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KategorienWissenswertPro & Contra CO2 Emissionen kompensieren: Fliegen ohne schlechtes Gewissen?

Fliegen ist in puncto CO2-Bilanz das schädlichste aller Fortbewegungsmittel und damit ein wesentlicher Treiber für die Klimakrise. Um die schädlichen CO2-Emissionen beim energieintensiven Fliegen auszugleichen, kann man mittlerweile als Ausgleich freiwillig in Klimaschutzprojekte investieren. Aber wie sinnvoll ist diese Praxis? Wir haben für euch Pro und Contra gegenübergestellt.

Die Idee hinter CO2-Kompensation klingt einfach und verlockend: Mit einer freiwilligen Spende zusätzlich zum Flugpreis kann man seine CO2-Emissionen ausgleichen und dem Klima etwas Gutes tun, in dem man in Klimaschutzprojekte investiert. Diese Praxis ist allerdings umstritten. Denn lässt sich mit ca. 10 EUR Aufpreis für CO2-Kompensation für eine Flugreise von Wien nach Portugal tatsächlich die Klimabilanz wieder gerade rücken?

Pro: Lieber kompensieren, als gar nichts machen

Vor die Wahl gestellt, ist es natürlich sinnvoller, als Ausgleich für die eigene Flugreise in Klimaschutzprojekte zu investieren, als gar nichts zu tun, denn das Geld kommt in der Regel nützlichen Projekten zu Gute – sei es Förderung von erneuerbaren Energien, Wiederaufforstung oder Projekte zur Reduzierung oder zur Einbindung von CO2. Es gibt mittlerweile viele unterschiedliche Anbieter für CO2-Kompensation, wobei sich die Preise für den Ausgleich deutlich unterscheiden, da auch unterschiedliche Berechnungen der Umweltauswirkungen des Fluges zugrunde gelegt werden.

Tipp: Vergleiche Anbieter von CO2-Kompensation und achte auf die Art der unterstützten Projekte bzw. zugrundeliegende Kriterien.

Drei wichtige Labels für internationale Klimaschutzprojekte:

Wusstest du eigentlich?
Fliegen schadet dem Klima nicht nur durch CO2, sondern auch durch den Ausstoß von Stickoxid oder Feinstaub. Die Belastung auf die Atmosphäre wird durch die Bildung von Wolken- und Kondensstreifen in hoher Höhe noch verschärft – Expert:innen schätzen daher den tatsächlichen Negativeffekt des Fliegens aufs Klima sogar noch um ein Vielfaches höher ein.

Contra: Lieber Reduzieren oder Vermeiden, statt kompensieren

Kritiker:innen von freiwilliger CO2-Kompensation bemängeln, dass man sich durch eine Art „Ablasshandel“ ein gutes Gewissen erkauft. So wird klimaschädliches Handeln gerechtfertigt und es gibt keinen Anreiz, weniger zu fliegen oder ganz aufs Fliegen zu verzichten. Generell sind die CO2-Emissionen, die durch Flugverkehr entstehen außerdem äußerst ungleich verteilt – während 80 % der Weltbevölkerung überhaupt noch nie geflogen sind, verursachen rund 10 % der Weltbevölkerung 45% aller Emissionen. Das heißt: wenige profitieren vom Fliegen, aber alle zahlen den Preis dafür – doch selbst diesen nicht in gleichem Ausmaß, denn Länder des globalen Südens sind tendenziell stärker von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen. Bei Unternehmen besteht außerdem die Gefahr des „Greenwashings“ durch CO2-Kompensation – nach außen hin präsentiert sich der Betrieb klimaneutral, produziert aber trotzdem viele klimaschädliche Gase. Bei einigen Anbietern sinkt der Preis für CO2-Kompensation zudem mit steigendem Volumen – was die Kompensation attraktiver macht, als CO2 einzusparen.

Wusstest du eigentlich?
Für das „schlechte Gewissen“ beim Fliegen hat sich ein neues Wort etabliert: „Flugscham“.

Du willst nachhaltig in den Urlaub – scroll dich durch unsere Tipps im Ratgeber für nachhaltige Urlaubsplanung.

Du willst deinen CO2 Fußabdruck berechnen?

CO2-Kompensations-Rechner von Climate Austria
CO2-Kompensation der Universität für Bodenkultur

Recherchequellen: