© unsplash KategorienWissenswertNachhaltigkeit im Onlineshopping: Eine Analyse Die Digitalisierung hat unseren Einkaufsstil revolutioniert, doch wie nachhaltig ist das boomende Onlineshopping? Mit einem Anstieg der Internet-Käufer auf 54% im Jahr 2022 und einem Umsatz von 4,2 Milliarden Euro im österreichischen Online-Einzelhandel ist es an der Zeit, einen Blick auf die Umweltauswirkungen dieses Trends zu werfen. In den letzten Jahren hat sich das Einkaufsverhalten stark verändert, da immer mehr Menschen auf Onlineshopping umsteigen. Der Anteil der Internet-Käufer:innen stieg laut Statista von 46% im Jahr 2015 auf 54% im Jahr 2022. Der österreichische Internet-Einzelhandel verzeichnete 2020 einen Umsatz von 4,2 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 10% entspricht. Trotzdem profitieren österreichische Online-Shops nur begrenzt, da über die Hälfte der Konsument:innen auch im Ausland einkauft. Laut Schätzungen bleiben lediglich 36% der Online-Ausgaben bei heimischen Händler:innen, während 64% ins Ausland fließen. Deutsche Online-Shops erhalten 38% der Ausgaben, wobei 11% zu Amazon in Luxemburg gehen. Online-Shopping schont oft die zeitlichen und auch finanziellen Ressourcen. Die breite Auswahl und die Möglichkeit, Produkte bequem von zu Hause aus zu bestellen, machen das Onlineshopping zu einer attraktiven Option. Doch wie nachhaltig ist dieser Trend wirklich? Die Umweltauswirkungen des Onlineshoppings 1. Verpackungsmaterial: Onlineshopping bedeutet oft mehr Verpackungsmaterial. Jedes Produkt wird einzeln verpackt, manchmal sogar in mehreren Schichten, um Schäden während des Transports zu verhindern. Dies führt zu einem erheblichen Anstieg des Verpackungsmülls. 2. Transport und Lieferung: Der Versand von Produkten verursacht CO2-Emissionen. Je mehr Pakete einzeln verschickt werden, desto größer ist der ökologische Fußabdruck. Expresslieferungen, die oft bevorzugt werden, können besonders umweltschädlich sein, da Lieferwägen oft nicht effizient beladen werden, um eine rasche Lieferung zu ermöglichen. 3. Retouren: Rücksendungen sind im Onlineshopping üblich, aber sie haben ökologische Konsequenzen. Besonders bei Bekleidung werden oft mehrere Größen bestellt, um zu Hause die richtige Wahl treffen zu können. Zurück gesandte Produkte müssen neu verpackt werden und können oft nicht mehr verkauft werden, was zu einem erhöhten Energie- und Ressourcenverbrauch, sowie Müllaufkommen führt. Online-Bestellung als umweltfreundliche Option: Trotz häufiger Kritik am Umweltaspekt des Onlineshoppings zeigt eine Untersuchung des Öko-Instituts, dass der Kohlendioxid-Ausstoß pro Paket bei etwa 600 Gramm liegt – jedoch ohne Berücksichtigung von Retouren. Im Vergleich dazu entstehen laut Umweltbundesamt bei einer Autofahrt von einem Kilometer fast 140 Gramm CO2. Wer also fünf Kilometer mit dem Auto für einen Einkauf zurücklegt, hat eine schlechtere Ökobilanz als jemand, der online bestellt. Konkrete Vergleichszahlen zwischen dem Einkauf im Geschäft und dem Online-Handel fehlen aber noch. Insbesondere bei Bekleidung ist die Auswahl an nachhaltiger Mode im stationären Handel oft begrenzt. Durch die Bestellung von nachhaltig zertifizierten Modemarken online kannst du nicht nur auf eine größere Auswahl zugreifen, sondern auch den ökologischen Fußabdruck durch mögliche Anfahrten reduzieren. Laut Studie des österreichischen Handelsverbandes zeigt sich ein Trend zu Regionalität und Ökologie auch im Online-Einkauf. Umweltbewusste Konsument:innen legen Wert auf kurze Lieferwege und bevorzugen umweltfreundliche Angebote. Obwohl dies nicht unbedingt die Häufigkeit oder Ausgaben im Onlinehandel beeinflusst, zeigt sich ein klarer Fokus auf Regionalität und Nachhaltigkeit. Kund:innen, die diese Werte schätzen, neigen dazu, weniger im ausländischen Onlinehandel zu kaufen und bevorzugen stattdessen heimische Händler:innen. © Unsplash © Unsplash © Pexels Onlineshopping wird immer beliebter Unsere Top3 Tipps sind: 1. Lokale Unterstützung: Entscheide dich für lokale (Online-)Händler:innen, um Transportwege zu verkürzen und die regionale Wirtschaft zu fördern. 2. Secondhand-Alternativen nutzen: Erwäge den Kauf und Verkauf von Gebrauchtem über digitale Plattformen. Das ist nicht nur kostengünstig, sondern auch eine ressourcenschonende Option. 3. Bündelung von Bestellungen: Reduziere Lieferungen, indem du Bestellungen zusammenfasst. Dies spart nicht nur Ressourcen, sondern oft auch Versandkosten. Hier findest du weitere praktische Tipps zu nachhaltigem Onlineshopping. Weitere Informationen:Statista – E-Commerce in ÖsterreichHandelsverband – eCommerce Studie Österreich 2022 teilen teilen teilen E-Mail Was dich noch interessieren könnte Zurück Wissenswert Onlineshopping: 9 praktische Tipps für umweltbewusstes Einkaufen Inspiration 100 Ideen, um zu Weihnachten nachhaltig Freude zu schenken Reportage Second Hand statt neu gekauft Reportage Lebensstil "Minimalismus" - Ist weniger mehr? Podcast Was wir uns vorm Shopping fragen sollten Wissenswert Grüner Online Shoppen Wissenswert Grüne Online-Plattformen Wissenswert Umweltfreundliche Wasserflasche Auf nachhaltiger Spurensuche Die Problematik der Onlineshops Temu und Shein Pro und Contra Pro & Contra: Wie ökologisch sind Altkleidersammlungen? Weiter