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KategorienWissenswertGrüner Online Shoppen

Online-Shopping ist bequem, schnell und beliebt. Mit wenigen Klicks kann der imaginäre Warenkorb gefüllt und direkt zu sich nach Hause bestellt werden. Mit ein paar einfachen Tricks kann das Einkaufen im Web auch ein wenig nachhaltiger gestaltet werden.

Online einzukaufen gehört bereits zu unserem Alltag. Für die Kundinnen und Kunden liegen die Vorteile auf der Hand: Im Web zu shoppen geht schnell und ist ortsunabhängig − egal, ob man gerade auf der Couch sitzt oder von unterwegs schnell etwas bestellt. Allerdings haben unsere Gewohnheiten auch große Auswirkungen auf die Umwelt.

Eine Studie des amerikanischen MIT (Massachusetts Institute of Technology) hat ergeben, dass Online-Einkäufe theoretisch nachhaltiger sein können, als der Kauf im stationären Handel. Zum Beispiel weil die Konsumentinnen und Konsumenten dann nicht mehr mit dem Auto zum Shoppingcenter bzw. zu mehreren Geschäften fahren. Wird jedoch der Expressversand oder eine separate Lieferung aller Artikel gewählt sowie Waren häufig wieder zurück geschickt, sind die Vorteile des Online-Shoppings wieder zunichte gemacht.

Negativ-Faktoren: Retoursendungen und Verpackungen

Ein Faktor, der die Ökobilanz im negativen Sinne bedeutend beeinflusst, sind Retoursendungen. Vor allem Bekleidung und Schuhe sind beliebte Produkte, die online bestellt und wieder zurückgesendet werden. In Österreich werden circa 30 Prozent der Bestellungen von Bekleidung und Schuhen wieder zurückgeschickt. Die Retourenquote bei Modeversandunternehmen beträgt sogar 50 Prozent. Selbst bei Büchern, Musik- und Videoprodukten ist der Anteil der Retouren mit 15 Prozent noch relativ hoch. Viele Händlerinnen und Händler nehmen die Ware zudem nicht mehr zurück, sondern vernichten diese lieber, da diese Geschäftspraktik billiger ist.

Auch die großen Mengen an Verpackungsabfällen verschlechteren die CO2-Bilanz des Online-Shoppings deutlich. Oft werden nur einige wenige standardisierte Kartongrößen verwendet. Es ist einfacher und schneller, einen großen Karton mit Füllmaterial aufzufüllen, als jede Ware individuell zu verpacken. Die zunehmende Bedeutung von Füllmaterial führt auch zu Veränderungen: Die schwer zu entsorgenden Styroporchips werden z.B. zunehmend durch Verpackungschips aus Stärke oder Pappe ersetzt.

Mit Hilfe von Gamification zu mehr Bewusstsein

In einem Projekt der Donau-Universität Krems namens Think!First wird ein modulares Online-Bestellsystem konzipiert, welches via Schnittstelle mit bestehenden Shopsystemen agieren soll. Ziel ist es, die Kundinnen und Kunden von Online-Shops spielerisch dazu zu bewegen, gezielter und bewusster – im Sinne eines nachhaltigen Güterverkehrs – online zu bestellen. Dies geschieht mit Hilfe von Gamification Gadgets und speziellen Tricks im Webdesign. So wachsen beispielsweise Bäume am Bildschirm, wenn sich die Kundinnen und Kunden für einen umweltfreundlicheren Versand und nicht für Einzelverpackungen entscheidet.

Worauf Sie achten sollten

  • Rücksendungen vermeiden. Möchten Sie ein Produkt anprobieren oder austesten? Legen Sie Wert auf individuelle Beratung und sozialen Austausch? Dann bietet sich für Sie der stationäre Handel an. Gehen Sie vor allem für Kleidung und Schuhe in den nächsten Laden, wo Sie die Sachen probieren können.
  • Gehen Sie zu Fuß einkaufen oder nutzen Sie das Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel. Mit einem Einkaufstrolley oder einem Fahrradanhänger können Sie auch größere Mengen transportieren. Wenn Sie in Ihrer Umgebung einkaufen, tragen Sie zur heimischen Wertschöpfung bei. Zudem bleibt die Nahversorgung erhalten.
  • Wählen Sie Anbieter, die nachhaltige Produkte (bio, regional, fair gehandelt, umweltschonend etc.) anbieten. Produkte, die zudem in Ihrer Region hergestellt werden, haben kürzere Lieferwege. Geben Sie daher regionalen Produkten den Vorzug. Hinweise auf die Region finden Sie meist auf dem Produkt.
  • Achten Sie auf Recycling-Verpackung (Verpackung aus recycelten Materialien oder wiederverwendbare Verpackung). Manche Händlerinnen und Händler stellen bei der Bestellung „Recycling-Verpackung“ oder „Plastikfreie“ Verpackungen zur Auswahl. Verpackung aus recycelten Papier ist unter anderem mit dem Blauen Engel, dem Österreichischen Umweltzeichen oder dem EU Eco-Label zertifiziert.
  • Lassen Sie sich die Produkte CO2-neutral liefern. Die meisten Händlerinnen und Händler, die CO2-neutral zustellen, schreiben das als Info zu den Lieferbedingungen dazu. In Städten bieten manche Händlerinnen und Händler auch die Lieferung mit dem Lastenfahrrad an.
  • Bündeln Sie Ihre Onlineeinkäufe. So vermeiden Sie, dass alle Produkte einzeln verpackt und versendet werden. Ein gebündelter Einkauf in einem Shop spart Verpackung und Lieferwege.
  • Lieferung. Wenn Sie sicher wissen, dass Sie zu den Lieferzeiten nicht zu Hause sondern in der Arbeit sind, lassen Sie sich Ihre Einkäufe in die Arbeit liefern, sofern das möglich ist.

Quellen und weitere Informationen: