Diese Seite nutzt Cookies. Durch die fortgesetzte Benützung der Seite stimmen Sie der Cookienutzung zu. Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie in derDatenschutzerklärung.

Ratgeber5 Tipps für mehr Nachhaltigkeit bei Heimtextilien

Dieser Ratgeber führt dich durch die Welt der Decken, Bett-, und Tischwäsche, Vorhänge und Handtücher und versammelt Tipps rund um Nachhaltigkeit, Kauf und Pflege deiner Heimtextilien.

1. Schadstoffgeprüft und umweltfreundlich

Achte bei Stoffen darauf, dass sie keine gesundheitlich bedenklichen Substanzen enthalten. Gütezeichen, die anzeigen, dass keine Chemikalien im Endprodukt enthalten sind, sind unter anderem das Österreichische Umweltzeichen,  Blauer Engel, GOTS und Naturtextil IVN zertifiziert BEST. Auch das Zeichen OEKO-TEX® Standard 100 gibt Auskunft, dass Produkte schadstoffgeprüft sind und gemäß Sustainable Textile Production (STeP) hergestellt werden.

2. Naturfasern und biologische Landwirtschaft

Bei synthetischen Materialien lösen sich bei jedem Waschgang Mikroplastikfasern und gelangen über das Abwasser in die Umwelt. Deshalb wähle wenn möglich natürliche Materialien bzw. Fasern aus biologischer Landwirtschaft, erkennbar an den Kennzeichnungen „kbA“ (kontrolliert biologischer Anbau) oder „kbT“ (kontrolliert biologische Tierhaltung) und achte dabei auf folgende Gütezeichen: Produkte mit dem Gütezeichen Naturtextil IVN zertifiziert BEST garantieren höchste Öko-Standards für Textilien aus Naturfasern. Das GOTS-Gütezeichen, sowie OEKO-TEX® Organic Cotton zeigen an, dass Textilien mindestens 70 % zertifizierte Bio-Fasern enthalten.

3. Fair gehandelt

Wähle fair gehandelte Textilien, die soziale Standards bei der Erzeugung und Verarbeitung garantieren, einschließlich angemessener Entlohnung, fairer Arbeitszeiten und der Vermeidung von Kinderarbeit. Dafür stehen u.a. das Österreichische Umweltzeichen, das Fair Trade-Zertifikat, GOTS oder die Better Cotton Initiative.

4. Langlebigkeit

Achte auf die Langlebigkeit von Heimtextilien, denn je länger die Nutzungsdauer, desto besser der ökologische Fußabdruck. Qualitätsprodukte bestehen aus hochwertigen Materialien und sind gut verarbeitet.

5. Recyclierbarkeit

Erkundige dich nach der Recyclierbarkeit der Stoffe und lasse das in deine Kaufentscheidung miteinfließen. Beim Neukauf ist es ratsam, sich vorrangig für Naturmaterialien zu entscheiden. Sollte jedoch Synthetik bevorzugt werden, ist es empfehlenswert, nur eine Sorte zu wählen, da eine Mischung aus verschiedenen Materialien schwerer zu recyceln ist.

Nachhaltige Fasern für Mensch und Umwelt

Gestapelte Handtücher
© Unsplash

Nachwachsende Rohstoffe

Baumwolle ist beim Anbau ressourcenintensiv – Naturmaterialien wie Leinen, Hanf, Tencel, Korkleder oder Mirum stellen nachhaltigere Alternativen dar. Aber auch Synthetikfasern, die aus natürlichen, nachwachsenden Rohstoffen (z.B. Getreidestärke) bestehen, belasten die Umwelt deutlich weniger als synthetische Stoffe, die auf Erdöl basieren und sind zudem kompostier- und wiederverwertbar.

