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KategorienWissenswertWarum eine klimafreundliche Lebensweise die Lebensqualität erhöht

Sich um eine klimafreundliche Lebensweise zu bemühen, hat viele positive Effekte und lässt die Lebensqualität steigen zum Beispiel in punkto Gesundheit, Luftqualität oder beim Geldsparen.

Zum dem hoffnungsvollen Ergebnis kommt eine Metastudie eines Berliner Klimaforschungsinstituts, bei der über 50.000 Fachartikel in Bezug auf die Frage analysiert wurden, wie Klimaschutz und Lebensqualität zusammenhängen. Die Studie wurde unter internationaler Beteiligung durchgeführt mit Forschenden aus 17 Ländern, drunter Österreich, Indien, Mexiko, Australien, Japan und den USA und hat rund 300 Lebensbereiche identifiziert, in denen ein klimafreundlicher Lebensstil hilft, klimaschädliche Treibhausgase einzusparen.

Klimaschutz hat zu rund 80 Prozent positive Effekte

Das Besondere an der Studie ist der Fokus auf nachfrageseitige Lösungen in Bezug auf Klimaschutz. Sie zeigt, dass sich eine nachhaltige Lebensweise zu 79 Prozent positiv auf die Lebensqualität auswirkt, zu 18 Prozent neutral und nur in drei Prozent negative Effekte mit sich bringt. Das heißt, dass ein nachhaltigeres Leben im Großteil aller Fälle unser Wohlbefinden steigert – das kann ganz unterschiedliche Bereiche betreffen: sei es der Umstieg vom Auto aufs Rad, weniger tierische Produkte zu essen oder seinen Wohnraum energieeffizienter zu machen.

Drei Beispiele: Mobilität, Ernährung, erneuerbare Energie

  • Wer z.B. öfters das Rad anstelle des Autos nimmt, erhöht durch die körperliche Aktivität auch die eigene Gesundheit und reduziert Stress.
  • Genauso wie eine pflanzenbasierte Ernährung nicht nur massiv CO2-Emissionen einspart und den Verbrauch von Landfläche reduziert, sondern auch Übergewicht und Stoffwechselerkrankungen vorbeugt und damit die Lebenserwartung erhöht.
  • Ein weiteres Beispiel ist die Verbesserung der Luftqualität, die ein Umstieg von Kohle und Öl auf erneuerbare Energien in klimafreundlichen Städten mit sich bringt. Auch wenn in diesem Bereich als negative Effekte auch Arbeitskräfte verloren gehen, überwiegen die positiven Effekte bei weitem.

Die Studie rückt zwar nachfrageseitige Klima-Lösungen in den Fokus, will dabei aber nicht das Vorurteil verstärken, dass es letztlich nur auf den individuellen Klimaschutz aus eigenem Antrieb ankommt. „Die Politik ist hier genauso gefordert wie auf der Angebotsseite beim Ausbau der erneuerbaren Energien“, betont Felix Creutzig, Arbeitsgruppenleiter am MCC und ebenfalls Leitautor der Studie. „Verhaltensänderungen erfolgen nicht im luftleeren Raum, sie hängen ganz wesentlich an Infrastruktur-Angeboten und neuen Dienstleistungssystemen – wie etwa sichere Fahrradwege und Kantinen, die hochwertig vegan kochen. Und es geht hier auch um soziale Normen, die ja nicht in Stein gemeißelt sondern formbar sind, wie es ja im Kontext der Corona-Pandemie derzeit intensiv diskutiert wird.“

Es gibt viele Bereiche, die klimafreundlich gestaltet werden können – auch die Produzent:innen sind gefragt. Wichtige Maßnahmen umfassen zum Beispiel eine energieeffiziente Produktion, längere Haltbarkeit von Produkten, die Recyclingfähigkeit von Waren oder weniger Materialverbrauch durch intelligentes Design.

Und auch wenn Konsument:innen nicht die Urheber:innen des Problems sind und es auch veränderte Rahmenbedingungen für einen nachhaltigen Wandel braucht, zeigt sich in der Studie doch, dass jede und jeder von uns eine große Wirkung auf den globalen CO2-Ausstoß hat und somit Teil der Lösung sein kann und v.a. auch dass diese Lebensweise Lebensqualität nicht verringert – sondern ganz im Gegenteil erhöht.