgasen. Daher wurde Too Good To Go mit der Mission gegründet, Lebensmittelverschwendung den Kampf anzusagen. Mittlerweile ist Too Good To Go in 15 Ländern – darunter auch Österreich – verfügbar.

Das System funktioniert so: Über Too Good To Go können Betriebe wie Restaurants, Cafés, Hotels oder Supermärkte ihre überschüssigen Portionen am Ende des Tages an Selbstabholerinnen und Selbstabholer verkaufen. Nutzerinnen und Nutzer können dann auswählen, von welchem Betrieb sie Lebensmittel erhalten möchten und bezahlen dafür nur ein Drittel des ursprünglichen Preises. Die Portion wird dann in Form eines „Überraschungssackerls“ während eines vereinbarten Zeitfensters direkt beim Betrieb abgeholt.

Inwiefern kann mit Hilfe von Too Good To Go ein Beitrag zum Umweltschutz geleistet werden?

Das Prinzip ist einfach: Indem Lebensmittelüberschüsse von Betrieben (vergünstigt) gekauft werden, müssen insgesamt weniger Lebensmittel und Speisen weggeworfen werden. Jede gerettete Mahlzeit entspricht einem CO2-Äquivalent von 2,5 Kilogramm. So kann ganz unkompliziert ein Beitrag für Umweltschutz und gegen Lebensmittelverschwendung geleistet werden.  

Für Betriebe bietet es wiederum einen umweltfreundlichen, wie auch wirtschaftlichen Anreiz. Von Produzentinnen und Produzenten über größere Ketten, hin zu kleinen Cafés oder Supermärkten: Teilnehmen kann jeder Betrieb mit Lebensmittelüberschüssen. Zusätzlich bietet die App die Möglichkeit, erhöhte Bekanntheit zu erhalten und auch die wirtschaftlichen Folgen der Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.

Wieviel Lebensmittelabfall konnte seit dem Start in Österreich bereits eingespart werden – wo möchte man in den kommenden Jahren hin?

Seit dem Launch in Österreich im August 2019 nutzen 230.000 Österreicherinnen und Österreicher die App. Gesamt konnten bisher rund 200 Tonnen an Lebensmitteln über Too Good To Go gerettet werden. Das entspricht dem CO2-Ausstoß von über 460 Flügen von Wien nach New York. Die App ist bereits in Wien, Oberösterreich, der Steiermark, Salzburg und Tirol verfügbar. Bis Ende 2020 soll das Angebot auf alle größeren Städte Österreichs ausgeweitet werden.  

Vielen Dank für das Interview.

Weitere Informationen: Too Good To Go