Weniger lesenMehr lesen

Nachwachsende Rohstoffe haben gegenüber fossilen Rohstoffen den Vorteil, dass sie in überschaubaren Zeiträumen nachwachsen und sich fortwährend erneuern. Ebenso können viele nachwachsende Rohstoffe, die für die Textilproduktion Verwendung finden, lokal angebaut und produziert werden – dies ermöglicht kürzere Transportwege.

Daunen

Daunenfüllungen gelten als atmungsaktiv, feuchtigkeitsabsorbierend, warmhaltend und langlebig. Allerdings ist die Produktion von Daunen problematisch, da es bisher keine zuverlässige Zertifizierung gibt, die ethisch einwandfreie Gewinnung garantiert. Einige Hersteller verzichten daher ganz auf Daunen oder setzen auf Zertifizierungen wie den „Downpass“, der eine tierschonende Herkunft sicherstellt.

Es gibt jedoch viele alternative Füllmaterialien natürlichen Ursprungs wie Baumwolle, Wolle, Hanf, Kapok, Seide und mehr, die auch veganen Standards entsprechen. Es ist wichtig, auf ökologische Erzeugung zu achten, insbesondere bei tierischen Fasern und Baumwolle, um tierquälerische Bedingungen und den Einsatz von Pestiziden zu vermeiden.

Nähgarn
© Unsplash

Die richtige Faser

Im konventionellen Baumwollanbau wird mit großen Mengen an Pestiziden gearbeitet. Er erfolgt in der Regel in Monokulturen, die die Böden auslaugen, weshalb der Bedarf an Düngemitteln sehr hoch ist. Außerdem kommen chemisch-synthetische Entlaubungsmittel ebenso zum Einsatz wie gentechnisch veränderte Pflanzen.

Weniger lesenMehr lesen

Schätzungen zufolge sind in Ländern des globalen Südens 550 Millionen Menschen den Giften der Baumwollproduktion ausgesetzt. Zusätzlich wird die Baumwolle in der Weiterverarbeitung chemisch-synthetischen Behandlungen ausgesetzt. Beim Anbau von . Bio-Baumwolle werden hingegen Mensch und Umwelt geschützt, denn sie ist  gentechnikfrei und wird ohne chemisch-synthetische Düngemittel, Pestizide und Entlaubungsmittel angebaut. Stattdessen werden Naturdünger und natürliche Schädlingsbekämpfung verwendet. Außerdem wird sie nicht in Monokulturen angebaut und die Ernte erfolgt von Hand.

Bei Hanf ist nur wenig bis kein Düngemitteleinsatz notwendig und auch auf Pestizide kann verzichtet werden. Ebenso hat Hanf den Vorteil in unterschiedlichen Klimazonen zu wachsen, wodurch die Transportwege minimiert werden können.

Weitere Alternativen können Jute, Sisal, Kork, Wasserhyazinthe, Recyclingpolyesteroder -wolle sein.

Geschützte Begriffe

„Bio“, „kbA“ (kontrolliert biologischer Anbau) und „organic“ sind geschützte Begriffe, die nur verwendet werden dürfen, wenn die Textilien von einer anerkannten Kontrollstelle hinsichtlich der verwendeten Baumwolle zertifiziert sind. Produkte, die mit „kbT“ (kontrolliert biologische Tierhaltung) gekennzeichnet sind, beinalten nur Wolle von Tieren, die nach den Bio-Richtlinien gehalten werden.

Garnherstellung
© Unsplash

Die Verarbeitung zählt

Genauso wichtig wie die Produktion ist auch die Art der Verarbeitung. Selbst Naturfasern mit 100 Prozent Baumwolle können gesundheitsschädliche Substanzen enthalten. Diese werden den Naturfasern hinzugefügt, um die Stoffe knitterfrei, weich und bunt zu machen. Darunter sind Farbstoffe, Formaldehyd, Chlorbleichmittel und optische Aufheller, wobei rund 10 bis 15 Prozent solcher Chemikalien im Stoff bleiben.

Weniger lesenMehr lesen

Nachhaltige Gütezeichen

Es gibt einige Gütezeichen, die Chemikalien mindestens im Endprodukt, meist aber bereits in der Herstellung reglementieren. Beispiele für empfehlenswerte Labels, die Aussagen zu Chemikalien machen, sind Blauer Engel, GOTS und Naturtextil IVN zertifiziert BEST.

Kennzeichnungen

Eine Kennzeichnungspflicht für PFC (per- und polyfluorierte Chemikalien) gibt es nicht. Kennzeichnungen, die enthalten sein müssen und auf die geachtet werden soll sind Rohstoffe, Herstellerland und Pflegehinweise. Auf Textilien, die wahrnehmbar nach Chemie riechen und mit aggressiven Chemikalien behandelt wurden sollte verzichtet werden. Erkennbar ist das am Geruch oder an Bezeichnungen wie: bügelfrei, sanitized, actifresh, sanigard, durafresh, eulan asept, fresco, hygitex, bio-gard oder easy-wash. Viele lose Farbstoffe sind außerdem in Textilien mit der Kennzeichnung „separat waschen“ oder „fade out“ enthalten.

Baumwollfeld
© Unsplash

Fair produziert

Allein in Westafrika leben mehr als 10 Millionen Menschen vom Baumwollanbau. Da die Weltmarktpreise für Baumwolle stark schwanken, ist die Existenz vieler kleinbäuerlicher Familien dort nicht gesichert. Um beim Kauf sicherzugehen, dass die produzierenden Unternehmen ihre Arbeiter:innen angemessen entlohnen, sollte daher auf faire Siegel wie das FAIRTRADE Zertifikat geachtet werden.

Weniger lesenMehr lesen

Der faire Handel unterstützt nicht nur die Produzent:innen durch eine faire Bezahlung, sondern auch die Natur. Aber auch die Konsument:innen profitieren stark davon. Zertifizierte Fairtrade-Baumwolle hält hohe Qualitätsstandards ein und ist garantiert gentechnikfrei. Außerdem sichert das FAIRTRADE Zertifikat, dass der Warenfluss stets kontrolliert ist, der Anbau nachhaltig ist, kleinbäuerliche Strukturen erhalten bleiben und dass der Schutz des Bodens, der Gewässer und des Weltklimas stets oberste Priorität ist.

Elektrokabel
© pixabay

Heizdecken

Heizdecken bieten einige Vorteile, da sie eine effektive Möglichkeit bieten, sich in kalten Nächten zu wärmen, ohne das gesamte Schlafzimmer heizen zu müssen. Dies kann dazu beitragen, Energie zu sparen und Heizkosten zu senken. Darüber hinaus können Heizdecken dazu beitragen, den Komfort während des Schlafs zu erhöhen und bestimmte gesundheitliche Probleme wie Muskelverspannungen oder Gelenkschmerzen zu lindern.

Weniger lesenMehr lesen

Allerdings gibt es auch einige Nachteile zu beachten. Heizdecken verbrauchen Strom, was zu höheren Energiekosten und einem erhöhten ökologischen Fußabdruck führen kann, insbesondere wenn der Strom aus nicht erneuerbaren Energiequellen stammt. Zudem können Heizdecken bei unsachgemäßer Verwendung oder Beschädigung Sicherheitsrisiken wie Kurzschlüsse oder Brandgefahr darstellen. Auch bestehen sie oftmals aus synthetischen Stoffe aus welchen Chemikalien ausdünsten können. Es ist daher wichtig, den Nutzen von Heizdecken sorgfältig abzuwägen und energieeffiziente Modelle zu bevorzugen, um die Umweltauswirkungen zu minimieren.

Quellen und weitere Infos:
Die Umweltberatung – Bio-Baumwolle, Hanf
Umweltbundesamt – Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen – PFAS
Global 2000 – Baumwolle
Vier-Pfoten – Daunengewinnung